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Naturräume Deutschlands Buchenwälder: Wie die Wildnis einst aussah. Und wie sie zurückkehren könnte

Einst waren große Teile Deutschlands von Buchenwäldern bedeckt, heute sind alte Buchen nur noch selten zu finden. Doch die Buche ist erstaunlich anpassungsfähig und resilient – und hat eine Superkraft, die ihr Überleben sichern könnte
In Deutschland sind sie selten geworden: alte Buchenwälder. Dabei waren einst große Teile unseres Landes von ihnen bedeckt. Im Nationalpark Jasmund auf Rügen lassen alte Rotbuchen erahnen, wie die deutsche Wildnis einst aussah
In Deutschland sind sie selten geworden: alte Buchenwälder. Dabei waren einst große Teile unseres Landes von ihnen bedeckt. Im Nationalpark Jasmund auf Rügen lassen alte Rotbuchen erahnen, wie die deutsche Wildnis einst aussah
© imagebroker / imago images

Hätten wir im frühen Mittelalter nicht begonnen, die Axt zu schwingen, später die Säge und die Motorsäge, um Baum um Baum und Wald um Wald zu fällen, wäre sie wahrscheinlich nicht weit von Ihnen entfernt: die nächste Buche. Mehr als 90 Prozent des Landes wären dann mit Wald bedeckt, zwei Drittel davon mit Buchenwäldern. Die robusten und anpassungsfähigen Bäume würden unter den heutigen Klimabedingungen dominieren, wären die natürliche Vegetation unserer Breiten. Die Buchenwälder, sie sind Europas Wildnis. Und Deutschland liegt mitten in dieser Wildnis.

Tatsächlich aber sind die Wälder in Deutschland auf 32 Prozent der Landesfläche geschrumpft. In den verbliebenen Wäldern macht die Buche nur noch 15 Prozent der Bäume aus, ökologisch besonders wertvolle alte Buchenwälder sogar nur sechs Prozent. Dabei ist die Buche so widerstands- und anpassungsfähig wie kaum ein anderer Baum und hat eine wahre Superkraft: Sie stellt andere Bäume buchstäblich in den Schatten. So dominiert sie als sogenannte Klimaxbaumart am Ende der natürlichen Waldentwicklung.