
Romantische Stimmung
Die beflügelnde Kraft der Sehnsucht empfanden Künstler und Künstlerinnen besonders intensiv an der Epochenschwelle um 1800 - der Romantik. Novalis "Blaue Blume" etwa steht symbolhaft für die Kraft der Sehnsucht, mit der sich viele Leser und Leserinnen seines Romans Heinrich von Ofterdingen mit dem Held aus dem Dasein davonträumten. Der Dichter Joseph von Eichendorff wiederum betitelte eines seiner Gedichte "Sehnsucht". Die Sehnsucht ist darin eine transzendente Kraft, die ins Unendliche strebt. Im Gedicht wird das lyrische Ich beflügelt, beim Klang eines Posthorns in der Abenddämmerung gedanklich zu reisen, von Liebe und arkadischen Landschaften zu träumen. Manche glauben heute, dass Sehnsucht "transzendent" zu einer Art von Paradies sei, sie kann mit einem Größerem und manchmal mit religiösen Gefühlen in Verbindung stehen
© Letizia Le Fur