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Geschichte Thailands Lebensader, Wohnstätte, Marktplatz: Wie ein störrischer Fluss Bangkoks Aufstieg möglich machte

Prächtige Tempel erheben sich am festen Ufer des Chao Phraya, der Bangkok durchströmt und die zahlreichen Kanäle mit Wasser speist
Prächtige Tempel erheben sich am festen Ufer des Chao Phraya, der Bangkok durchströmt und die zahlreichen Kanäle mit Wasser speist
© John Thomson/Wellcome Collection
Das heutige Bangkok kämpft gegen die Wassermassen ums Überleben. Das war nicht immer so: Nur dank der Kanäle konnte Bangkok zur schillernden Metropole heranwachsen. Ein Stadtporträt aus dem Schicksalsjahr 1855 – als die Briten das Königreich Siam zum Handel unter ihren Bedingungen zwingen wollten

Am ersten Tag des abnehmenden Mondes, im fünften Monat 2398, dem Jahr des Hasen, geschieht das Undenkbare: Kanonenschüsse hallen über den Chao Phraya, den "Fluss der Könige". Die Lebensader Bangkoks.

Am südlichen Rand der Metropole, dort wo der dichte Mangrovenwald und wogende Reisfelder den ersten Hütten, Pfahlbauten und Tempeldächern weichen, steuert ein Schiff den Strom hinauf. Eine Kriegsfregatte, 56 Meter lang, mit drei Masten und einem rauchenden Schlot, deren Geschütze in schnellem Rhythmus feuern. Der Lärm schreckt die Lotterieverkäufer auf dem Markt von Sampheng aus ihrer Mittagsruhe, reißt die Mönche in den Tempeln aus ihrem Gebet, lässt Kinder zusammenfahren, die am Flussufer Drachen fliegen lassen.

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