Anzeige
Anzeige

Masuren – märchenhafte Seenlandschaft mit viel Seele und Geschichte

Masurische Seenplatte
Die Masurische Seenplatte ist ein wahres Naturparadies
© mauritius images / Manfred Mehlig /
Sie ist eine der beliebtesten Ausflugs- und Urlaubsregionen Mitteleuropas und ein unvergleichliches Naturparadies zugleich: die idyllische Landschaft Masuren in Polen. Geschichtsträchtig, natürlich und facettenreich - Masuren ist ein Ort zum aktiv sein, Entspannen und Genießen

Masuren im Überblick

Allgemeine Landesinformationen
Masuren ist ein beliebtes Urlaubsziel im Nordosten von Polen. Die Region liegt an der „Masurischen Seenplatte” und besticht vor allem durch ihre nahezu unberührte Natur. Über 3000 Seen, kleine Flüsse und Kanäle, riesige Wälder sowie eine unvergleichbare Tier- und Pflanzenwelt prägen die rund 10.000 Quadratkilometer große, dünn besiedelte Landschaft der Masuren. Die Gesamtregion Ermland-Masuren hat eine Fläche von rund 25.000 Quadratkilometern. Die Hauptstadt von Masuren ist Olsztyn (Allenstein).

Währung und Zahlungsmittel
Die polnische Landeswährung ist der Zloty (1 Zloty = 100 Groszy). Geldautomaten sind in bewohnteren Gebieten und größeren Städten flächendeckend vorhanden. Ein großer Teil der Hotels, Restaurants und alle Autovermietungen akzeptieren internationale Kreditkarten. Auf dem Land, in kleinen Gaststätten und Pensionen ist meist nur Barzahlung möglich.

Klima und beste Reisezeit
Das Klima in Masuren ist typisch osteuropäisch. Es gibt eiskalte Winter mit viel Schnee und sehr heiße, sonnige Sommer (25-35 Grad) mit Gewittern. Die beste Reisezeit für Outdoor-Aktivitäten ist von Juni bis August. Die Temperaturen klettern dann häufig über 30 Grad und das Wasser in den Seen ist angenehm warm. Wer es sonnig, aber nicht ganz so heiß mag, sollte besser im Mai oder September nach Masuren reisen.

Anreise
Die Anreise nach Masuren ist problemlos mit dem eigenen Auto oder über das gut ausgebaute Bus- und Bahnnetz möglich. Eine direkte Autobahn nach Masuren gibt es nicht, aber einige Schnellstraßen Wer lieber mit dem Flugzeug anreisen will, fliegt zum Beispiel bis Warschau.

Masurische Seenplatte – märchenhafte Wasserwelt inmitten der Ruhe

Stimmt – die Anreise von Deutschland nach Masuren kann sich zeitlich sehen lassen. Aber: die gut sieben Stunden mit dem Auto ab Berlin oder mit dem Flugzeug über Warschau und dann mit dem Mietwagen weiter lohnen sich. Schneller als in Masuren kann man wohl fast nirgendwo abschalten. Rund um die Masurische Seenplatte erleben Urlauber unverfälschte Natur und Kultur und genießen dabei die unglaubliche Ruhe des Landstrichs. Beschauliche Bootstouren werden zum Inselhopping auf Masurisch. Die polnische Gastfreundschaft und das leckere, ursprüngliche Essen machen die Masuren außerdem zu einem kulinarischen Erlebnis in Polen.

Masuren und Polen

Der Satz “Wir fahren in die Masuren” hat sich irgendwie im Deutschen eingebürgert – aber er ist schlichtweg falsch. Masuren ist ein Teil der Region Ermland-Masuren im Nordosten von Polen und damit dem ehemaligen deutschen Ostpreußen. Es heißt also: “Wir fahren nach Masuren”. Seinen Namen hat der Landstrich übrigens durch das westslawische Volk der „Masowier“ erhalten, die sich hier ab dem 15. Jahrhundert in Polen niedergelassen haben. Die sogenannte Woiwodschaft – übersetzt: Verwaltungsbezirk – grenzt an Russland und Litauen. In Ermland-Masuren leben rund 1,5 Millionen Menschen – das sind nur 60 Einwohner pro Quadratkilometer und diese Zahl steht als Garant für die einzigartige Ruhe und Entspannung in Masuren.

