Toronto
Lange Zeit war Toronto die graue Maus unter Kanadas Großstädten – wirtschaftlich Weltklasse und doch wenig aufregend. Inzwischen hat sich die Stadt am Ontariosee zu einer lebendigen Metropole gewandelt, die Besuchern vieles bietet – von Kultur und Küche bis zu atemraubender Architektur, die weit mehr umfasst als den CN-Tower, das Wahrzeichen der Stadt.
Toronto
Fahren
Fast jeder Winkel Torontos ist mit Bus, S- und U-Bahn der Toronto Transit Commission erreichbar. Eine Fahrt kostet 2,75 CAN-Dollar, auf 5er und 10er-Karten gibt es Rabatt. Genauso lohnen sich Tages-, Familien- oder Gruppenfahrkarten zum Preis von 8,50 Dollar.
Sparen
Für Toronto gibt es zwei Rabatthefte, die sich vor allem für mehrtägige Aufenthalte lohnen: Der City Passport bringt bis zu 50 Prozent Ersparnis für rund 40 Sehenswürdigkeiten und ist ab 19,95 Dollar zu haben. Er gilt ein ganzes Jahr. Der
City Pass kostet 64 Dolar und hat einen Gegenwert von fast 120 Dollar. Mit ihm können Sie neun Tage lang im CN Tower, in der Casa Loma, im Ontario Science Museum, im Royal Ontario Museum, im Toronto Zoo und in der Hockey Hall of Fame an den Warteschlangen vor der Kasse vorbeigehen. Erhältlich ist er an den Ticketschaltern der jeweiligen Sehenswürdigkeiten oder im Internet.
Toronto: Schlafen
Le Germain 30 Mercer St., Toronto,
Tel. 416/345-9500,
www.germaintoronto.com, DZ ab 255 CAN-Dollar. Schickes kleines Luxushotel im Entertainment-Viertel von Toronto; zur Innenstadt sind es nur wenige Schritte. Nett: das kommunale Frühstück an großen Tischen.
Drake Hotel 1150 Queen St. West, Toronto, Tel. 416/531-5042, www.thedrakehotel.ca, DZ ab 199 Dollar. Nur 19 Zimmer hat das Drake, aber die sind mega-cool: Design rundum, alte Ziegelwände und neue LCD-Bildschirme. Dazu eine Raw Bar, eine Lounge mit Filmvorführungen auf dem Dach und einen Indie-Nightclub.
Holiday Inn on King 370 King St., Toronto, Tel. 416/599-4000, www.hiok.com, DZ ab 160 Dollar. Zwar ein Kettenhotel, aber kein schlechtes. Und vor allem in bester Lage im Entertainmentviertel auf der Westseite der Innenstadt.
Toronto: Ansehen
Casa Loma Eine prima Aussicht auf Toronto gibt es von der Casa Loma, dem Schloss auf einem Hügel unweit des Stadtzentrums. Diese mittelalterlich anmutende Burg ließ sich ein Unternehmer im Jahr 1914 bauen – heute ist sie ein kleines Museum.
CN Tower Mit seinen 553 Metern ist der 1976 gebaute CN Tower (301 Front Street West) eines der höchsten Gebäude der Welt. Von den Aussichtsplattformen auf 346 und 477 Metern Höhe wirken die umliegenden Wolkenkratzer mit ihren 40 bis 50 Stockwerken wie echte Winzlinge.
Chinatown In Toronto gibt es mehrere Chinatowns, die ursprünglichste und lebendigste ist jene um Dundas Street und Spadina Avenue. Chinatown ist indes nicht allein die Heimat für 500 000 Chinesen, sondern auch für etliche kulturelle Höhepunkte: Das Ontario College of Art & Design, das Sharp Centre for Design, die Art Gallery of Ontario, die Grange Modern Gallery und viele mehr.
