Archäologie "Einzigartiger Fund": Sondengänger entdeckt keltische Goldmünze in Sachsen

Goldene keltische Münze
Ein ehrenamtlicher Sondengänger entdeckte auf einem Feld nahe Leipzig diese kleine runde Münze aus Gold
© Robert Michael / dpa
Ein Sondengänger hat in Sachsen eine etwa 2200 Jahre alte keltische Goldmünze gefunden. Das sächsische Kulturministerium bezeichnet den Fund als einzigartig für die Region

In Sachsen ist eine etwa 2200 Jahre alte keltische Goldmünze entdeckt worden. Ein Sondengänger fand das Goldstück im Juli auf einem Feld bei Gundorf nordwestlich von Leipzig, wie das sächsische Kulturministerium Ende Oktober mitteilte. Die Behörden sprachen von einem für Sachsen "einzigartigen" Fund.

Eine Analyse im Landesamt für Archäologie Sachsen ergab, dass die zwei Gramm leichte Münze nahezu aus reinem Gold mit einem ganz geringen Silberanteil besteht. Vergleichbare Stücke finden sich demnach vor allem in Nordböhmen und datieren in das dritte Jahrhundert vor Christus. Das sächsische Fundstück belegt nach Angaben der Experten die Verbindung zum keltischen Kulturkreis in Böhmen, zu dem Sachsen eindeutig nicht gehörte.

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Auf der leicht nach außen gewölbten Vorderseite ist demnach der stilisierte Kopf eines Tieres zu sehen. Auf der Rückseite ist ein geöffneter Halsring mit verdickten Enden, sowie ein Stern mit abgerundeten Ecken und eine Kugel dargestellt.

Der Fund wurde als ostkeltische Münze, ein sogenanntes Regenbogenschüsselchen, identifiziert. Der Name bezieht sich auf die gewölbte Form der Münzen und den Aberglauben, dass sie dort, wo ein Regenbogen die Erde berührt, aus dem Himmel gefallen sind. Entstanden ist dieser Aberglaube vermutlich, da vergleichbare Münzen nach Regenfällen immer wieder bei der Feldarbeit gefunden wurden.

AFP