Outdoor rund um die Masurische Seenplatte

Wenn es auch viele Sehenswürdigkeiten in Masuren gibt, ist doch angesichts der Naturfülle eines klar: die meisten Aktivitäten finden draußen statt. Das reicht von der Wanderung über das Radfahren bis zur Bootstour. Die Stichwörter zeigen, was die beste Reisestrategie für Masuren ist. Lassen Sie Ihren Mietwagen getrost mal am Hotel stehen und steigen auf ein anderes Verkehrsmittel um. Die Masurische Seenplatte wartet mit so vielen Eindrücken, dass ein Urlaub nur an einem Ort wirklich Verschwendung wäre. Noch dazu bietet sich so die Gelegenheit, mal so richtig ins polnische Leben an der Masurischen Seenplatte einzutauchen. Dafür ist auch der kleine polnische Sprachkurs am Ende des Artikels nutze. Wo Sie mit der Tour anfangen, ist fast egal.

Mikolajki, Masuren, Polen
Idylle pur: Die Boote dümpeln am kleinen Hafen von Mikolajki
© mauritius images / imageBROKER / Frauke Scholz

Nikolaiken ist das “Masurische Venedig”

Das Städtchen Nikolaiken – polnisch Mikołajki – ist mit nur rund 3.800 Einwohnern zwar klein – aber oho! Ein toller Punkt für den Start einer Masuren-Tour. Die Ortschaft hat den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden und präsentiert sich in einem wunderbaren Bild. Sehenswert ist die evangelische Kirche von 1842, der malerische Rathausplatz mit den schmucken Kaufmanns-Häusern im barocken Stil und auch der jüdische Friedhof mit seiner langen Geschichte.

Wenn in der Luft in Nikolaiken plötzlich ein mächtiges Sausen und Tröten ist, hat das einen Grund. Am nahen Lucknainer See ist die größte europäische Schwanenkolonie. Mehr als 1800 Schwanenpaare nisten hier und sorgen für entsprechend Bewegung in der Luft. Wer mit dem Boot über einen der Seen oder vielen Kanäle nach Nikolaiken anreist, findet an der Marina im Sportboothafen schnell Anschluss oder auch als bummelnder Besucher bei einer Pause in einem der zahlreichen Cafés in den Straßen und Gassen – die natürlich ihre Tische im Sommer wo haben? Na klar, draußen.

Polen: Vielfältige Übernachtungsmöglichkeiten in Stadt und Land

Ganz egal, wie man nach Masuren gereist ist – ein Bett braucht man immer. Es sei denn, man kommt mit dem Wohnmobil nach Polen, was in Masuren auch kein Problem ist. Es gibt zahlreiche Campingplätze mit Stellmöglichkeiten. Beim Preis pro Nacht zu verhandeln, lohnt sich. Wer aber mit dem Rad, dem Auto oder sogar mit dem Boot unterwegs ist, braucht ein Hotel oder einen Liegeplatz. Beides gibt es in Masuren in ausreichender Zahl und die Preise sind annehmbar. Sie sollten aber jeweils vor der Anreise die gewünschte Unterkunft reservieren.

Masuren hat sich längst zu einem Geheimtipp unter den europäischen Urlaubern entwickelt und in der Hochsaison von Mai bis August können hier auch mal Hotelzimmer belegt oder Liegeplätze am Bootsteg besetzt sein. Zu Spitzenzeiten sind auf der Masurischen Seenplatte bis zu 10.000 Boote unterwegs. Zu Radfahrern in der Region gibt es keine Zahlen. Aber auf den Wegen, Pfaden und Straßen in Masuren ist reichlich Platz zum Radeln.

Herzliche Gastfreundlichkeit auf der Tour nach Olsztyn

So kann es auch durchaus mal sein, dass sich auf der Radtour durch Polen eine Spontan-Unterkunft bei einem der vielen Bauernhöfe auftut – zum Beispiel auf dem Weg von Nilolaiken nach Olsztyn, der Hauptstadt von Ermland-Masuren. Die gut 80 Kilometer lange Strecke ist mit ihren Kanälen, Seen und Wäldern ein optischer Genuss. Am Straßenrand weisen immer wieder liebevoll gemalte Schilder auf die Unterkunft in Bauernhöfen hin.

