Link zur Fotografin Pamela Littky
Sie war auf dem Weg zu einem Fototermin von Los Angeles nach Las Vegas, als die Dokumentarfotografin Pamela Littky, in der Kleinstadt Baker in Kalifornien auf einem Wassertank las: "Welcome to Baker-Gateway To Death Valley"– "Willkommen in Baker, dem Tor zum Tal des Todes". Fortan ließ sie eine Frage nicht mehr los: Warum leben Menschen in solchen gottverlassenen Wüstenstädten?
Baker in Kalifornien und Beatty in Nevada sind beide Ein- und Ausgangsort zum Death-Valley-Nationalpark in der westamerikanischen Mojave-Wüste. Die Temperaturen steigen hier im Sommer auf 47 Grad Celsius. "Ich konnte bei so einer Hitze immer nur ein paar Minuten draußen sein", erinnert sich Littky im Vorwort ihres neuen Bildbandes "Vacancy", der im Kehrer Verlag erschienen ist. Trotz aller Widrigkeiten war die in Chicago, Illinois geborene Dokumentarfotografin fasziniert von der extremen Umwelt.
In Baker leben viele Einwanderer, viele davon sind illegal in den USA und es gibt mehr Wohnwagen als Häuser. Beatty in Nevada liegt am anderen Ende des Nationalparks und ist somit ebenfalls ein "Tor zum Death Valley". Vier Jahre lang hat Littky immer wieder in den Kleinstädten fotografiert. Sie zeigt halbleere, bunte Schnell-Restaurants, in die Jahre gekommene Wohnmobile, kaputte Leuchtreklame, verwaiste Hotelpools sowie abgebrannte LKWs in der Wüste – und sie fotografiert natürlich auch immer wieder die Bewohner.
Die Menschen verbergen vor Littky nichts. Ein älteres Ehepaar nimmt die Fotografin sogar mit ins Schlafzimmer, wo die Frau halb entkleidet auf dem Bett sitzt, so als sei die Fotografin gar nicht mit im Raum. Die Dokumentarfotografin findet aber nicht nur Zugang zur Privatsphäre, sondern schafft es vor allem eine Welt in den Fokus zu rücken, die die meisten gerne übersehen. Pamela Littky hat mit "Vacancy" nicht nur ein künstlerisches Doppelporträt zweier Wüstenstädte geschaffen, sondern auch ein sozialkritisches Zeitdokument der USA.
Weblinks
Link zum Kehrer Verlag