Anzeige
Anzeige

Jamaika: Karibische Traumstrände mit Reggaebeats

Jamaika
Am westlichsten Ende der Insel gelegen, bietet Negril beinahe jeden Abend einen fantastischen Sonnenuntergang. Ist die Sonne im Meer versunken, wachen die meisten Bars wie hier Rick's Café erst so richtig auf
© mauritius images / Westend61 / Martin Moxter
Einmal an Jamaikas weißen Stränden liegen, in Montego Bay einen Drink aus einer Kokosnuss schlürfen, Reggae-Musik lauschen. Doch da ist mehr: zerklüftete Bergregionen, Höhlensysteme an der Wasserkante und vielerorts auch: Gefahr für Touristen

Jamaika im Überblick

Wo liegt Jamaika?
Jamaika ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen, einer Inselgruppe in der Karibik, und liegt rund 150 Kilometer südlich von Kuba. Das mittelamerikanische Festland ist über 600 Kilometer entfernt.

Welche Sprache spricht man auf Jamaika?
Die Amtssprache auf Jamaika ist Englisch, Touristen können sich damit auf der gesamten Insel verständigen. Weit verbreitet ist jedoch auch Patois oder Patwa, die jamaikanische Kreolsprache.

Anreise: Wie lange fliegt man nach Jamaika?
Am häufigsten werden auf Jamaika die Flughäfen in Montego Bay und Kingston angeflogen. Je nach Zwischenstopp und Aufenthaltsdauer sollten Urlauber mindestens mit 13 Stunden Reisezeit rechnen.

Wann ist die beste Reisezeit für Jamaika?
Auf Jamaika herrscht tropisches Klima, was bedeutet: Die Temperaturen schwanken im Verlauf des Jahres wenig. Zwischen Juni und Oktober liegen sie tagsüber oft jenseits der 30-Grad-Marke, im gesamten Jahr wird es jedoch selten kälter als 20 Grad Celsius. Zwei Regenzeiten – von Mai bis Juni sowie von September bis November – sorgen je nach Region für ordentlich Wasser von oben.

Jamaika. Das ist ganz viel Klischee. Das ist der karibische Urlaubstraum. Das sind Kokosnüsse am Strand unter Palmen. Das sind Bob Marley und Rastafari. Das sind Reggae und Cannabiszigaretten.

Aber Jamaika ist mehr als das Klischee: Im Nordwesten der Insel rauschen Wassermassen die Dunn’s River Falls hinunter, die dicht bewaldeten Berge der Blue Mountains triefen vor Leben und liefern den Boden für aromatischen Kaffee, die Jamaikaner bringen Touristen Patois bei und erzählen von der bewegten Geschichte ihres Landes.

Was bedeutet "Jamaika" eigentlich?

Der Name der Karibikinsel Jamaika geht vermutlich auf einen Dialekt der Arawak-Sprachen zurück, einer ursprünglich in Südamerika und in der Karibik beheimateten indigenen Sprachfamilie. Chaymakas deutet auf den natürlichen Reichtum der Insel hin, auf das Holz- und Wasserland. Diego Columbus, Sohn des Entdeckers Christoph, nahm sie 1509 ein und besiegelte den Untergang der dort lebenden Bevölkerung. Brutale Unterjochungspraktiken und eingeschleppte Krankheiten dezimierten die Zahl der Inselbewohner auf Jamaika rapide. Den neuen Namen, den Columbus junior der Insel aufdrücken wollte, Santiago, setzte sich jedoch nie durch – stattdessen wurde aus Chaymakas das englisch klingende "Jamaica".

Kingston, Jamaika
Kingston ist nicht nur die politische und wirtschaftliche Hauptstadt Jamaikas, auch kulturell und kulinarisch ist sie das Zentrum der Karibikinsel - wie die Devon House Bakery beweist
© Photo Spirit / shutterstock

Die Hauptstadt Kingston: Zentrum der jamaikanischen Kultur

Kingston ist für viele Besucher das Tor nach Jamaika. Dabei sollte die Hauptstadt nicht nur der Startpunkt einer Reise über die Insel Jamaika sein: Wer möchte, kann bereits hier Eintauchen in das wirtschaftliche und kulturelle Herz der Insel. Die Skyline Drive führt aus der Stadt hinaus, das bergige Gelände legt den besonders bei Nacht atemberaubenden Blick auf Kingston frei. Wer ihr eine Weile folgt, findet den legendären Kingston Dub Club. Aus meterhohen Boxentürmen wummern hier auf Jamaika unter freiem Himmel die Dub-Rhythmen in die Nacht.