Ein Tipp: Lassen Sie sich drauf ein und bleiben Sie dort. Sie werden wahrscheinlich nie wieder im Leben so nette Menschen treffen und so viel essen und trinken – wie zum Beispiel Piroggi, gefüllte Teigtaschen mit Sauerkraut und Pilzen, als Fleischvariante oder auch mit Früchten. Ein Grund für den ständigen Essens-Nachschub: Wer in Polen den Teller leer isst, signalisiert seinem Gastgeber, dass er noch Hunger hat und der Teller ist sofort wieder voll. Deshalb: Lieber einen Löffel voll Essen drauf lassen und dankend den vollen Bauch reiben. Viele Masurer sprechen Deutsch, sodass die Unterhaltung kein Problem ist und außerdem kann man so in der gegenseitigen Übersetzung auch noch polinsch lernen. Ein bis zwei Gläschen Wodka nach dem Essen lockern die Zunge zusätzlich.

Olsztyn, Masuren, Polen
Die alte Ordensburg Allenstein ist das Wahrzeichen der polnischen Stadt Olsztyn
© puchan / Fotolia

Olsztyn: die architektonische Perle in Polen

Wenn eine Stadt in Masuren geschichtlich etwas zu bieten hat, dann ist es Olsztyn – zu deutsch Allenstein. Bereits Mitte des 14. Jahrhunderts gegründet, ist es eine typisch preußische Stadt dieser Zeit. Bereits von Weitem sieht man über der 170.000-Einwohner Metropole die Burg Allenstein mit ihrem Rundturm, den Dachzinnen und den markanten Backsteingebäuden. Eine Besichtigung lohnt sich ganz unbedingt – allein schon, weil hier das Museum für Ermland und Masuren untergebracht ist.

Das spätgotische Rathaus aus dem 16. Jahrhundert mit seinen Mauerbögen ist ebenfalls eine Pracht. Und tatsächlich steht als Kontrast dazu in Olsztyn das höchste Gebäude in Polen: der Ukw-Sendemast. Wer in Masuren auch mal ins Nachtleben eintauchen will, der sollte in Allenstein ein bis zwei Tage bleiben. Bei mehr als 30.000 Studenten ist die Kneipenszene der Stadt sehr ausgeprägt und das Piwo als Nationalgetränk – polnisches Bier – ist in allen mögliche Varianten zu haben.

Auf dem weiteren Weg von Olsztyn in die Stadt Lötzen sollte man besonders auf dem Rad aufpassen. Im Borker Forst am Stadtausgang gibt es freilebende Wisente, die auch schon mal den Waldweg oder die Straßenseite wechseln. Die Tiere sind vor einigen Jahren ihrem Freiheitsdrang gefolgt und aus einer Nachzucht in Polen ausgebrochen. Seitdem haben sie sich fleißig vermehrt.

Sehenswürdigkeiten in Masuren und Ermland vor allem in der Natur

Ohnehin kommt man in Masuren beim Blick auf die Natur aus dem Staunen nicht mehr raus. Dieser Landstrich ist wie das “Who-is-Who” der freien Wildbahn. Unglaublich: Allein die Hälfte aller Störche in Europa sind in Masuren zu Hause. Die Fahrt durch die malerischen Dörfer wird vom späten Frühjahr bis in den Sommer von einem lautstarken Klapperkonzert begleitet. Auf vielen Dächern nisten die Weißstörche in ihren großen Nestern. Aber auch See- und Fischadler, Wölfe und sogar Elche gibt es in Masuren. Zusammen mit den gelb-blühenden Rapsfeldern, den vielen Alleen, Straßenrändern mit rotem Klatschmohn und dem strahlend blauen Himmel ist das eine Landschaft wie im Märchen.

Lötzen ist Giżycko – und man riecht das Wasser

Wenn man die gut 90 Kilometer von Allenstein nach Lötzen – dem polnischen Giżycko – zurückgelegt hat, wird offensichtlich, warum Masuren das Ziel von so vielen Wassersportfans und Naturliebhabern ist. Das Städtchen mit dem Gründungsjahr 1340 liegt aus damaliger Burgherrensicht strategisch günstig auf einer schmalen Landzunge zwischen zwei Seen. Hier kann man das Wasser förmlich riechen und Lötzen ist der Ausgangspunkt für viele Ausflugsschiffe oder Segler und Motorbootfahrer. Vor allem auch Hausboote brechen von hier aus zu ihren gemütlichen Touren über die Seen auf.