Distillery District Noch vor einigen Jahren lag der Industriekomplex aus dem 19. Jahrhundert brach. Dann wurde das Viertel in Torontos Südosten (Mill Street) aufwändig renoviert. In den 44 Gebäuden sind nun Galerien und Geschäfte, Restaurants, Cafés und Clubs untergebracht.
Don Valley Brick Works Park Wo heute die Bayview Avenue verläuft, haben Ureinwohner schon vor Jahrhunderten Lehm abgebaut. 1889 begann die "Don Valley Pressed Brick Works Company" Ziegel zu produzieren, mit denen auch einige der bekanntesten Gebäude der Stadt gebaut wurden. Seit 1995 werden die Anlagen restauriert, und es wurde ein öffentlicher Naturpark angelegt.
Kensington Market Raggae aus dem jamaikanischen Obsthaus, Mandarin-Pop aus dem chinesischen Gemüseladen, Mandolinenklänge aus dem Käsegeschäft – im Stadtteil Kensington Market machen Menschen aus aller Welt ihre Kultur erlebbar. Das Viertel wird durch Spadina Avenue, Dundas Street, Bathurst Street und College Street abgegrenzt.
Little India Little India müsste eigentlich „Big India“ heißen. Denn entlang der Gerrard Street East leben rund 200 000 indischstämmige Kanadier. Bei 45 Hindu-Tempeln und all den Sari-Shops, Restaurants und Basars sind die indischen Einflüsse nicht zu übersehen.
Queen Street West Früher galt das Flair auf der Queen Street als „revolutionär“. Heute haben auch große Häuser eigene Filialen an der bekannten Einkaufsmeile. Sie gilt aber nach wie vor als Fundgrube – zum Beispiel für Plattenläden, die noch Vinyl im Angebot haben, so wie früher.
Royal Ontario Museum Das Museum am 100 Queen’s Park mit fast sechs Millionen Exponaten, die in zahllosen Einzelgalerien zu sehen sind, ist vor allem für eine große chinesische Sammlung bekannt. Aber auch der neue Trakt aus Glas und Stahl, entworfen vom Stararchitekten Daniel Libeskind im Stile eines Kristalls, zieht viele Besucher an.
The Beaches Die betuchten Einwohner Torontos haben Sommerhäuser an den Stränden des Lake Ontario. Aber auch die anderen genießen die Sonne am Wasser. Das ist vor allem an der Queen Street möglich, zwischen Woodbine Avenue und Victoria Park – ein Viertel, das nur noch „The Beaches“ genannt wird. Entlang der Promenade drängen sich Geschäfte und Gastronomie.
Toronto Islands Der beste Ort, um die Skyline der Stadt am Ufer des Lake Ontario zu bewundern und zu fotografieren. Autos sind auf den Inseln verboten, ideale Areale also, um Lärm und Hektik der Stadt zu entfliehen. Sie haben die Wahl: Entspannung am Strand und in Parks – oder Action im Vergnügungspark.
Toronto in einem Tag
8 Uhr Einen Tag in Toronto beginnen Sie am Besten auf dem St. Lawrence Food Market (92 Front Street East), wo tausend Gerüche und Geräusche in der Luft liegen. Hier bekommen Sie auch Frühstück und Proviant wie Käse, Brot und Obst für einen langen Tag, an dem Sie viel laufen werden. Tipp: "Bacon on a Bun" ist hier der traditionelle Snack zum Frühstück.
10 Uhr Ihren Daheimgebliebenen können Sie nicht gegenüber treten, ohne auf dem CN Tower gewesen zu sein. Er ist das Wahrzeichen Torontos und mit über 553 Metern immer noch der höchste Fernsehturm der westlichen Welt – schwer zu finden ist er demnach auch nicht, unweit des Hafens zwischen Spadina Avenue und York Street. In einem von sechs Aufzügen rasen Sie mit 22 Stundenkilometern nach oben, die 346 Meter hohe Glasplattform haben Sie nach 58 Sekunden erreicht. Bei klarer Sicht sehen Sie von hier aus sogar die Niagarafälle.
