1. Heizen Sie nicht mehr als nötig
Klar, im Wohnzimmer haben wir es gerne warm. 20 Grad dürfen es hier schon mal sein. In der Küche, wo wir aktiv sind und Elektrogeräte und Herd mitheizen, reichen aber locker 18 Grad. Im Schlafzimmer sollten es nicht mehr als 16 oder 17 Grad sein.
2. Heizen Sie nach Bedarf
Unsere Wohnung soll zwar warm sein. Aber sie muss es nicht 24 Stunden und an jedem Tag der Heizperiode sein. Wer tagsüber das Haus verlässt, kann getrost die Temperatur um einige Grad herunterregeln, etwa von 20 auf 18 Grad. In der Nacht dürfen es in Wohn- und Arbeitsräumen sogar fünf Grad weniger sein. Wer ein eigenes Heim und eine moderne Heizungsanlage hat, weiß die Vorzüge der automatischen Nachtabsenkung zu schätzen. Die Heizung ganz abzustellen, dürfte sich – außer bei langer Abwesenheit – nicht lohnen, denn es kostet viel Energie, die ausgekühlten Innenwände wieder aufzuheizen.
3. Thermostate richtig nutzen
Thermostatventile sind mittlerweile eine Selbstverständlichkeit. Aber sie wollen auch richtig genutzt werden. Ob es draußen friert oder die Sonne ins Fenster scheint: Die Regler halten die Raumtemperatur konstant und sparen so zwischen vier und acht Prozent Heizenergie, sofern sie richtig arbeiten können. Sorgen Sie also dafür, dass sie nicht von Gardinen oder Möbeln verdeckt werden. Es gibt inzwischen auch programmierbare Thermostate, die punktgenau dafür sorgen, dass es schon warm ist, wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen. Mit solchen Geräten lassen sich sogar bis zu zehn Prozent Energie sparen. Und sie eignen sich auch für Mieter. Beim Auszug einfach wieder gegen die alten Thermostate austauschen.
4. Richtig lüften
Im Winter soll es in der Wohnung warm sein – aber nicht muffig. Darum ist das Lüften unerlässlich. Wir verhindern so, dass die Raumluft durch Bad, Küche und Atemluft zu feucht wird, und steigern unser Wohlbefinden. Am besten ist das „Querlüften“ durch gegenüberliegende Fenster oder Räume. Im kräftigen Luftstrom ist schon nach wenigen Minuten ein großer Teil der Raumluft ausgetauscht. Und die Wände können die gespeicherte Wärme an die frische Raumluft abgeben. Während Sie lüften, sollten Sie die Thermostate runterdrehen. Das Lüften mit gekippten Fenstern ist dagegen nicht effektiv. Auch Dauerlüften sollten Sie vermeiden. Und wer auch bei Minusgraden gerne mit offenem Fenster schläft, nimmt in Kauf, dass dabei die Wände auskühlen – und damit auch die angrenzenden Räume. Besser ist es, die Fenster nachts geschlossen zu halten und morgens kräftig durchzulüften.
5. Fenster und Türen abdichten
Wenn (meist alte) Fenster und Türen nicht richtig schließen, lüften wir unfreiwillig permanent. Das bringt dem Raumklima wenig, belastet dafür aber unnötig die Heizkostenabrechnung. Wo es zieht, merkt man meist schon im Vorbeigehen. Für kniffligere Fälle bietet sich ein Teelicht an. Die flackernde Flamme verrät den unerwünschten Luftstrom. Abhilfe leisten Dichtungsbänder, die es in jeder gewünschten Stärke und Qualität schon für wenige Euro im Baumarkt gibt. Schaumstoffdichtungen sind zwar die billigste Variante, halten aber nicht so lange wie Dichtungen aus Gummi. Bei undichten Wohnungs- und Haustüren leisten Bürstendichtungen oder textile Zugluftstopper gute Dienste. Fragen Sie am besten zunächst Ihren Vermieter, ob und was er tun kann. Denken Sie aber daran, Ihre Wohnräume nach dem Abdichten täglich gut zu lüften.