Wenn Sie mit dem Rad unterwegs sind, ist das die Chance, vom Land aufs Wasser zu wechseln. Das Rad nehmen Sie einfach auf dem Hausboot mit. Das Führen des Bootes ist nach einer kurzen Einweisung ganz einfach. Aber vorher sollten Sie sich noch einen Überblick über die Landschaft verschaffen. Vom historischen Wasserturm in Giżycko ist das kein Problem. In der Turmspitze ist sogar ein gemütliches Lokal, in dem es hevorragendes Bigos gibt – der polnische Nationaleintopf mit Kohl, Sauerkraut, Fleisch und Wurst.

Auf den Spuren von Kopernikus in Frombork

Bei dem vielen Wasser in Masuren und Ermland wundert es nicht, dass ein lohnenswerter Höhepunkt der Masuren-Tour auch am Wasser liegt. Die Stadt Frombork oder auch Frauenburg grenzt an das Frische Haff an der Ostsee. Hinter dem Horizont beginnt ein Stück die Küste runter schon Russland. Frombork ist eine ganz besondere Stadt.

Wenn Sie hier ankommen, sollten Sie unbedingt in den Dom gehen. Lange Zeit vergessen und dann wiederentdeckt, ist hier das Grab des berühmten Astronomen Nikolaus Kopernikus. Er hat bis zu seinem Tod im Jahr 1543 in Frauenburg gelebt. Die jüngere Geschichte wird nur wenige hundert Meter weiter an einem Gedenkstein am Strand greifbar. Der große Findling ist den 450.000 ostpreußischen Flüchtlingen gewidmet, von denen viele bei der Flucht über das zugefrorene Haff im Zweiten Weltkrieg ertrunken oder erfroren sind.

Masuren – ein unvergessliches Erlebnis

Ein Urlaub in Masuren ist etwas ganz Besonderes. Die wunderschöne Natur, die historischen Orte, die Kultur- und Freizeitmöglichkeiten und nicht zuletzt die entspannte Lebensart der Einheimischen machen Masuren zu einem unvergesslichen Erlebnis, das man sich unbedingt gönnen sollte. Das geht übrigens auch im Winter, wenn das Eissegeln auf den zugefrorenen Seen oder eine romantische Schlittenfahrt durch die glitzernde Schneelandschaft hoch im Kurs stehen. Zwar kann man dann nicht vor den Lokalen draußen sitzen – aber Piwo und Bigos schmecken drinnen mindestens genauso gut.

Kleiner Urlaubs-Sprachführer für Polen

Die Menschen in Masuren sind generell aufgeschlossen und freuen sich, wenn ausländische Urlauber auch ein paar Worte Polnisch parat haben. Eine kleine Auswahl von Urlaubsvokabeln sehen Sie hier - die richtige Aussprache steht jeweils in Klammern. Viel Spaß beim „Zischen“ und Üben!

  • Guten Tag: Dzień dobry (dschjen dobre)
  • Auf Wiedersehen: Do widzenia (do widsenja)
  • Hallo: Cześć! (tscheschtsch)
  • Entschuldigung: Przepraszam (pschäprascham)
  • Wie geht’s?: Jak się masz? (Jak schjen masch?)
  • Wo ist: Gdzie jest ...? (Gdschje jest ...)
  • bitte: proszę (prosche)
  • danke: dziękuję (dschenkuje)
  • ja: tak (tak)
  • nein: nie (nje)
  • Guten Appetit: Smacznego (ßmatschnego)
  • Die Speisekarte bitte: Proszę menu (prosche menu)
  • Bier: piwo (piwo)
  • Prost: na zdrowie (na ßdrowjä)
  • Die Rechnung bitte: proszę rachunek (prosche rachuneck )
  • links: lewo (lewo)
  • rechts: prawo (prawo)
  • geradeaus: prosto (prosto)
  • Toilette: Toaleta (toaleta)

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel