Der Weltgesundheitsorganisation zufolge leiden mindestens 1 Milliarde Menschen unter einer Augenerkrankung, umgerechnet ist das rund jeder siebte Mensch auf der Erde.
Wie Menschen ihre Umwelt wahrnehmen, die unter Sehstörungen wie der Grünblindheit leiden, hat Lenstore in einem Online-Projekt mit Panorama-Bildern aus aller Welt veranschaulicht. Die Vorher-Nachher-Fotos in diesem Artikel zeigen, wie Alltagssituationen durch die Augen Betroffener aussehen.
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Grünblindheit
Wer an der Grünblindheit, auch Deuteranopie genannt, leidet, ist von einer genetisch bedingten Farbfehlsichtigkeit betroffen. Während ein normalsichtiger Mensch drei unterschiedliche Zapfentypen für das Blau-, Grün- und Rot-Sehen besitzt, fehlen bei einem Deuteranopie-Betroffenen die Zapfen für das Grün-Sehen. Dieser ist deshalb nicht dazu in der Lage, grünes Licht wahrzunehmen. Für Menschen mit einer Grünblindheit ist es aus diesem Grund schwierig, Grün von Rot sowie zwischen manchen grauen, violetten und blauen Farbtönen zu unterscheiden.
Glaskörpertrübung
Wer plötzlich helle Schlieren, fadenartige Strukturen oder kleine dunkle Pünktchen im Sichtfeld bemerkt, dessen Augen sind höchstwahrscheinlich von einer Glaskörpertrübung betroffen. Weil diese bei der Augenbewegung wegzuschwimmen scheinen, bezeichnet man diese Sehstörung auch als Mouches volantes (auf Deutsch: "fliegende Mücken").
Häufig ist eine leichte Glaskörpertrübung harmlos, fast jeder Mensch nimmt sie im Laufe des Lebens bei bestimmten Lichtverhältnissen wahr. Hält die Sehstörung jedoch länger an, kommen Blitze vor den Augen hinzu oder verdichten sich die Schlieren zu einem dichten Gestöber oder einer Art Rußregen, sollten Betroffene dringend einen Arzt aufsuchen. Dann hat sich der Glaskörper des Auges möglicherweise von der Netzhaut abgehoben und es ist zu einem Netzhautriss gekommen.
Makuladegeneration
Die Makuladegeneration zählt zu den weitverbreitesten altersbezogenen Netzhauterkrankungen. Bei Menschen über 60 Jahren in westlichen Industrienationen ist sie zudem die häufigste Erblindungsursache. Die Erkrankung geschieht schleichend, weshalb Betroffene im Anfangsstadium oft kaum etwas von den Veränderungen im Auge bemerken.
Zu Beginn können Farben blasser erscheinen als früher, die Gewöhnung des Auges an die Dunkelheit braucht länger. Schreitet die Erkrankung voran, erscheinen gerade Linien wellenförmig verzerrt. Im fortgeschrittenen Stadium fällt das Zentrum des Sichtfeldes aus und wird als blasser oder dunkler Fleck wahrgenommen. Der restliche Teil des Gesichtsfeldes, das "periphere" Sehen, bleibt intakt.
Bei einer Makuladegeneration kommt es zu einer Ablagerung von Stoffen in der Makula, die von den versorgenden Zellen der Netzhaut nicht mehr abgebaut werden. Als Folge büßen die Sehzellen ihre Funktion ein und die Nervenzellschicht dünnt aus (trockene Form der Makuladegeneration).
Katarakt
Der Graue Star ist eine Augenerkrankung, die häufig in der zweiten Lebenshälfte als Folge des natürlichen Alterungsprozesses auftritt. Man spricht daher vom sogenannten Altersstar. Beim Grauen Star, der auch als Katarakt bezeichnet wird, handelt es sich um eine Linsentrübung, die das Sehen zunehmend beeinträchtigt. Der Seheindruck wirkt verschleiert und grau. Weitere Anzeichen sind Doppelbilder und weniger intensiv erscheinende Farben.