11 Uhr Wenn Sie schon mal in der Gegend sind, werfen Sie noch einen Blick auf das Rogers Centre (ehemals „Sky Dome“), die Heimspielstätte der Baseballmannschaft „BlueJays“ und des Footballteams „Argonauts“, die rund 70 000 Zuschauern Platz bietet. Ein Foto ist besonders die Fassade an der Nordostecke wert: 14 Skulpturen, „the Audience“ genannt, bilden dort die Emotionen treuer Sportfans ab. Sie stammen von Michael Snow, einem Künstler aus Toronto, der Ihnen heute noch einmal begegnen wird.
12 Uhr Für eine ausgiebige Mittagspause bietet sich der Hafen an. Vor allem am Harbourfront Centre ist immer viel los. Wo früher Lagerhäuser und Hafenmaschinen zu finden waren, sind jetzt eine Vielzahl von Shops, Cafés, Theatern, Museen und Galerien. So mancher Töpfer, Juwelier und Glasbläser lässt sich bei der Arbeit am York Quay über die Schulter blicken. Abschalten? Der Toronto Music Garden ein Stück weiter westlich, der von oben an einen riesigen Notenschlüssel erinnert, bietet die nötige Ruhe dazu. Die werden Sie nicht haben, wenn Sie mit dem Boot nach Toronto Island übersetzen – dafür verstärkt sich bei so einer Fahrt das Gefühl, der Lake Ontario sei kein See, sondern ein waschechtes Meer.
16 Uhr Eisen Sie sich von der Harborfront los, es gibt noch viel zu entdecken. Das Eaton Centre etwa im Herzen von Toronto (Yonge Street) – ein riesiges Einkaufszentrum, wo Stadtkultur wie ein Film vor ihren Augen abläuft. Höhepunkt unter dem hohen Dach: Die Installation fliegender Gänse im Stile eines Mobiles – wie die Zuschauer-Skulpturen am Sky-Dome ist sie ein Werk des einheimischen Künstlers Michael Snow. Östlich des Eaton Centre auf der anderen Straßenseite liegt der Dundas Square, wo an Wochenenden oft kostenlose Konzerte oder Festivals stattfinden.
17 Uhr Auch in der entgegengesetzten Richtung bleibt es spannend auf der hippen Queen Street – lassen Sie das neue Rathaus – StarTrek-Liebhabern aus der Episode „The Next Generation“ bekannt – rechts liegen, und wandern Sie weiter nach Westen bis zur Spadina Avenue. Sie ist das Zentrum der pulsierenden China Town – wie geschaffen für eine exotische Zwischenmahlzeit oder ein frühes Abendessen. Wer shoppen möchte und gerne in Secondhand-Läden stöbert, der findet im nahen Kensington Market sein Paradies – besonders deshalb spannend, weil hier all die Kulturen erlebbar werden, die Toronto prägen, und deren eigene Viertel – Little Italy, Little Poland, Greek Town, um nur einige zu nennen – Sie nie an einem Tag erleben könnten.
20 Uhr Für einen Einstieg ins Nachtleben kommt es auf Ihre Vorlieben an. Gepflegter Swing Jazz oder Weltläufigkeit der Getränkekarte? Entweder Sie entspannen sich in der Reservoir Lounge (52 Wellington Street East), wo jeden Abend außer sonntags Live-Bands spielen. Oder Sie prüfen im Smokeless Joe’s (Entertainment District, 125 John Street), ob die Mitarbeiter in Bierfragen tatsächlich so gut geschult sind wie ihr Ruf es verspricht. Sie haben jedenfalls die Wahl – zwischen mehr als 250 Sorten aus aller Welt.
Montréal
Montréal
Die Stadt am Zusammenfluss von Ottawa River und Sankt-Lorenz-Strom ist bekannt für ihr europäisches Flair – und hat doch einen völlig eigenen Charakter. Lassen Sie sich treiben auf dem Boulevard St. Laurent. Leiden Sie mit den Einheimischen, wenn deren favorisiertes Eishockeyteam den Puck nicht über die Linie bringt. Oder lehnen Sie sich zurück im alten Hafenviertel, wo die Uhren noch etwas langsamer ticken.
