In Zürich hängt die Gastro-Latte hoch. Spätestens seit hier das laut Guinnessbuch erste vegetarische Restaurant der Welt 1898 eröffnete, das »Hiltl«, das heute Gründer-Urenkel Rolf als Veggie-Imperium betreibt, werden Trends nach allen Regeln der Kochkunst gesetzt und umgesetzt – natürlich ohne Perfektion bei den Klassikern zu vernachlässigen. Also, nichts wie Dispo erhöhen und auf der Ideallinie ab Hauptbahnhof genau in die richtigen Läden!
1. Taco-Trend
Auch in Zürich löst der Taco gerade den Burger-Hype ab. In diesem kleinen, mexikanischen Feinkostladen nahe Hauptbahnhof werden ab mittags sensationelle Tacos zum Mitnehmen verkauft. Da wollte man in die Schweiz und ist flugs erst mal in Mexiko! Echter Geheimtipp, nur Schritte von unserem »25hours«-Hotel entfernt.
Frida Kahlo, fridashop.ch
2. Bier nach vier
Direkt um die Ecke gibt es auch Bier, und zwar das wohl beste der Stadt. Oft von Mikrobrauereien, genauso oft mit Herzblut gebraut. Über 100 Sorten, davon viele lokale, schmücken das Sortiment. Von Bier-Enthusiasten für Bier-Enthusiasten. Exzellente Beratung.
The International Beer Bar, theinternational.ch
3. Wirtshaus 2.0
Eine neobayerische Küchenrevolution hat Markus Stöckle im »Rosi« angezettelt. Er, der in den besten Avantgarde-Küchen Europas gelernt hat, ist der Star der Gastroszene und kocht mit raffinierten Armen Rittern und Obatzda seinen Lebenslauf auf die Teller. Essbarer Seelen-Striptease vom Feinsten. Klingt verrückt, ist verrückt – und eine kulinarische Offenbarung.
Rosi, rosi.restaurant
4. Morgenstund
Der neue Tag kann kaum schöner beginnen als am Zürichsee, dessen 88 Quadratkilometer bis unweit von Großmünster und Fraumünster schwappen. Oder gleich im Strandbad Tiefenbrunnen. Danach am besten zu Dani Sanchez und Bruder David, zwei Kaffee-Nerds, die mit ihrem Probatone- Röster die halbe Gastroszene der Stadt versorgen. Entspannter Spot für koffeinhaltige Heißgetränke und ultragute Gipfeli (Croissants).
Miro Coffee, mirocoffee.co
5. Höhepunkt
Noch etwas Frühsport ohne Sport? Dann rauf auf den Uetliberg, Zürichs Hausberg. Vom Hauptbahnhof fährt die S 10 bis fast zum Gipfel. Kulinarisch geht es im »Gertrudhof« weiter, der über die nicht mehr vorhandene Stadtmauer hinaus bekannt ist für beste Cordon bleus in unglaublichen 32 Varianten. Mit Bergkäse. Taleggio. Sambal Oelek. Begeisterung.
Gerdrudhof, gertrudhof.ch
6. Zwischengänge
Vor der nächsten Essenswürdigkeit ist Zeit für Sehenswürdigkeiten: Bahnhofstraße mit Confiserie Sprüngli, Lindenhof, Dolderbahn, Flohmarkt Kanzlei, Zürich West. Dank der kurzen Wege kommt man relativ weit. Am besten bis zur »Gamper Bar«. Dieser Ort ist eine Freude für jeden Apéro- Fan. Hier warten kleine Gerichte wie eingelegte Pilze, Ölsardinen, Charcuterie. Dazu noch ein Champagner, und der Abend kann losgehen.
Gamper Bar, gamper-bar.ch
7. Glück zum Essen
Die junge Elif Oskan kocht mit so viel Leidenschaft und Liebe, dass jede und jeder ihren Laden garantiert selig verlässt. Lahmaçun, Adana-Spieße und frisch gemachtes Baklava aus dem Holzofen gibt es. Die wohl beste türkische Küche außerhalb der Türkei. Und Topliga der angesagtesten Restaurants. Spirituosen-Fans sollten vor dem Bett noch einmal scharf abbiegen, und zwar in die formidable »Bar Sacchi« direkt am Hotel.
Gül, guel.ch, Bar Sacchi, sacchi.bar
8. Picasso zum Schluss
»DIE KRONENHALLE« ist eine Institution. Ein Sonntagsausflug zu gut situierten Schweizer Schwiegereltern würde sich wohl ganz ähnlich anfühlen. Automatisch speist man mit Manieren! Und zwar Geschnetzeltes oder Mistkratzerli (Stubenküken) unter einem Picasso. Der kulinarischen Seele Zürichs kann man kaum näher kommen. Ein würdiger Abschluss.
Kronenhalle, kronenhalle.com