Die Porter rund um das Himalaya-Massiv leisten täglich Schwerstarbeit. Sie überwinden mit viel Last Höhenmeter um Höhenmeter ohne sich dabei Gedanken, um die Höhenkrankheit machen zu müssen. Doch warum leiden Sherpas nicht daran?
Weil ihr Blut von Natur aus stark verdünnt ist. Das unterscheidet sie nicht nur von Menschen, die im Flachland leben, sondern auch von anderen Bergbewohnern: In den Anden zum Beispiel leiden viele Menschen an chronischer Höhenkrankheit. Sie geht einher mit der exzessiven Produktion roter Blutkörperchen, auch Erythrozyten genannt. In der dünnen Höhenluft bildet der Körper diese lebenswichtigen Transportzellen vermehrt, um Muskeln und Organe mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Ein unerwünschter Nebeneffekt: Das Blut wird dicker. Damit steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Neue Studie widerlegt bisherige Vermutung
Dieses Problem haben die Sherpas im Himalaya nicht. Bislang vermutete man unter anderem, dass bei ihnen Gene die Erythrozyt-Produktion drosseln. Eine internationale Studie kam nun zu einem anderen Ergebnis: Ihr zufolge weist das Blut der Tibeter sehr wohl erhöhte Erythrozyt-Werte auf. Zugleich aber fließt durch ihre Adern besonders viel Plasma, also zellfreie Blutflüssigkeit. Derart stark verdünnt werden die roten Blutkörperchen wohl seltener zur Gefahr.