Fahren
Dank des unterirdischen Wegenetzes ist Montreal auch im Winter eine Stadt der Fußgänger. Rund 500 000 Menschen pro Tag nutzen die Bürgersteige im Souterrain. Schnellere Verbindungen zwischen den interessantesten Orten bietet die Société de transport de Montréal mit ihrem Bus- und Metro-System. Eine Fahrt kostet 2,75 CAN-Dollar, eine 6er-Karte 12 Dollar. Sparen können Sie mit einem Tagesticket für Touristen (9 Dollar) oder einer Dreitageskarte (17 Dollar). Wochenkarten sind ab 19,25 Dollar zu haben.
Sparen
Der
Montréal Museum Pass (ab 45 Dollar) gilt für drei Tage und öffnet die Tür zu 32 Museen. Der
Montréal City Passport ist ein Rabattheft, der bis zu 50 Prozent Ersparnis für rund 25 Sehenswürdigkeiten, Museen, Theater und Restaurants bringt (ab 19,95 Dollar).
Montréal: Schlafen
Hotel Gault 449, Rue Sainte-Hélène, Montrèal, Tell. 514/904-1616, www.hotelgault.com, DZ ab 190 CAN-Dollar. Minimalistisch gestaltet und topmodern renoviert: das Gault in einem historischen Bau der Altstadt ist ein echtes Pilgerziel für Design-Fans. Sehr zu empfehlen.
Anne ma Soeur Anne 4119, rue Saint-Denis, Montrèal, Tel. 514/281-3187, www.annemasoeuranne.com, DZ 70-210 Dollar. Eine gemütliche, modern möblierte Pension in einem alten Stadthaus des Trendviertels Plateau Mont-Royal.
Auberge Alternative 358, rue St-Pierre, Vieux-Montrèal,
Tel. 514/282-8069, www.auberge-alternative.qc.ca, DZ 55 Dollar, Bett im Mehrbettzimmer 20 Dollar. Gut für junge Traveller: Ein sauberes Backpacker-Hostel in der Altstadt.
Montréal: Ansehen
Altstadt In dem Viertel am alten Hafen hat man die Wahl zwischen verwinkelten Gassen, Museen, Cafés und Restaurants. Am meisten punktet die Altstadt aber mit Bauten wie der neugotischen Basilika Notre-Dame oder der historischen Place d’Armes. Der Hafen selbst wurde in eine Vergnügungsmeile verwandelt, hier gilt es unter anderem das Montréal Science Centre und ein IMAX-Kino zu erkunden.
Biodôme de Montréal In dieser Oase im Herzen der Stadt können sich Besucher auf eine Reise von Montréal durch die Tropen bis in die Antarktis begeben, und in jedem Ökosystem die typischen Tiere und Pflanzen hautnah erleben. Vom Biber im St. Lorenz-Strom bis zum antarktischen Pinguin.
Botanischer Garten In 30 Themengärten und zehn Gewächshäusern finden sich rund 26 000 Pflanzenarten, was Montréals botanischen Garten zu einem der größten der Welt macht (4101 Sherbrooke St. East, neben Biodome und Olympiapark).
Mont Royal Vom höchsten Punkt der Stadt (228 Meter) hat man einen prächtigen Blick auf Skyline und Hafen. An der Westflanke des Berges steht das Saint Joseph’s Oratory – nach dem Petersdom der zweitgrößte christliche Kuppelbau der Welt.
Parc Jean-Drapeau In dem Park auf den beiden Inseln Sainte-Hélène und Notre Dame im St. Lorenzstrom fand 1967 die Weltausstellung Expo statt. Heute wird hier der Große Preis von Kanada in der Formel 1 ausgetragen.
