6,1 Milliarden Plastiktüten nutzten die Deutschen jedes Jahr. Die meisten davon landen im Hausmüll - oder, schlimmer, in der Umwelt. Jetzt will der Rewe-Konzern gegensteuern - und schafft Plastiktüten in seinen über 3000 Märkten ab. So will der Konzern jährlich 140 Millionen Tütenmüll einsparen.
Restbestände sollen nur noch bis Anfang Juli verkauft werden. Eine Ausnahme bilden die dünnen, transparenten Plastiktüten an der Obst- und Gemüsetheke. Nach Alternativen werde aber auch hier gesucht, sagte ein Unternehmenssprecher. Für den Transport will Rewe seinen Kunden dann mehrfach verwendbare Taschen aus Baumwolle und Jute, Tragetaschen aus Recyclingmaterial, Kartons und Papiertüten anbieten.
Der Entscheidung des Konzerns war ein Test in 130 seiner Filialen vorausgegangen. Ergebnis: Die meisten Verbraucher sind bereit, auf nachhaltige Alternativen umzusteigen.
Ab Juli werden in zahlreichen weiteren Geschäften Plastiktüten zwar nicht abgeschafft - aber zumindest kostenpflichtig. Damit reagieren das Bundesumweltministerium und der Handel auf eine EU-Verordnung, die den Pro-Kopf-Verbrauch von Plastiktüten in der EU eindämmen soll.
TIPPS
- Noch nachhaltiger als neue Baumwoll- oder Jute-Taschen sind Taschen, die jede/r zu Hause hat: schon benutzte Plastiktüten oder andere Einkaufstaschen. Denn je öfter wir eine Tasche verwenden, desto besser ist ihre Umweltbilanz.
- Nicht jedes Lebensmittel braucht eine Tüte für den Transport. Bananen und Gurken etwa haben von Natur aus die ideale Verpackung.
- Nicht mehr benutzbare Plastiktüten können recycelt werden und gehören in die Wertstofftonne oder den gelben Sack.