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Medizingeschichte Du bist, was du pinkelst: Warum die Forschung auf Urin angewiesen ist

Was Menschen ausscheiden, gibt der Forschung Einblick ihn ihre Körper: Die Felder des Teststreifens verfärben sich je nach Konzentration einer Substanz im Urin. Gemessen werden etwa Glukose und Nitrit
Was Menschen ausscheiden, gibt der Forschung Einblick ihn ihre Körper: Die Felder des Teststreifens verfärben sich je nach Konzentration einer Substanz im Urin. Gemessen werden etwa Glukose und Nitrit
© mauritius images / Science Photo Library
Was wir verstoffwechseln, hinterlässt Spuren im Urin. Seit Jahrtausenden gewährt er der Medizin Einblicke in den Körper. Bereits mit bloßem Auge lässt sich erkennen, wie es den Pinkelnden geht
Von Stefanie Reinberger

"Gott hat ein Wunder gewirkt, wie es noch nie gehört worden ist: Ein Mann wird ein Kind gebären. Herzog Hein­rich wird in einem Monat ­einen Sohn aus seinem Schoß zur Welt bringen und an die Brüste legen." Zu diesem Schluss kam Mitte des 10. Jahrhunderts der St. Galler Benediktinermönch und Arzt Notker. Den vermeintlich Schwangeren dürfte das kaum überrascht haben: Um vor einer Untersuchung die medizinischen Kenntnisse des Mönchs zu testen, hatte Herzog Heinrich I. von Bayern ihm eine falsch deklarierte Urinprobe übersandt. Sie stammte von seiner Zofe, die, wie Notker korrekt festgestellt hatte, hochschwanger war.

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