Plateau Mont-Royal Einst war das Wohngebiet um den Boulevard St-Laurent die erste Anlaufstelle für Einwanderer. Auch heute noch sind Spanier und Portugiesen zahlreich vertreten, zugleich ziehen immer mehr Künstler und junge Intellektuelle aus Kanada in den Stadtteil in der Nähe der McGill-Universtität, der als lässig und chic gilt.
The Main: Boulevard St-Laurent Der Boulevard St-Laurent teilte die Stadt in einen anglophonen und einen frankophonen Teil. Heute ist der „Main“ eine kosmopolitische Achse. In den viktorianischen Bauten finden sich jüdische Bäckereien, libanesische, indische, mexikanische und osteuropäische Trödelläden. Und natürlich italienische Gastronomie, denn die Gegend firmiert auch als Little Italy. Mittendrin: Der riesige und bunte Markt Jean Talon.
Ville Souterraine Die weltgrößte unterirdische Fußgängerzone verbindet die Stationen der U-Bahn im Zentrum Montréals. Vor allem im Winter, wenn es draußen eiskalt wird, ist das 30 Kilometer lange Wegenetz mit all seinen Theatern, Banken, Kinos, und Cafés sehr beliebt.
Montréal in einem Tag
10 Uhr Ein Geheimtipp unter Einheimischen: Im „Dusty’s“ am Parc Mont Royal kommen Frühaufsteher und Langschläfer gleichermaßen auf ihre Kosten, denn ein umfangreiches Brunch-Angebot gibt es hier von 7 Uhr früh bis 19 Uhr. Auf das klassisch englische Frühstück mit Bacon & Eggs, Bohnen und Würstchen folgt häufig noch ein Gang mit Pfannkuchen und Ahornsirup – wer sich bei den Riesenportionen nicht schont, wird für weniger als 10 Dollar so viel essen, dass er den restlichen Tag ohne Proviant übersteht (4510 Avenue du Parc, Ecke Avenue Mont Royal).
12 Uhr Die ersten Kalorien können Sie beim Spaziergang durch den wunderschönen Park hinauf zum Mont Royal wieder verbrennen. Dort bietet sich der beste Blick über Montréal – wahlweise nach Nordosten auf das Olympiastadion vom Belvédère „Camilien-Houde“ oder auf Skyline und St. Lorenz-Strom im Südosten – vom Aussichtspunkt vor dem Restaurant „Grand Chalet“.
14 Uhr Am anderen Ende der Innenstadt direkt am Hafen liegt die Altstadt „Vieux Montreal“. Mit ihren verwinkelten Gassen, den Museen, Cafés und Restaurants und gotischen Bauten wie der „Basilique Notre-Dame“ bietet sie Programm für nahezu jeden Geschmack. In ihrem Herzen liegt der Place d’Armes, wo sich Franzosen und Irokesen 1653 blutige Gefechte lieferten. Um dorthin zu gelangen, können Sie eine der beiden Nord-Süd-Achsen entlang flanieren, den Boulevard St-Laurent oder die Rue St-Denis. Oder Sie laufen einige Blocks weiter westlich, was sich vor allem an kalten Wintertagen lohnt. Dann können Sie einfach auf Höhe der Rue Ontario in die „Underground City“ abtauchen und sich wenigstens für die Hälfte des Weges wärmen lassen: Sie sind in der größten unterirdischen Stadt der Welt, die nahezu die komplette Downtown-Gegend verbindet.
20 Uhr Wer die Québecker verstehen will und Sport nicht abgeneigt ist, der sollte sich am Abend ein Eishockeyspiel der Montréal Canadiens in der Profiliga NHL anschauen – gleich, gegen welchen Gegner. Offiziell sind die Spiele im 21 000 Zuschauer fassenden Centre Bell (1260 Rue de la Gauchetière Ouest, südöstlich des Mont Royal) meist ausverkauft. Aber vor dem Stadion bieten Privatleute für Preise um die 30 Dollar fast immer Karten an – natürlich nur während der Saison von September bis Mai. Der Sport bestimmt die öffentliche Diskussion in Montréal derart, dass die Tageszeitung „La Presse“ bei Verpflichtung eines neuen Spielers schon Mal sieben komplette Seiten freiräumt.