Weniger laut, aber nicht weniger musikalisch ist es auf Jamaika im Bob Marley Museum. Im ehemaligen Haus der Reggaelegende sind alte Schallplatten, Zeitungsartikel und eine seiner alten Gitarren zu sehen. Gewohnt hatte Marley lange auch im verarmten Trenchtown, dort lernte er die Musik lieben und nahm sein erstes Album auf. Ein Gemeindeprojekt führt im Museum Culture Yard durch die bewegte Geschichte des Stadtteils.

Montego Bay: Kunsthandwerk im Karibikparadies

Die zweitgrößte Stadt Jamaikas wird von den meisten Einheimischen nur MoBay genannt. Im Nordwesten der Insel Jamaika gelegen, steht Montego Bay vor allem für berühmte Sandstrände wie den Doctor’s Cave Beach, Cornwall Beach und Walter Fletcher Beach.

Montego Bay und seine rund 110.000 Einwohner sind geprägt vom Tourismus – diejenigen Gäste, die genug von Strand und Sonne haben, schlendern in der Innenstadt durch die kleinen Läden der Kunsthandwerker.

Eine Viertelstunde von Montego Bay entfernt liegt der Ras Natango Garden. Umgeben vom dichten Grün des Gartens können Besucher Werke des Künstlers Ras Natango, seinem Sohn Ayale und von anderen lokalen Künstlern bestaunen.

Runaway Bay: Beschauliche Strandromantik

Woher die Bucht "Runaway Bay" im Norden der Insel ihren Namen hat, ist unklar. Die beschauliche Kleinstadt auf Jamaika ist von einer Hügelkette umgeben, bietet faszinierende Ausblicke, ist aber vor allem für seine Unterwasserwelt bekannt. Taucher und Schnorchler suchen die Wracks und Korallenriffs nach karibischen Schönheiten ab; Boote mit gläsernen Böden kümmern sich um die bequemeren Touristen.

Bekannteste Sehenswürdigkeit in der Region sind wohl die Green Grotto Caves. Die labyrinthartigen Tropfsteinhöhlen dienten geflohenen Sklaven als Versteck, Jahrhunderte später als Drehort für Actionfilme. Besuchern ist nur ein kleiner Teil der rund zwölf Kilometer langen Höhlensysteme auf Jamaika zugänglich.

Dunn's River Falls in Jamaika
Eines der sehenswertesten Naturschauspiele auf Jamaika: die Dunn River Falls unweit des Hafens Ocho Rio
© Jan Schneckenhaus / shutterstock

Ocho Rios: Von Kreuzfahrern und Wasserfällen

Wenn die riesigen Kreuzfahrtschiffe am Hafen von Ocho Rios anlegen, werden die Gassen schnell mal mit Besuchern geflutet. Ganz besonders gespannt sind die meisten auf die Dunn’s River Falls. Über 300 Meter strömt das Wasser von einer Terrasse auf die Nächste, sammelt sich dort in Becken, um dann wieder eine Etage nach unten zu rauschen, – um unten angekommen direkt ins Meer zu fließen.

Mit ein wenig Vorsicht können Besucher die Atmosphäre der Wasserfälle aufsaugen, auf den Terrassen spazieren und in den Becken baden. Allein sind sie dabei sicherlich nicht: In teilweise langen Menschenketten schlängeln sich die Besuchermassen an vollen Tagen durch die Wasserfälle.

In den deutlich ruhigeren Bergen, die Ocho Rios umgeben, liegt Nine Miles, der Geburtsort von Bob Marley. Besucher können hier seinen Sarg in einer Kapelle sehen.

Welche Impfungen brauche ich für Jamaika?

Reisen Urlauber direkt aus Deutschland nach Jamaika ein, sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Doch Achtung: Lag der Zwischenstopp des Hinfluges in einem Gelbfiebergebiet, kann bei der Einreise ein Nachweis verlangt werden. Das Auswärtige Amt empfiehlt für Jamaika Reiseimpfungen gegen Hepatitis A, bei Landzeitaufenthalten auch Hepatitis B, Typhus und Tollwut. Die Impfungen reisender Kinder sollten auf dem aktuellsten Stand des Impfkalenders des Robert-Koch-Instituts sein.

Negril: Aufregendes Nachtleben im Westen der Insel

Die Kleinstadt Negril liegt am westlichsten Ausläufer der Insel und ist bekannt für seine kilometerlangen, weißen Sandstrände, die in das türkisblaue Wasser der Karibik übergehen. Der Seven Mile Beach ist gesäumt von Hotels, Bars und Restaurants. Bei lautem Reggae und wummerndem Dub geht es hier nach Sonnenuntergang erst so richtig los.

Deutlich ruhiger ist es im West End. Touristen finden hier Entspannung in kleinen Hütten, die oft direkt am Meer gelegen sind, Taucher entdecken faszinierende Unterwasserwelten an den steil ins Wasser abfallenden Klippen.

