Evolution "Freundlichkeit kann erblich sein" – Bestseller-Autor Rutger Bregman im Gespräch

Vor der Küste Libyens erreicht ein in Seenot geratener Migrant am 3. Oktober 2016 die rettende Hand. Die Bereitschaft, auch Fremden zu helfen, zeichnet den Menschen vor allen anderen Spezies aus
Vor der Küste Libyens erreicht ein in Seenot geratener Migrant am 3. Oktober 2016 die rettende Hand. Die Bereitschaft, auch Fremden zu helfen, zeichnet den Menschen vor allen anderen Spezies aus
© AFP / Getty Images
Konkurrenz, Terror, Krieg und Ausbeutung prägen von jeher unser Miteinander. Doch der Historiker Rutger Bregman schreibt in seinem neuen Buch: Der Mensch ist von Natur aus sozial und hilfsbereit. Ausgerechnet Naturschützende nennt er zynisch. Wie kommt er darauf?
Inteview: Theresa Palm

GEO: Sie schreiben, dass einige Naturschützer und -schützerinnen zynisch sind. Wie kommen Sie darauf?
Rutger Bregman: Ich sehe eine Tendenz in der Umweltbewegung, die ich als Zynismus gegenüber der menschlichen Natur verstehen würde. Einige progressive Menschen sehen die Menschheit als Plage, die den Planeten völlig zerstört und sich dabei selbst vernichtet. So muss die Natur des Menschen aber nicht sein. Im Gegenteil: Ich bin der Meinung, die meisten Menschen sind eigentlich ganz anständig. Und es gibt viele wissenschaftliche Beweise dafür.

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