"Am Canal Grande herrscht Krieg. Ein Kampf, ausgetragen nicht mit Waffen, sondern mit Holz, gebranntem Ton und istrischem Stein – und mit viel Geld. Nur 500 Meter voneinander entfernt wachsen im Jahr 1557 zwei Palazzi empor, so großartig und schön, wie es sie in Venedig noch nicht gegeben hat."
Die Kunst am Kanal
So beginnt die Geschichte über den Wettstreit der Corner und der Grimani um den schönsten Palast am Canal Grande in der aktuellen Ausgabe von GEOEPOCHE. Um diese Geschichte zu illustrieren, ist GEO-Fotograf Heiner Müller-Elsner eigens im Sommer 2007 in die Lagunenstadt gereist, hat durch Verhandlungsgeschick Einlass in manch der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Palazzo erhalten, hat neue Perspektiven gesucht und Wege, das wohlbekannte Gesicht der Lagunenstadt auf nie geschaute Weise zu interpretieren.
Mysteriös, diese Patina. Und der Fotograf? Schweigt
Als er zurückkam, überraschte Müller-Elsner die Redaktion mit irrlichternden, von einer mysteriösen Patina überzogenen Bildern, wundersam modern und altertümlich verstaubt zugleich. Auf die Frage, wie er diesen Effekt erzielt hat, hüllte sich der Fotograf in Schweigen. Nur so viel wollte er verraten:
"Ich habe mit einer Linhof 4x5 inch Laufbodenkamera fotografiert.
Das belichtete Farbnegativmaterial wurde nach der Belichtung mit
verschiedenen Chemikalien und Trocknungsprozessen verändert."
Es hat sich gelohnt.