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Hier gibt es finanzielle Hilfen
Etwa drei Prozent der Studenten in Deutschland haben ein Stipendium. Nicht alle Förderer orientieren sich allein an den Leistungen. Neben den zwölf bekannten Begabtenförderwerken, wie etwa der Studienstiftung des deutschen Volkes oder der Konrad-Adenauer-Stiftung, vergeben einige Firmen und zahlreiche private Stiftungen Stipendien. Ihnen ist oftmals das soziale Engagement, die Herkunft oder das Studienfach besonders wichtig.
Für die meisten Stipendien können sich Studenten selbst bewerben. Wer ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes oder der Hans-Böckler-Stiftung haben möchte, muss sich in einigen Fällen von einem Lehrer oder Professor vorschlagen lassen Studenten im ersten und zweiten Semester können sich bei der Studienstiftung des deutschen Volkes inzwischen auch selbst bewerben.
Ausführliche Informationen und Übersichtstabellen wichtiger Stiftungen finden sich unter www.test.de. Hilfreich bei der Suche nach dem passenden Stipendium ist auch der Stipendienlotse des Bundesministeriums für Bildung und Forschung .
Begabtenförderung
Von den etwa 2,2 Millionen Studierenden im Wintersemester 2010/2011 wurden etwa 24.000 durch die zwölf Begabtenförderwerke unterstützt. Je nach eigenen Einkünften und dem Einkommen der Eltern, fördern diese Studenten mit maximal 597 Euro pro Monat. Zusätzlich bekommen die Studenten ein Büchergeld von 150 Euro im Monat. Zum Vergleich: Im Durchschnitt bekamen Stipendiaten im Jahr 2009 305 Euro Förderung pro Monat.
Neben der finanziellen Unterstützung setzen die Begabtenförderwerke auf eine ideelle Förderung. Dazu gehören etwa Seminare und Tagungen sowie Vertrauensdozenten, welche die Studenten beraten. Die Begabtenförderwerke unterstützen außerdem das Studium, Praktika und Sprachkurse im Ausland.
Die Studienstiftung des deutschen Volkes vergibt unter den Begabtenförderwerken die meisten Stipendien zur Studienförderung - im Jahr 2010 waren es etwa 11300. Unter den Stipendiaten sind etwa gleich viele Frauen und Männer. In der Fächerhierarchie liegen die Studierenden der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 25 Prozent Stipendienanteil knapp vorn. 60 Prozent der Stipendien teilen die Studierenden von Mathematik und Naturwissenschaften, Medizin sowie Sprach- und Kulturwissenschaften gleichmäßig unter sich auf. Unter den angehenden Ingenieuren haben zehn Prozent ein Stipendium; von den Kunst- und Musikstudenten werden vier Prozent von der Studienstiftung unterstützt.
Weitere Informationen zu den Stipendien der Begabtenförderwerke finden sich unter www.stipendiumplus.de.
Private Stiftungen
Privaten Stiftungen ist häufig der familiäre Hintergrund, das soziale Engagement oder gar der Geburtsort wichtiger als Noten. Dem Bundesverband Deutscher Stiftungen sind etwa 2200 private Stiftungen bekannt, die Studierende, wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs finanziell, materiell oder ideell unterstützen - etwa durch Mentoringprogramme, Reisen oder Alumni-Netzwerke.
Die Aufnahmekriterien der Stiftungen unterscheiden sich grundlegend. Auf dieser Seite findet sich ein Formular, das die Suche nach dem passenden Stipendium erleichtert.
Firmen
Firmen legen meist Wert darauf, dass ihre Stipendien an Studenten mit dem passenden Studienfach gehen. Einige Firmenstipendien sind an die Bedingung geknüpft, dass der Stipendiat nach seinem Abschluss eine gewisse Zeit bei seinen Förderern arbeitet. Einige Fachverbände vermitteln auch Stipendien von mittelständischen Betrieben an Studenten. Die Seite e-fellows.net vergibt, finanziert durch Firmen, das erste Onlinestipendium. Die Studenten bekommen im Rahmen des Programms einen kostenlosen Internetzugang, Zugang zu Fachdatenbanken oder Abonnements für Zeitschriften. Unter test.de findet sich eine Tabelle mit Unternehmen, die Stipendien vergeben.
Deutschlandstipendium
Zum Sommersemester 2011 haben deutsche Hochschulen erstmals das Deutschlandstipendium vergeben, das zur Hälfte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert wird. Derzeit wird nicht einmal ein halbes Prozent der Studierenden im Rahmen des Programms mit monatlich 300 Euro unterstützt. Mittelfristig sollen bis zu acht Prozent so gefördert werden. Im Gegensatz zu privaten und Firmenstiftungen unterstützt das Deutschlandstipendium Studenten mit überdurchschnittlichen Leistungen unabhängig von Studienfach, Herkunft oder dem Einkommen der Eltern.
Weitere Informationen finden sich unter www.deutschlandstipendium.de.
Auslandsstipendium
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat im Jahr 2010 etwa 4000 Jahres- und Semesterstipendien an deutsche Studierende und Graduierte vergeben. Außerdem haben 24000 Studierende über ERASMUS an ausländischen Hochschulen in der EU studiert. Wichtig für ein DAAD-Stipendium sind gute Noten, aber auch die Persönlichkeit zählt. Neben dem DAAD, der überwiegend aus Bundesmitteln verschiedener Ministerien sowie der Europäischen Union finanziert wird, gehört die Fulbright-Kommission zu den bekannten Förderern von Auslandsaufenthalten. Sie vergibt etwa 110 Stipendien an Studenten und Absolventen für Aufenthalte in den USA, übernimmt die Studiengebühren und einen Teil der Lebenshaltungskosten.
Neben diesen beiden bekannten Organisationen, unterstützen zahlreiche kleinere Einrichtungen Studenten auf ihrem Weg ins Ausland. Eine Stipendiendatenbank für Auslandsaufenthalte findet sich unter www.daad.de.