22 Uhr Noch ein Drink oder Schwelgen in Partystimmung? Hoffentlich haben Sie sich bei Tageslicht schon ihre Lieblingsbar entlang des Boulevard St-Laurent oder der Rue St-Denis ausgesucht – denn das Angebot ist erschlagend. Wo sich tagsüber Möbel- und Designhäuser vor dem Besucher aufreihen, bebt abends die Musikszene. Hier ist immer viel los – oder wie die Einheimischen sagen: Ca bouge!
Vancouver
Vancouver
Wenn man Klischees bemüht, dann ist Vancouver das „kanadische Kalifornien“, wo alles nicht ganz so ernst zugeht. Und statt mit Wirtschaftskraft zu protzen, schmückt sich die Stadt, die für 2010 die olympischen Winterspiele zu sich eingeladen hat, lieber mit der Schönheit ihrer Umwelt. Skifahren in Whistler, Wandern im Regenwald, Surfen vor Vancouver Island, und alles am gleichen Tag – das macht den Reiz von Vancouver aus. Das Schöne ist: Nicht nur wer es sportlich mag, kommt hier ganz schnell auf seine Kosten.
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In Vancouver verbinden Busse, Hochbahnen (SkyTrain) und Fähren (SeaBus, False Creek Ferries) die interessantesten Ort miteinander. Die Stadt ist in drei Zonen aufgeteilt, innerhalb einer Zone fährt man für 2,50 CAN-Dollar, zwei Zonen kosten 3,75 Dollar, drei Zonen 5 Dollar. Abends und am Wochenende gibt es alle Zonen für 2,50 Dollar. Die Tickets sind 90 Minuten gültig, man kann Zwischenstopps einlegen oder die Fahrtrichtung wechseln. Verfügbar sind auch 10er-Tickets (19 Dollar für eine Zone), Tageskarten (9 Dollar) und Monatskarten (ab 73 Dollar). Infos: www.translink.bc.ca.
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Die Sparpässe für die Attraktionen lohnen vor allem zum Power-Sightseeing: Der
Vancouver City Passport bietet bis zu 50 Prozent Ermäßigung auf Eintritte und kostet ab 19,95 Dollar. Die See Vancouver & Beyond Smartvisit Card kostet 119 Dollar für zwei Tage (149 Dollar für drei, 219 Dollar für fünf Tage. Enthalten ist neben einem 100-seitigen Reiseführer der freie Eintritt in über 30 Attraktionen, von der Hängebrücke im Regenwald über Zoo und Kino bis zum Fahrradverleih. Außerdem inklusive: eine Stadtrundfahrt und eine Bootstour durch die Marina.
Vancouver: Schlafen
Opus Hotel 322 Davie St., Vancouver, Tel. 604/642-6787, www.opushotel.com, DZ ab 269 CAN-Dollar. Derzeit das Trendhotel der Stadt, natürlich in bester Lage im Nightlifeviertel Yaletown.
Fairmont Waterfront 900 Canada Place Way, Vancouver, Tel. 604/691-1991, www.fairmont.com/waterfront, DZ ab 330 Dollar. Luxus mit Marmor und Blick auf die Berge der North Shore. Schön: Direkt vor den wandhohen Fenstern der Harbourfront-Zimmer laufen die Kreuzfahrschiffe ein.
Century Plaza Hotel 1015 Burrard St., Vancouver, Tel. 604/687-075, www.century-plaza.com, DZ ab 209 Dollar. Zwar schon etwas älter, aber sauber und in bester Lage der Innenstadt. Zum Robson Square sind es keine 5 Minuten zu Fuß. Sehr große Zimmer und vergleichsweise preiswerte riesige Suiten mit Küche.
