Tötet jeder Rausch wirklich Tausende Gehirnzellen, sodass man nach und nach immer blöder wird? Klingt plausibel, stimmt so aber nicht, auch wenn das Sprechen unter Alkoholeinfluss nicht besonders gut klappt und der Gang an den von Seeleuten bei schwerer See erinnert. Wird der Alkohol nach und nach vom Körper abgebaut, hat man zwar unter Umständen einen dicken Kater und totale Unruhe im Magen, aber keine Unmengen an zerstörten Gehirnzellen. Der Alkohol stört als direkte Wirkung lediglich die Kommunikation der einzelnen Gehirnzellen untereinander. Die meisten Schäden entstehen im Rausch eher durch Stürze oder Schlägereien. Das ist allerdings kein Freibrief zum hemmungslosen Trinken. Denn auf Dauer schadet Alkohol dem Hirn nämlich sehr wohl, und zwar indirekt über Leberschäden und Vitamin-B-Mangel. Beides sorgt für eine hohe Konzentration an Ammoniak in der Blutbahn, der Gehirnzellen tatsächlich absterben lässt.