
Ob es um die Lösung komplexer Probleme geht, um Selbsterkenntnis oder Werkzeuggebrauch: Viele Tiere sind schlauer, als wir dachten. Kein Jahr vergeht, in dem nicht neue staunenswerte Erkenntnisse über die Fähigkeiten von Tieren zu Tage gefördert werden. Und das nicht nur bei Primaten, Delfinen oder Elefanten.
Jetzt haben Forscher der Queen Mary University in London Hummeln beigebracht, an Futter zu gelangen, indem sie einen kleinen Ball an eine markierte Stelle manövrieren - ein Verhalten, das in freier Wildbahn wohl noch nie von einer Hummel gefordert war. Die Hummeln lernten es trotzdem. Noch verblüffender: Andere Hummeln lernten von diesen "eingeweihten" Hummeln dasselbe Verhalten. Und sie konnten diese Strategie auch anwenden, wenn sich die Rahmenbedingungen veränderten. Wenn etwa der Ball eine andere Farbe hatte oder an einer anderen Stelle lag.
Offenbar, schließen Olli Loukola und seine Kollegen, haben wir die Intelligenz von Insekten lange unterschätzt. "Unsere Studie räumt nun endgültig mit der Vorstellung auf, dass Insekten wegen ihres kleinen Gehirns nur zu begrenzter Verhaltensflexibilität fähig sind und lediglich über simple Lernfähigkeiten verfügen", sagt Mitautor Lars Chittka.