Vancouver: Ansehen
Canada Place Das wohl meistfotografierte Motiv am Burrard Inlet wurde für die Weltausstellung Expo im Jahr 1986 erbaut. Das Kreuzfahrtterminal mit den spitzen Segeln auf dem Dach beherbergt Hotels und Restaurants, ein Kongresszentrum und ein IMAX-Kino.
Coal Harbour Hier wird klar, woher Vancouver den Spitznamen „City of Glass“ hat. Im neuesten Wohngebiet der Downtown reihen sich Appartmenthäuser an moderne Bürotürme mit glänzenden Fassaden. Besonders schön ist der Spaziergang an der Uferpromenade (Seawall), vorbei an riesigen Luxusyachten im Hafen.
Christ Church Cathedral An der Ecke West Georgia Street und Burrard Street liegt die älteste Kirche Vancouvers. Sie wurde 1895 aus Sandstein erbaut und gibt heute zwischen modernen Glas- und Stahlbetonbauten ein kontrastreiches Motiv ab.
East Vancouver East Vancouver ist vor allem wegen seiner kulturellen Vielfalt interessant: In Chinatown, auf dem Punjabi Market in Little India, auf Main Street oder Commercial Drive und im hippen Wohngebiet Strathcona vibriert das Leben.
Granville Island Die künstliche Insel unter der Granville Street Bridge lädt zum Stöbern und Bummeln ein: Der Granville Public Market bietet vor allem regionale Produkte aus British Columbia an, und etliche Museen, Boutiquen, und Galerien verkaufen Kunsthandwerk.
Harbour Centre Ein Aussichtsturm überragt das Einkaufszentrum Harbour Centre an der 555 West Hastings Street. Im Drehrestaurant bietet sich aus 177 Metern Höhe ein Panorama-Blick über Vancouver.
Kitsilano Das Flair der Hippies, die einst den langen Strand vor dem Kitsilano-Viertel für sich einnahmen, ist auch heute noch zu spüren. Inzwischen ziehen aber vorwiegend Mittelklassefamilien und Yoga-Kenner in die Gegend auf der West Side, die nach dem Indianerhäuptling Khahtsahlanough benannt ist.
Museum of Anthropology Im anthropologischen Museum (6393 NW Marine Drive, West Side) wird der Schnitzkunst der Ureinwohner der kanadischen Westcoast ein Denkmal gesetzt. Rund 13 000 Objekte gehören zu der Sammlung, viele davon Skulpturen, Schnitzereien und Totempfähle.
North Shore Vancouver nördlich des Burrard Inlet ist ein Ort der Ruhe, geprägt von Parks wie dem Capilano River Regional und dem Lynn Canyon Park. Mit Hängebrücken über wilde Schluchten verlangen beide den Besuchern einigen Mut ab.
Stanley Park Es heißt, wer Vancouver besuche, ohne hierher zu gehen, der sei überhaupt nicht da gewesen. Der Stanley Park, der die Halbinsel zwischen West End und North Shore einnimmt, ist die grüne Seele der Stadt. Das Gelände ist etwas größer als der berühmte Central Park in New York, und hier wie dort bestimmen Spaziergänger, Jogger und Radfahrer das Bild vor einer spektakulären Kulisse aus Skyline und Hafen. Mittendrin: Das Marine Aquarium, wo Delphine, Belugas und Seeotter zu den Attraktionen zählen.
Vancouver Art Gallery Im Herzen der Downtown am Robson Square liegt die Vancouver Art Gallery, die einen mutigen Mix aus großen Meister, zeitgenössischen Künstlern und erstklassigen Fotografen ausstellt. Bei den Einheimischen ist auch die Treppe vor dem Gebäude beliebt: Hier trifft man sich zum Essen, Trinken und Reden – und zum Protestieren.
