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Vorschau: Das Osmanische Reich

In seiner nächsten Ausgabe erzählt GEOEPOCHE die mehr als 600 Jahre andauernde Geschichte einer islamischen Dynastie. Das Heft erscheint am 15. August 2012

Gut 60 Ochsen und 200 Männer zerren an einem Gespann, auf dem ein Ungetüm festgezurrt ist: ein acht Meter langes Kanonenrohr – stark genug, um halbtonnenschwere Steinkugeln kilometerweit zu schleudern. Ein Meisterstück der Waffentechnik, gefertigt im Auftrag des osmanischen Herrschers Mehmed II. für einen Zweck: die Mauern Konstantinopels zu zerschmettern. Der Kapitale des Byzantinischen Reiches, gegen das die türkischen Osmanen seit Langem Krieg führen.

Am 5. April 1453 marschiert das Heer des Sultans am Bosporus auf und umschließt die Stadt; wenige Tage später beginnt der erste systematische Artilleriebeschuss der Geschichte. Acht Wochen lang halten die Mauern dem Dauerfeuer aus 69 Kanonen stand. Dann, am 29. Mai, befiehlt Mehmed II. den Sturm auf die zertrümmerten Wälle.

Nach kurzem Kampf überwinden die Angreifer den letzten Widerstand; am Nachmittag reitet der Sultan im Triumph in die eroberte Metropole ein. Die geplünderte Hagia Sophia – die Krönungskirche der byzantinischen Kaiser – lässt Mehmed zur Moschee umwidmen; vier Tage später wird in dem einstigen Zentrum der östlichen Christenheit zum ersten Mal das islamische Freitagsgebet abgehalten.

Der Fall Konstantinopels im Jahr 1453 bedeutet eine Zeitenwende – und ist ein Schock für die Christenheit: Ein muslimisches Imperium wird zur europäischen Großmacht. Und bald zur existenziellen Bedrohung. Denn das Osmanische Reich expandiert weiter. 1529 wird eine türkische Armee Wien belagern; fällt auch diese Bastion, steht das Abendland der Streitmacht des Sultans offen.

In seiner nächsten Ausgabe widmet sich GEOEPOCHE dem Aufstieg der Osmanen von Kleinfürsten zu Herrschern über ein Weltreich, das sich auf dem Höhepunkt seiner Macht im 16. Jahrhundert über drei Kontinente erstreckt.

Das Heft porträtiert Süleyman I., den "Prächtigen", und erzählt von den Geheimnissen des Sultan-Harems im Topkapi- Palast. Berichtet von den jahrhundertelangen Auseinandersetzungen mit den Habsburgern um die Hegemonie auf dem Balkan und vom langsamen Abstieg des Reichs zum "kranken Mann am Bosporus". Schildert schließlich das schreckenerregende Ende des Imperiums: Denn im Ersten Weltkrieg befiehlt die Regierung des Sultans den Völkermord an den christlichen Armeniern – Hunderttausende sterben in einem der ersten Genozide des 20. Jahrhunderts.

GEOEPOCHE präsentiert die mehr als 600 Jahre andauernde Geschichte einer islamischen Dynastie: von ihrer Begründung durch Osman I. um 1300 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1922.

Vorschau: Das Osmanische Reich
© United Archives/Bridgeman Art Library

Die nächste Ausgabe von GEOEPOCHE erscheint am 15. August 2012

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GEO EPOCHE Nr. 55 - 6/12 - Napoleon und seine Zeit (1769-1821)

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