Kaum ein Monat ist so von Gegensätzen geprägt wie der März. Mancherorts in Deutschland klettert das Quecksilber nach klirrend kalten Nächten tagsüber schon auf mehr als 20 Grad.
Kraniche ziehen in majestätischen Trupps aus ihren Winterquartieren nach Nordwestdeutschland und Skandinavien. Zu erkennen sind sie nicht nur an ihren breiten Schwingen und dem Flug in V-Formation, sondern vor allem an ihrem charakteristischen Trompeten. Auch Kiebitze und später Rauchschwalben kehren im März aus dem Süden zurück.
Mitte bis Ende März sind auch die Weidenlaubsänger in ihren Brutrevieren zurück. Besser bekannt sind die vollkommen unscheinbaren Vögel unter dem Namen Zilpzalp – denn das ist der ebenso fröhliche wie schlichte Gesang der gefiederten Sänger: zilp – zalp – zilp – zalp. Der Nestbau ist ausschließlich Frauensache. Gepolstert wird das Nest in Bodennähe mit Wolle, Haaren und Federn.
Rätselhafte Verwüstungen im Krokus-Beet
Viele der auch im Winter bei uns gebliebenen Singvögel, die sogenannten Standvögel, sind jetzt schon im Balz-Modus. Günstig für die Beobachtung: Laubbäume und Büsche sind jetzt noch nicht belaubt.
Besonders aufmerksamkeitsstark kämpfen jetzt Amsel-Männchen um die besten Reviere. Wie der NABU berichtet, sorgen deren meist harmlose Schaukämpfe für ungewöhnliche Kollateralschäden im Garten: verwüstete Krokusbeete. Blühen nämlich gelbe Krokusse an der Reviergrenze zweier Konkurrenten, reagieren die Streithähne ihre Aggressionen gerne an den Blüten ab – vermutlich, weil deren Gelb sie an das Gelborange des gegnerischen Schnabels erinnert.
In warmen und feuchten Nächten ist nun auch mit unabsichtlichen Verkehrsteilnehmern zu rechnen: Erdkröten machen sich auf den Weg von ihrem Winterquartier zu ihren Laichgewässern. Autofahrer sollten in solchen Nächten besonders umsichtig fahren - und vor allem langsam. Denn die Tiere können selbst dann tödlich verletzt werden, wenn sie nicht von einem luftgefüllten Reifengummi zerquetscht werden – durch den schieren Unterdruck.
Erste Blütenpracht in Feld, Wald und Flur
Bleiben die Temperaturen auch nachts über dem Nullpunkt, zeigen sich nach und nach Veilchen, Schlüsselblumen, Scharbockskraut, Buschwindröschen, Kornelkirschen, Salweiden und Pestwurz.
Der BUND empfiehlt, sich einfach so an den schmucken Blüten zu erfreuen – und sie nicht in Frühlingssträuße zu pflücken oder Salaten beizumischen. Denn viele Insekten – darunter Hummelköniginnen – sind zu dieser Jahreszeit auf genau diese Blüten als Nahrungsquelle angewiesen. Und einige von ihnen sind giftig, darunter das Scharbockskraut.
Sehr zum Leidwesen der Heuschnupfengeplagten blühen Hasel und Erle immer noch, hinzu kommen nun auch noch Esche, Pappel, Ulme und Weide. Gegen Ende des Monats gesellt sich noch die Birke hinzu. Der Schrecken vieler Allergiker ist allerdings ökologisch wertvoll: 164 Insektenarten sind auf Birken spezialisiert, die ihnen Wohnraum und Nahrung bieten. Auch Vogelarten wie der Birkenzeisig und das Birkhuhn – der Name verrät es schon – sind auf Birken angewiesen.