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Laufforschung Der dritte Gang

Amerikanische Wissenschaftler haben am Computer eine neue, energetisch günstige Weise entdeckt, sich zu Fuß fortzubewegen

Der menschliche Körper, so hat es der britische "Monty Python"-Komiker John Cleese einst in einem berühmten Sketch vorgemacht, erlaubt viele Arten der Fortbewegung neben dem Gehen und Rennen. Doch wie die Ingenieure Andy Ruina und Manoj Srinivasan von der Cornell University im US-Staat New York am Computer errechnet haben, arbei-tet unsere Körpermuskulatur dann am effizientesten, wenn wir entweder gemächlich gehen oder schnell rennen. Dagegen ist etwa der rasche gleitende Gang eines Kellners, der eine überschwappende Tasse befördern muss, energetisch nicht empfehlenswert.

Allerdings, so fand das New Yorker Team anhand Newtonscher Kraftgleichungen heraus, gibt es noch einen dritten, energetisch optimalen Gang für mittlere Geschwindigkeit, den "pendular walk". Diese Form der Fortbewegung hat mit dem Rennen gemein, dass zuweilen beide Füße in der Luft sind. Gleichzeitig trägt sie Züge des Gehens: Anders als beim Rennen enthält jeder Schritt zwei klar geschiedene "Energiegipfel" - und zwar immer dann, wenn größere Kräfte zum Einsatz kommen: beim Lüpfen und beim Niedersetzen des Beines. Beim Rennen gehen die Phasen des Auftretens und Abhebens ineinander über.

Der "pendular walk" ist ein Laufen mit federnden Knien. Manoj Srinivasan zufolge lässt es sich am besten mit dem Versuch eines übergewichtigen oder schlecht trainierten Läufers vergleichen, sich rennend fortzubewegen - und dabei Energie zu sparen.

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