6. Freiheit für Heizkörper
Heizkörper sollen ihre Wärme möglichst gleichmäßig in den Raum abgeben – durch Wärmestrahlung und die erwärmte Raumluft. Das können sie aber nur, wenn nichts im Weg steht. Heizkörperverkleidungen, Polstermöbel oder herabhängende Gardinen stören da nur und treiben die Heizkosten um bis zu fünf Prozent und mehr in die Höhe.
7. Heizkörpernischen dämmen
Heizkörper sollen ihre Wärme in den Raum abgeben und nicht in die Mauer, vor der sie stehen. Besonders in Heizkörpernischen ist die Mauer so dünn, dass die Wärme leicht nach außen dringt und verloren geht. Dämmen Sie also den Zwischenraum – bei Platzmangel auch mit einer Alu-kaschierten Styroporplatte. Das sieht zwar unter ästhetischen Gesichtspunkten eher mittelprächtig aus, spart aber Heizkosten und sorgt dafür, dass der Raum schneller warm wird. Grundsätzlich gilt: Sprechen Sie als Mieter Veränderungen, die sich nicht ohne Weiteres und restlos rückgängig machen lassen, mit Ihrem Vermieter ab, auch wenn es sich um energetische Verbesserungen handelt. Dann gibt es beim Auszug keinen Stress.
8. Heizungsrohre dämmen
Schon auf dem Weg zum Heizkörper geht oft viel Energie verloren – durch nackte Heizungsrohre im Keller nämlich. Wenn Sie also Eigentümer sind, können Sie mit wenig Aufwand dafür sorgen, dass die Wärme da ankommt, wo sie hingehört. Das nötige Materialerhalten Sie kostengünstig – zwischen drei und neun Euro pro Meter – im Baumarkt. Achten Sie darauf, dass die Dämmschicht ungefähr dem Rohrdurchmesser entspricht. Eine Anleitung gibt es zum Beispiel hier: co2online.de/modernisieren-und-bauen/rohrisolierung.
9. Schotten dicht!
Halten Sie nachts Rollläden, Fensterläden und Gardinen geschlossen. Denn sie verbessern, besonders bei tiefen Außentemperaturen, den Dämmwert der Fenster. Und Sie verringern allein durch Rollläden Wärmeverluste des Fensters um mehr als 20 Prozent.
10. Heizungsanlage regelmäßig warten lassen
Wenn Sie Hausbesitzer sind, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Heizungsanlage in regelmäßigen Abständen (am besten jährlich vor dem Beginn der Heizperiode) von einem Fachmann inspiziert wird. Denn nur er kann beurteilen, ob die Anlage noch effizient arbeitet. Dazu gehören Fragen wie: Stimmt der Wasserdruck im Heizsystem? Ist Luft in Rohren oder Heizkörpern? Ist die Warmwassertemperatur auf höchstens 60 Grad eingestellt? Stimmt die Vorlauftemperatur?
11. Hydraulischer Abgleich
Auch wenn hier der Fachmann ran muss, ist die Sache eigentlich ganz einfach: Mit dem hydraulischen Abgleich stellt der Installateur sicher, dass die Heizkörper in allen Räumen gleichmäßig ihre Wärme abgeben. Auf diese Weise können Sie in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus bis zu 110 Euro jährlich sparen. Ob sich ein Abgleich lohnt (die Kosten liegen zurzeit zwischen 650 und 1250 Euro), finden Sie am besten mit einem einfachen Online-Rechner heraus: co2online.de/waermecheck. Übrigens: Einen hydraulischen Abgleich fördert der Staat mit 30 Prozent der Nettokosten. Mehr Informationen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): bafa.de. Wenn Sie Eigentümer sind und Ihre Heizungsanlage älter ist als zehn Jahre, lohnt es sich, eine neue anzuschaffen.
12. Warmes Wasser ist pure Energie
Knapp 13 Prozent unseres Energieverbrauchs zu Hause verwenden wir für das Erwärmen von Wasser. Das heiße Vollbad ist also ein kostbares Vergnügen, auf das Sie besser verzichten sollten. Für die Haut ist es ohnehin nicht bekömmlich. Duschen Sie lieber kurz mit einem Sparkopf. So verbrauchen Sie zehnmal weniger Wasser und Heizenergie. Das Händewaschen funktioniert übrigens auch mit kaltem Wasser hervorragend.
Die Tipps stammen aus dem Ratgeber "Nachhaltig wohnen im Handumdrehen", erschienen im compact Verlag.