GEO: Herr Ladany, im Schnellgehen halten Sie einen Weltrekord und wurden Weltmeister über 100 Kilometer – berühmt aber sind Sie wegen etwas anderem: Sie sind zweimal dem Tod entronnen. Als Kind haben Sie die Shoah überlebt und 1972 das Attentat auf die israelischen Sportler bei den Olympischen Spielen in München.
Shaul Ladany: Genau genommen waren es drei Mal. Im April 1941, kurz nach meinem fünften Geburtstag, schlug eine deutsche Bombe durch das Wohnhaus meiner Familie in Belgrad. Sie landete im Hauptkeller und tötete mehrere Nachbarn, aber wir hatten im Waschkeller Zuflucht gesucht und blieben nahezu unverletzt.