In der arktischen Dunkelheit, um drei Uhr am Nachmittag, kniet eine Frau im Schnee. Während der Sturm an ihrem signalroten Overall zerrt und Kristallgischt in ihren Kragen fegt, blickt sie still, fast andächtig auf ein Röhrchen, das sie vor sich in den Boden gesteckt hat. Sie wartet darauf, dass der Wind es mit Schneeflocken füllt.
Zehn Minuten lang hockt die Forscherin Fieke Rader schon auf dem Schneefeld hinter dem roten Holzhaus des Observatoriums, um bei Böen bis Stärke 7 und 31 Grad Celsius unter null eine Probe der arktischen Drift einzufangen – und darin nach Schadstoffpartikeln zu fahnden.