Ist doch klar, um sich aufzuwärmen, ist ein Schnäpschen ideal. Schließlich tragen ja auch die Bernhardiner der Schweizer Bergrettung ein Rumfässchen am Halsband, um Lawinenopfer oder verunglückte Bergwanderer sofort versorgen zu können. Oder doch nicht? Nein. Wärmender Alkohol ist vielmehr ein gefährlicher Irrtum. Alkohol erweitert die Adern und man empfindet nur ein wohltuendes Gefühl der Wärme. Doch in Wahrheit führt das dazu, dass die Wärme auch schneller abgegeben wird, wenn das Blut aus dem Körperinneren schneller in die Arme und Beine fließt. Pro Flasche Wein sinkt die Körpertemperatur gut um 1 °C. Bei Kälte werden die Arme und Beine normalerweise wenig durchblutet, da der Körper als Schutzmechanismus die Blutzirkulation auf die lebenswichtigen Bereiche im Körperinneren beschränkt. Durch Alkohol steigt somit die Gefahr der Erfrierungen. Auch wenn man es in Filmen oder auf Bildern immer wieder sieht, das Berhardiner-Fässchen am Halsband ist ebenfalls nur ein Mythos, der sich aber hartnäckig hält. Im Einsatz hatte wohl keiner der Rettungshunde so ein Fass mit Rum to go. Dieses wäre im Einsatz sowieso nur im Weg.