Port Antonio: Ruhe in der Natur im Nordosten

Und auch auf der anderen Seite der Insel, im Nordosten Jamaikas, sind die traumhaften Naturstrände das Aushängeschild der Region. San San Beach, Winnfred Beach, Long Bay Beach, Frenchman’s Cove und Boston Beach reihen sich aneinander und locken mit dem jamaikanischen Versprechen von weißem Sand, blauem Wasser und grünen Palmen. Port Antonio selbst hat sich die Beschaulichkeit eines karibischen Hafens bewahrt.

Blaue Berge, Jamaika
Jamaika ist aber nicht nur türkisblaues Wasser, das an weiße Sandstrände plätschert. Jamaika ist auch die Blue Mountains, eine dicht bewachsene Gebirgskette im Osten der Insel. Auf den steilen Hängen wird der beste Kaffee der Insel angebaut
© Photo Spirit / shutterstock

Blue Mountains: Die Gebirgskette Jamaikas

Der Osten der Insel ist überzogen mit einer zerklüfteten, dicht bewachsenen Gebirgskette, den Blue Mountains. In den Morgenstunden hängt stets ein blauer Dunstschleier in den Tälern, welcher den Bergen ihren Namen gibt. Lichtet sich dieser, gibt er auch den Blick auf den höchsten Punkt im Gebirge frei, den Blue Mountain Peak auf rund 2250 Metern Höhe. Einer der rund 30 Wanderwege führt auch auf den Gipfel.

Von Kingston aus führt eine steile, manchmal schlammige Straße direkt in das UNESCO-Weltkulturerbe, wo heute der Kaffee Jamaikas angebaut wird. Ein Besuch auf einer der Plantagen klärt auf über die Zucht der Pflanzen, die Ernte und richtige Röstung der Bohnen.

Wie gefährlich ist es in Jamaika?

So schön Jamaika als Urlaubsland ist, sollten sich Reisende auch mit möglichen Gefahren vertraut machen. Große Teile der Bevölkerung Jamaikas leiden unter bitterer Armut; demgegenüber stehen die luxuriösen Hotelkomplexe mit Strandblick. Korruption, verfehlte Wirtschaftspolitik und Drogenhandel sorgen für Perspektivlosigkeit und Wut.

Der ideale Nährboden für kriminelle Strukturen und Gelegenheitsdiebe. Auch deshalb rät das Auswärtige Amt zu absoluter Vorsicht bei Reisen nach Jamaika. Aufgrund eines erheblichen Anstiegs der Gewaltkriminalität wurde für mehrere Regierungsbezirke, darunter auch Montego Bay, Teile der Hauptstadt Kingston und Negril der Ausnahmezustand ausgerufen. Hier zeigen Militär und Polizei stärkere Präsenz und haben ausgedehnte Rechte, um Verdächtige zu kontrollieren oder festzunehmen.

2018 erklärte die jamaikanische Regierung einige Gebiete bereits zu "Zones of Special Operations", welche Einwohner nur unter Bedingungen und mit Ausweispapieren verlassen dürfen – die Proteste der Bevölkerung blieben folgenlos.

Das Auswärtige Amt warnt für Jamaika vor allem vor bewaffneten Überfällen, auch auf Langstreckenreisebussen, Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl, Kreditkartenmissbrauch und Fahrzeugaufbrüchen.

Urlaubern, die nach Jamaika reisen möchten, rät das Amt, auf folgende Hinweise zu achten:

  • Seien Sie im gesamten Land besonders vorsichtig und leisten Sie bei einem Überfall keinesfalls Widerstand.
  • Meiden Sie Spaziergänge allein nach Einbruch der Dunkelheit außerhalb von Hotelanlagen.
  • Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein, Flugscheine und andere wichtigen Dokumente sicher auf und lassen Sie im Hotel, im Mietwagen und am Strand keine Wertgegenstände unbeaufsichtigt zurück.
  • Bevorzugen Sie bargeldlose Zahlungen auf Jamaika und nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld und keine unnötigen Wertsachen mit.
  • Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, an Bahnhöfen, auf Märkten und in öffentlichen Verkehrsmitteln besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
  • Lassen Sie Getränke nie unbeaufsichtigt und prüfen Sie Preise vor Bestellungen.
  • Meiden Sie jeden Kontakt mit Drogen und die Einnahme von Drogencocktails, die vor allem in den Touristenzentren von Jamaika angeboten werden.
  • Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfsersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich oder wenden Sie sich an die Polizei.

Für aktuelle Informationen sollten Urlauber auf jeden Fall vor Reisebeginn die Jamaika-Seite des Auswärtigen Amtes prüfen.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel