Wohl schon die Menschen der Antike haben die Vorteile des Kondoms zu schätzen gewusst. Doch der italienische Anatom Gabriele Fallopio ist im Jahre 1564 der Erste, der nachweislich empfiehlt, beim Sex ein Verhüterli zu benutzen. Damals besteht es noch aus Leinen und ist in erster Linie dazu gedacht, sich vor Syphilis zu schützen. Später verwendete Exemplare werden aus Schafs oder Schweinedarm gefertigt und bleiben lange Zeit ein teures Privileg des Adels; die ältesten Überreste haben Forscher in der Latrine eines herrschaftlichen Schlosses im englischen Birmingham entdeckt und auf das Jahr 1646 datiert.
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Erst als es dem Amerikaner Charles Nelson Goodyear 1839 gelingt, Kautschuk zu Gummi zu verarbeiten, ist es möglich, Präservative als Massenware für jedermann zu produzieren. Heute werden in Deutschland jährlich mehr als 240 Millionen Kondome verkauft. Sie haben sich nicht nur bei der Verhütung bewährt, sondern auch als wirkungsvoller Schutz vor Infektionskrankheiten (besonders gegen die Übertragung des Aids-Erregers HIV) – wozu sie einst entwickelt wurden.
In GEO CHRONIK geht es um die großen Momente der Menschheit. Die Heftreihe folgt der Idee, chronologisch und an jeweils einem Thema den Einfallsreichtum der menschlichen Spezies zu zeigen. Dieser Beitrag stammt aus der Ausgabe “100 Triumphe der Medizin”.