Berlin, Pariser Platz, eine Nacht im Februar 1926. Gegen halb ein Uhr wird der Diplomat und Kunstmäzen Harry Graf Kessler in eine Privatwohnung geladen. Josephine Baker sei da, hatte ihm der Theaterregisseur Max Reinhardt zugeraunt, nun sollten "fabelhafte Dinge" gemacht werden. Als Kessler eintrifft, findet er "die Herren mit einem halben Dutzend nackter Mädchen", darunter auch "Miss Baker, ebenfalls bis auf einen rosa Mullschurz völlig nackt". Die Männer spüren schon eine Revolution des Theaters nahen.
Porträt einer Popikone Die Landung der fabelhaften Miss Baker
Sie tanzte das europäische Publikum schwindlig und wurde zum Symbol der emanzipierten Freizügigkeit – inmitten rassistischer Kulturkämpfe. Vor 50 Jahren starb Josephine Baker in Paris

Im Fokus ikonischer Bilder: Baker, hier im Jahr 1932, verkörperte Exotik, Erotik, Eleganz und Emanzipation. Nicht nur den Bubikopf machte sie populär, mit "Bakerfix" brachte sie auch gleich das passende Pomadeprodukt an die Frau
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