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Unterwegs in Europa Fünf Alternativen zu Campingplätzen

Campspace
Mein Garten ist dein Zeltplatz: Bei Campspace vermieten Privatpersonen ihren Grund an Camper
© Lauwersoog/Campspace
Zu groß, zu überlaufen, zu teuer - es gibt viele Argumente, warum Naturliebhaber lieber fernab der kommerziellen Campingplätze die Nacht verbringen möchten. Nicht zuletzt aufgrund des Corona-Sommers bieten sich immer mehr Alternativen - wir stellen fünf davon vor

Campspace: Weltweit bei privaten Gastgebern zelten

Die Campingplätze in der Region der Wahl sind überlaufen, ohne Charme oder einfach zu teuer? Kein Grund, den geplanten Trip sofort wieder auf Eis zu legen. Die inzwischen international agierende Plattform Campspace bringt Menschen, die viel Platz haben, zusammen mit jenen, die ihn benötigen, um dort ihr Zelt aufzuschlagen oder den Camper zu parken. Ob privater Garten, weitläufige Ländereien oder gar eine kleine Hütte – das Angebot auf Campspace ist divers. So auch die Gastgeber und was sie ihren Gästen bieten. Wer einen Platz anbietet, ist nicht dazu verpflichtet, sich zu kümmern, Essen anzubieten oder Ausflugstipps zu geben - viele machen es dennoch wenn Lust und Zeit es zulassen. Toiletten werden in den meisten Fällen angeboten, welcher Art ist bei den jeweiligen Plätzen angegeben.

Die Übernachtung ist bei Campspace nicht umsonst, dennoch liegen die Preise meistens weit unter dem, was auf kommerziellen Campingplätzen abgerufen wird. Der Gast zahlt neben der Übernachtung noch eine kleine Provision an Campspace, um das Überleben der Plattform zu sichern.

Hinterland
Nur auf persönliche Anfrage dürfen Camper die Stellplätze, die über die Plattform Hinterland angeboten werden, nutzen
© tommyhetzel.de

Hinterland: Persönliche Begegnungen in Deutschland

Ähnlich wie Campspace agiert die Hamburger Initiative Hinterland. Die erst 2020 gestartete Plattform konzentriert sich momentan noch auf Deutschland und läuft unter dem Motto „Wir haben das Wildcampen gezähmt“. Ziel ist es, private Eigentümer und Camper zusammenzubringen. Dabei setzt man bei Hinterland auch auf persönliche Beratung. Wer einen Roadtrip oder eine ausgedehnte Tour plant, kann sich an die Mitarbeiter wenden und bekommt entsprechende Zelt- oder Stellplatz-Vorschläge. Ob Baumhaus, Tiny House oder eine schlichte Wiese – auch bei Hinterland sind die Angebote vielfältig. Wer am Ende auf seinem Grundstück übernachten darf, entscheidet der Gastgeber selbst. Interessierte fragen die Nächte an und buchen sie nicht anonym über ein klassisches Buchungstool. Hinterland möchte sein Netzwerk perspektivisch ausbauen und ist auf der Suche nach weiteren Gastgebern. Zudem soll es auf vielfachen Wunsch der Gäste zeitnah ein Online-Buchungstool geben.

Landvergnügen
Wer mit als Selbstversorger per Wohnmobil oder Campervan unterwegs ist, hat über das Netzwerk Landvergnügen Zugriff auf über 800 Stellplätze bei Bauern, Winzern und Co. in Deutschland
© Landvergnügen

Landvergnügen: Zu Gast bei Bauern, Winzern und Co.

Auf über 800 Übernachtungsmöglichkeiten ist das Netzwerk Landvergnügen Deutschland inzwischen angewachsen. Die Übernachtungen bei Bauern, Braumeistern, Käsern und Winzern sind für Besitzer der Jahresvignette von Landvergnügen kostenlos (zu erwerben mit dem Reiseführer für 34,90 €). Einzige Bedingung: Die Camper müssen selbstversorgend sein – bedeutet mit einem Wohnwagen, Campervan oder Bulli reisen, der über eine Toilette verfügt. Zwar bieten einige Gastgeber den Zutritt zu ihren sanitären Anlagen an, aber das ist nicht gesetzt. Besonders Familien sind begeistert von dem Landvergnügen-Konzept, da es auf den Höfen für Kinder in den meisten Fällen sehr viel zu entdecken und erleben gibt.

Die Stellplätze sind vorab nicht über ein Online-Tool reservier- oder buchbar, sondern der Gastgeber wird von unterwegs telefonisch kontaktiert. In den meisten Fällen darf man sich zudem nicht länger als 24 Stunden auf einem Hof aufhalten.

Südliche Weinstrasse
Kein Komfort, aber Natur pur bieten die in Deutschland immer beliebteren Trekkingplätze, wie hier an der Südlichen Weinstraße
© Rolf Goosmann

Trekkingplätze: Ein Platz in der Natur für Wanderer

Auch wenn Wildcampen in Deutschland unter Strafe steht, so ganz darauf verzichten muss man auch hierzulande nicht. Die Lösung heißt: Trekkingplatz. Mittlerweile gibt es in vielen Bundesländern speziell ausgewiesene Plätze ohne jeglichen Komfort, die allerdings nur Fuß-, Rad- oder Wasserwanderer nutzen dürfen – eine Anreise mit dem Auto ist nicht möglich oder gestattet. Je nach Trekkingplatz wird eine Gebühr zwischen 5 und 10 Euro pro Zelt erhoben, in Schleswig-Holstein hingegen ist das Übernachten an diesen Orten sogar kostenlos. Einziger Nachteil: Ganz allein werden sie die Trekkingplätze selten genießen können, denn es ist immer Platz für mehr als eine Partei vorgesehen.

Park4night
Absolute Freiheit - das wünschen sich eigentlich alle Camper. Wo es sich am schönsten Freistehen lässt, verraten sie sie untereinander auf park4night
© mauritius images / Fabio and Simona

park4night: Die App von Campern für Camper

Die aus Frankreich stammende App park4night ist treuer Begleiter vieler Camper, denn sie können den Inhalt nicht nur nutzen, sondern auch aktiv mitgestalten. Wer einen tollen Übernachtungsspot gefunden hat, kann ihn in der App verorten und falls gewünscht mit Bildern und einer Beschreibung versehen. Ob eine Parkbucht an einer abgelegenen Landstraße, ein gastfreundlicher Bauer mit viel Platz oder ein außergewöhnlich toller Campingplatz mit Komfort – öffentliche Stellplätze sind auf park4night genauso vertreten wie privat gefundene Orte in der Natur oder auf Parkplätzen. Aber Achtung: Nur weil die Orte in der App gelistet sind, heißt das nicht, dass man hier auch legal stehen darf. Sich diese Info einzuholen oder das Risiko einer Strafe einzugehen, obliegt dem Nutzer.

Die App gibt es inzwischen in mehreren Sprachen und verfügt über viele Filter. Entsprechend können Camper entlang ihrer berechneten Route nach geeigneten Übernachtsspots suchen.

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