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Hirnforschung Was das Gangtempo über unsere Gesundheit verrät

Menschengruppe
© IDEAPIXEL / Shutterstock
Im Alter ist langsames Gehen ein Zeichen für gesundheitliche Probleme. Doch mitten in den Vierzigern? Auch dann gilt: Wer langsamer läuft, der ist körperlich und geistig in schlechterer Verfassung - das legt eine Studie aus Neuseeland

Wer schneller geht, ist geistig fitter. Das belegten Tests bei älteren Menschen. Forscher der Duke University in Durham, USA, untersuchten nun aber mehr als 900 Probanden mittleren Alters.

Auch bei ihnen zeigte sich: Langsame Läufer sind körperlich in schlechterer Verfassung, was sich etwa am Zustand ihrer Zähne, der inneren Organe und des Stoffwechsels belegen ließ. Aber auch das Immunsystem sei betroffen, so die Forscher. Zudem schnitten sie bei Denkaufgaben schlechter ab: In IQ-Tests erreichten die langsamsten ­Geher im Schnitt 16 Punkte weniger als die schnellsten.

Hirnscans offenbarten, dass sie ein geringeres Hirnvolumen hatten und ihre weiße Hirnsubstanz mehr Schäden aufwies. Im ­Vergleich zu den Schnellläufern wirkt ihr Körper um Jahre älter. ­War­um sich das biologische und das geistige Alter im Gangtempo so deutlich niederschlagen, ist noch unklar.

"Langsames Gehen Indikator für Probleme"

Der springende Punkt sei, dass diese Erkenntnisse für 45 Jahre alte Menschen zutreffen und nicht nur - wie üblicherweise - bei Untersuchungen an geriatrischen Patienten gewonnen wurden, sagt Hauptautorin Line Rasmussen.

Mediziner wüssten bereits, dass langsame Geher, die 70 oder 80 Jahre alt sind, früher sterben als schnelle Geher desselben Alters, ergänzt ihr Kollege Terrie Moffit. "Aber unsere Studie umfasst den Zeitraum vom Vorschulalter bis hinein ins mittlere Alter und fand heraus, dass langsames Gehen lange vor dem Alter ein Indikator für Probleme ist."

Die Studie ist Teil einer Langzeituntersuchung, die mehr als 900 Menschen, die alle im selben Jahr in Dunedin in Neuseeland geboren wurden, regelmäßig testete und befragte. Die aktuelle Studie der Duke University bezog sich auf Daten aus dem Zeitraum zwischen April 2017 und April 2019, in dem die Teilnehmer rund 45 Jahre alt waren.

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