Völkerschlacht 1813 – ein Schicksalsjahr der Deutschen

Napoleons Truppen auf der einen Seite, Preußen und Verbündete auf der anderen: Vor den Toren Leipzigs kommt es zur Entscheidung
Napoleons Truppen auf der einen Seite, Preußen und Verbündete auf der anderen: Vor den Toren Leipzigs kommt es zur Entscheidung
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Sie ritten nur einen Sommer lang, die "Schwarzen Jäger", die Deutschland einen und befreien wollten. Doch die alten Mächte siegten in der Völkerschlacht: 1813 – ein Jahr, das ganz Europa erschüttert, chronologisch nacherzählt

Januar 1813, Ostpreußen 

Eine Armee von Untoten taumelt westwärts in den ersten Wochen dieses Jahres. Durch die Städte, die Dörfer schleppen sich Gespenstergestalten, von Erfrierungen entstellt, fast wahnsinnig vor Hunger. Manche sind in Priestergewänder gehüllt, wieder andere in Frauenkleider oder Pferdedecken, was immer sie auf ihrem Marsch haben finden können gegen den weißen Tod.

Ein halbes Jahr ist es erst her, da sind diese Männer in makellosen französischen Uniformen, aber ohne ausreichenden Schutz gegen beinahe 40 Grad Kälte nach Russland gezogen, als Teil der bis dahin größten Streitmacht aller Zeiten. 600 000 Soldaten zählt das Heer Napoleons da noch. Mit dieser gewaltigen Kriegsmaschine herrscht er über Europa, von Spanien bis Polen, von der italienischen Stiefelspitze bis zum "Departement Elbmündung", dessen Hauptstadt Hamburg die fünftgrößte französische Metropole ist. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation musste dem Kaiserreich Napoleons weichen, die deutschen Lande werden von Paris regiert.

Napoleons Truppen sind schnell und beweglich, das macht sie so siegreich. Doch die Mobilität ist erkauft mit dem Verzicht auf eine schwerfällige Versorgungsmaschinerie. Die Soldaten leben vom Land, durch das sie stürmen.

In den Weiten Russlands aber ist wenig zu holen. Und was da ist, vernichten die Russen vor dem anrückenden Feind. Sogar Moskau zünden sie an.

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