Über 60000 Bäume mussten die Männer fällen, um ihre Mauer zu errichten. Sie schufen ein Bauwerk von titanischen Dimensionen: sieben Kilometer lang, sechs Meter hoch und 13 Meter tief. Dieser gewaltige Ring aus Erde, Holz und Kalkstein, den sie um das Jahr 125 v. Chr. vollendeten, schützte eine keltische Siedlung im Donautal beim heutigen Manching. Als sanfte Erhebung kündet die Mauer noch immer von dem Ort, an dem die geheimnisvolle Kultur ihren Höhepunkt erreichte.


Doch wie genau die 10000 Bewohner der Metropole lebten, wo ihre Straßen verliefen, wie die Häuser aussahen, was sie aßen, womit sie Handel trieben – und weshalb die Siedlung schließlich unterging, all das blieb lange unbekannt. Erst als Archäologen zu graben begannen, Luftbilder studierten, den Boden mit Magnetometern vermaßen und so selbst jahrhundertealte Misthaufen lokalisierten, gab die keltische Großsiedlung einige ihrer Geheimnisse preis.
Nun hat GEOEPOCHE gemeinsam mit dem Zeichner Tim Wehrmann versucht, die Metropole von Manching in einer Illustration zu neuem Leben zu erwecken – so wie sie sich zum Zeitpunkt ihrer höchsten Blüte zeigte. Dabei gelang es, das Leben vor gut 2100 Jahren so präzise zu rekonstruieren, dass selbst Kelten-Experten begeistert waren.
Mehr als 150 Siedlungen wie Manching haben die Kelten in Europa gegründet, viele davon haben die Forscher freigelegt – noch häufiger aber sind die Wissenschaftler auf die reichen Gräber keltischer Herrscher gestoßen, in denen die Mächtigen einst inmitten ihrer größten Schätze beerdigt wurden. In einer weiteren Illustration zeichnet der Künstler Jochen Stuhrmann den letzten Weg einer rätselhaften Fürstin nach: von der Aufbahrung im größten Gebäude der keltischen Welt bis zu ihrem Grab am Ufer der Seine.


Doch nicht alles, was die älteste bekannte Völkergruppe nördlich der Alpen hervorbrachte, hat auch Spuren hinterlassen, die Archäologen deuten können: die Wahrheit jenseits ihrer Legenden um Könige und Priester, um Artur und Merlin, ist nur schwer auszumachen. GEOEPOCHE erzählt, wer die Druiden tatsächlich waren und ob die Mythen einen historischen Kern besitzen. Mythen, die den Untergang der keltischen Kultur um Jahrtausende überlebt haben – und bis heute nachwirken.
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