Das Weserbergland belohnt die Aufmerksamen. Hinter weiten Getreidefeldern, sanften Hügeln und Alleen bietet es seinen Sehenswürdigkeiten viel Platz, sich zu verstecken. Mir selbst gelang es erst durch die Augen des Besuchers, die Schätze dieser sehr ländlichen Region zu erkennen, in der ich immerhin fast mein halbes Leben verbracht habe, bevor mich Studium und Job in die Großstadt zogen. Das erste Ziel dieses Roadtrips kündigt sich jedoch schon aus der Ferne an.
„Historische Altstadt Rinteln“ steht auf der „touristischen Unterrichtungstafel“ – ein Wort so bezaubernd deutsch, wie gemacht für den Autobahnabschnitt, an dessen Rand sie steht: Auf der A2 zwischen Hannover und Dortmund sind vergnügliche Schlenker nicht das Erste, an das man denkt. Ein Fehler, wie jene lernen, die dennoch abschweifen (siehe Fotostrecke).
Von Rinteln führt unsere Route zunächst weg von der Weser zu den Externsteinen am Ostrand des Teutoburger Waldes. Wer auf der Strecke noch weitere Städte besuchen möchte, sollte den kleinen Umweg über Lemgo und Detmold nehmen. Beide warten mit hübschen Altstädten auf, in denen sich ein paar entspannte Stunden verbringen lassen.
Weiter geht die Reise von West nach Ost durch den Kreis Höxter entlang an Alleen, Bruchsteingebäuden und einsamen Scheunen, bis wir wieder zur Weser gelangen, die wir nach wenigen Kilometern stromaufwärts überqueren. Die Route folgt nun den Windungen des Flusses und führt vorbei an Fachwerk durch Höxters Innenstadt zum Weltkulturerbe Corvey.
Auf dem Weg zurück Richtung Nordwesten erhebt sich direkt an der B239 gelegen die mächtige Abtei Marienmünster aus den Feldern. Kurz darauf verlassen wir die ausgebaute Bundestraße hinauf auf den Schwalenberg und wieder hinab zum Schieder-See, unserem letzten Halt vor der Rückreise gen Autobahn.