Unserer Sprache nach zu urteilen, scheinen Vögel von eher schlichtem Gemüt zu sein. Halten wir jemanden für dümmlich, bescheinigen wir ihm ein "Spatzenhirn". Wer nicht ganz bei Verstand ist, hat, salopp ausgedrückt, "eine Meise". Talentfreie, unbeholfene Taugenichtse gelten als "Tölpel"; Frauen, die ihre Kinder vernachlässigen, als "Rabenmütter". Und "piept" es bei jemandem, dann zweifeln wir an seiner Zurechnungsfähigkeit. Solche Zuschreibungen finden sich nicht zufällig in unserem Wortschatz, denn lange Zeit hielt man Sittiche, Drosseln, Papageien, Stare und Kakadus tatsächlich für einfältig und dumm. Allenfalls zu Zierde und Zeitvertreib taugten sie vielen Menschen, in kleinen, dekorativen Käfigen.
Intelligente Tiere Viel schlauer als gedacht: Warum Vögel die wahren Genies im Tierreich sind
Gar nicht einfältig: In einem Versuch lernten Tauben, Bilder von Monet und Picasso zu unterscheiden
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Die Wissenschaft findet immer mehr Belege für die erstaunliche Intelligenz von Vögeln. Auf manchen Gebieten scheint ihr Scharfsinn sogar die menschliche Denkkraft zu überflügeln