Verschmitzt schaut der braun getigerte Kater Gustav von dem gepolsterten Barockstuhl. Als wisse er ganz genau, dass er dort nicht sitzen darf. Laura Eberhard nimmt es ihm nicht übel. Sie selbst hat Gustav dort platziert. Da sitzt er nun, blickt mit grünen Glasaugen in die Welt, wartet in Eberhards Werkstatt auf seine Besitzerin Kira.
Keine Atemzüge heben seine Bauchdecke, kein Schnurren vibriert durch seinen Körper. Gustav ist vor zwei Jahren nach langer Krankheit gestorben. Das Tier auf dem Stuhl ist ein Präparat. Ein Kristallisationspunkt der Trauer, ähnlich einer Urne, einem Foto oder einer Grabstätte. Und doch ganz anders.