Van Dusen Gardens Was im West End der Stanley Park, ist auf der West Side dieser botanische Garten: Ein Ort der Ruhe. Auf dem Gelände eines ehemaligen Golfplatzes können Sie heute Ökosysteme aus Fernost, Afrika, Südamerika, Europa und Australasien erkunden (37th Avenue / Oak Street).
West und North Vancouver In Vancouvers Westen liegt nicht nur der riesige Shopping-Komplex Park Royal. Die Gegend hat auch wilde Strände zu bieten und den Grouse Mountain, zu dessen Gipfel der angeblich meistfrequentierte Wanderweg der Welt führt. Auf ihm überwinden Besucher rund 1000 Höhenmeter mit bis zu 50 Grad Steigung. Doch keine Sorge: Sie können auch mit der Gondel zum Gipfel fahren.
Wreck Beach Angeblich der beste Ort, um den „West Coast Lifestyle“ zu erleben. Nacktbaden hat hier Tradition, Hippie- und Rastakultur geben den Takt vor. Am westlichen Ende des Universitätsgeländes auf der Westside gelegen, bietet sich von hier ein toller Blick auf die San Juan Islands.
Vancouver in einem Tag
8 Uhr Tolles Frühstück erwartet Sie in Kitsilano auf der West Side in
Sophie’s Cosmic Café. Waffeln, Bacon, Omelette, Müsli – Sie haben die Wahl (2095 West 4th Avenue).
10 Uhr Gönnen Sie sich einen gemütlichen Morgenspaziergang durch den Stanley Park und auf der Seawall. Die Aussicht auf Pazifik und Stadt ist hervorragend. Vor allem mit Kindern sollten Sie dann die Belugawale, Delfine und Seeotter im Vancouver Aquarium besuchen, das mitten im Park liegt.
12 Uhr Auszeit für die Füße: Mit dem Bus geht es weiter zum Canada Place. Hier können Sie auf dem oberen Deck des Messezentrums in der Sonne baden – Kreuzfahrt-Gefühl inklusive, denn das Gebäude sieht nicht nur aus wie ein Schiff, sondern liegt auch noch direkt am Burrard Inlet. Ihr Blick reicht von den Bergen der Nordküste, über das historische Gastown im Osten und das Grün des Stanley Parks im Westen bis zum gläsernen Wald der Innenstadt im Süden. Und wenn Sie ein bisschen warten, erleben Sie sogar, wie eines der riesigen Kreuzfahrtschiffe am Terminal anlegt.
13 Uhr Hunger? Bei Moxie’s Classic Grill an der Robson Street gibt es leckeres Mittagessen und große, bunte Cocktails. Unbedingt auch die Nachos probieren!
14 Uhr Der Mittagsspaziergang führt über die Burrard Street zum English Bay Beach. Hier können Sie sich entspannen, während andere joggen, radeln oder Kajak fahren. Vielleicht entdecken sie zwischen den Felsen auch kleine Inukshuks, traditionelle Steinmännchen, die anonyme Künstler hier errichtet haben.
16 Uhr Zurück auf der Robson Street, ist die Vancouver Art Gallery eine Option. Gegenüber der Westseite der Gallery, im Café Artigiano gibt es den besten Caffè Latte der Stadt. Koffeingestärkt kann die Tour über die Shopping-Meile Vancouvers weitergehen: Im Pacific Centre und entlang der Robson Street nach Westen hin finden Sie zahllose Geschäfte mit der neuesten Mode.
18 Uhr Zum Abendessen nach Yaletown, ein Dreh- und Angelpunkt in der Kunst- und Nachtleben-Szene. Im Blue Water Café und im The Goldfish Restaurant ist Seafood zu empfehlen.
20 Uhr Warum nicht den Tag stilvoll ausklingen lassen? In der eleganten Crush Champagner Lounge in Yaletown (1180 Granville Street) geht das ganz einfach: Gemütliche Atmosphäre, eine riesige Wein- und Champagner-Karte und lauschiger Jazz machen die Adresse zum besten Ort für einen „Absacker“ nach einem langen Sightseeing-Tag.