Auf dem neuen jüdischen Friedhof in Žižkov liegt Franz Kafka, einer der großen Meister der Weltliteratur, der auch für seine „Verwandlung“-Erzählung berühmt wurde. Und welches Wort passt besser zu diesem ehemaligen Prager Arbeiterviertel, das sich abseits der touristischen Massen zu einem grünen, sehr lauschigen Stadtteil veränderte. Wer auf der Seiferotova Straße oder Husistká-Straße, über den Škroupovo Námešti Platz und durch die Querstraßen spazieren geht und dabei hin und wieder in die Hinterhöfe der großen Wohnblocks spioniert, wird ein gemütliches Viertel mit vielen Bäumen finden, dessen Wohnbebauung immer wieder von kleinen Läden und Kneipen durchbrochen wird. Allein der fantastische Blick vom Vítkov-Hügel auf Moldau und Altstadt und die gemütlichen Bierkneipen "U Vystrenlenýho oka" (tschechisch für "Zum ausgeschossenen Auge") oder "Bukowski's Bar" sind es wert, diesen Stadttteil zu Fuß zu erobern. Zudem lohnt es sich natürlich, Kafkas Grab zu besuchen und die Schokoladenkäfer und Zettel für Gregor Samsa (und seinen Autoren) zu bewundern, die seine Fans dort immer wieder hinterlassen.