So schön das Naturerlebnis in Berg und Tal auch ist: Wer auf Schusters Rappen unterwegs ist, hat früher oder später mit Blasen zu tun. Besonders dann, wenn die Schuhe noch nicht eingelaufen oder zu klein sind. Oder wenn Etappen ungewöhnlich lang und mit Auf- und Abstiegen gespickt sind.
Dann sorgen der Druck des Schuhs und der Stoff der Socken dafür, dass sich die oberste Hautschicht von der darunterliegenden löst. Gewebsflüssigkeit strömt zum Schutz der empfindlichen unteren Hautschicht ein – was eine sinnvolle Einrichtung ist. Doch nun zeigt sich schmerzvoll ein anderes Problem: Mit einer großen Blase am Fuß kann man nicht genussvoll wandern. Denn die Flüssigkeit in der Blase drückt auf die bloß liegenden Nervenenden. Und je tiefer die Blase in der Hautschicht liegt, umso schmerzhafter ist sie.
Große Blasen besser trocken legen
Also gilt es, vor allem auf Mehrtagestouren, abends die Blase(n) zu versorgen. Besser noch: so bald sie spürbar werden. Aber wie? Ist es ratsam, die Blase mit einer Nadel anzustechen und die Gewebsflüssigkeit abfließen zu lassen?
Experten raten dazu, kleine Blasen einfach mit Tape oder einem Pflaster abzukleben. Das verringert die Reibung und erhält den natürlichen Infektionsschutz der obersten Hautschicht. Gute Dienste leisten auch spezielle Blasenpflaster mit Hydrokolloiden, die die Flüssigkeit aufnehmen und die Hautstelle polstern.
Bei größeren, oberflächlichen Blasen gilt: Damit die Tour nicht zur Tortur wird, muss die Flüssigkeit raus! Und weil die Hautschichten in der Blase anfällig für Infektionen sind, benutzen Sie zu diesem Zweck am besten eine sterile Kanüle, notfalls auch eine mit dem Feuerzeug oder in Alkohol sterilisierte Nadel. Vorsichtig seitlich einstechen, die Flüssigkeit ausdrücken, eventuell die Blase mit einem Desinfektionsspray besprühen, trocknen lassen und mit einem dünnen Pflaster schützen. Nachts können Sie das Pflaster entfernen, damit die Wunde an der Luft schneller heilt.
Vorsicht ist geboten, wenn die Blase schlecht heilt oder gelbliche Flüssigkeit austritt. Dann könnte sich die Wunde entzündet haben: ein Fall für den Arzt. Unter keinen Umständen sollten Sie die Haut auf der Blase entfernen, denn damit steigen das Infektionsrisiko und die Schmerzempfindlichkeit.
Wie Sie Blasen vermeiden
Noch besser als Blasen fachgerecht zu versorgen, ist es natürlich, sie zu vermeiden. Das A und das O sind eingelaufene, passende Schuhe, in denen der Vorderfuß ausreichend Platz hat. Wichtig ist vor allem, dass die Zehen beim Bergablaufen nicht innen gegen den Schuh drücken. Stellen, die zur Blasenbildung neigen, können Sie auch schon vor der Tour mit speziellem Tape abkleben, um die Reibung an der Haut zu verringern. Manche Wanderer schwören auch auf zusätzliche, hauchdünne Nylonsöckchen unter den eigentlichen Wandersocken. Denn so reiben sich die beiden Textilien aneinander – und nicht Socke und Haut.