GEO WISSEN: Frau Dr. Andresen, weshalb wird über Darmprobleme heute offener als früher gesprochen?
Dr. Viola Andresen: Anders als Rückenschmerzen, Migräne oder Stress waren sie lange Zeit ein Tabuthema – obwohl sehr viele Menschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben, über einen Reizdarm oder unspezifische Beschwerden im Bauchbereich klagen. Diese Probleme sind in letzter Zeit enttabuisiert worden, nicht zuletzt auch durch die vielen neuen Forschungsergebnisse zum Mikrobiom, also der Gesamtheit der Bakterien im Darm. Die haben erstaunlich großen Einfluss auf unseren Organismus. Daher gilt der Darm nun zu Recht nicht mehr als eklig, sondern als faszinierend.