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Gran Canaria Die besten Tipps für Las Palmas

Las Palmas
Die Hauptstadt Gran Canarias überrascht mit zeitgenössischer Kunst und einem erfrischenden Mix aus alt und neu
© Dagmar Schwelle
Ihre Copacabana heißt Las Canteras. Sie hat das beste Stadtklima Europas – und während früher von hier die Auswanderer nach Amerika aufbrachen, bereichern heute Immigranten von Argentinien bis Senegal Kultur und Küche, Mode und Märkte, Strand- und Nachtleben. Willkommen in Las Palmas, der spannenden Hauptstadt Gran Canarias!

¿Vamos a la playa? In Las Palmas sind es nur ein paar Schritte vom Hotel oder von einem Straßencafé an den Strand. Las Canteras heißt die mehr als drei Kilometer lange, perfekt geschwungene Bucht, die an Rio erinnert. Und hinter dem berühmtesten Stadtstrand der Kanaren ist eine quirlige, weltoffene Metropole zu entdecken: die größte Stadt des Archipels (fast 400.000 Einwohner), einer der größten spanischen Häfen am Atlantik.

In den südlichen Stadtteilen Triana und Vegueta steckt Las Palmas voller Geschichte. Hier ging schon Kolumbus an Land, hier flaniert man zur Kathedrale und durch alte Gassen. Sehr viel moderner ist die Atmosphäre in den jüngeren Vierteln hinter dem großen Strand, um den Parque de Santa Catalina: mit Shoppingmeilen und einem Nachtleben, das mal nach Lateinamerika klingt, mal nach dem nahen Westafrika.

Las Palma, Centro Atlantico de Arte Moderno
Eine der größten Sammlungen moderner Kunst des Archipels zeigt das Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM)
© Dagmar Schwelle

Anschauen: Das dürfen Sie in Las Palmas nicht verpassen

Kathedrale Santa Ana

Die verspielte, gut 100 Jahre alte klassizistische Fassade verrät mit keinem Detail, dass diese Kirche das erste wichtige Bauwerk war, das auf Gran Canaria in Angriff genommen wurde – um das Jahr 1500. Es dauerte eben einfach ein paar Jahrhunderte, bis alles fertig war, weshalb heute allerlei Stilepochen vertreten sind: gotische Gewölbe, ein Renaissanceportal, Barockkapellen. Das Allerneueste ist der Lift, der auf den Südturm führt. Aus gemütlicher Höhe hat man einen wunderbaren Blick über flache Altstadtdächer, das endlose Atlantikblau mit Tank- und Kreuzfahrtschiffen sowie die dicht gedrängten Wohnblöcke der Randbezirke. Unten gibt’s außerdem einen schönen Orangen-Patio und das Diözesanmuseum.

  • Calle Obispo Codina, Stadtteil Vegueta

Castillo de la Luz

Früher wehrten die Spanier aus einer der wichtigsten Verteidigungsanlagen der Kanaren Sir Francis Drake und andere Freibeuter, Korsaren und Piraten ab. Seit 2014 stellen die meterdicken Mauern, die mit Stahl und Beton schick aufgemotzt wurden, den grandiosen Rahmen für die Skulpturen des kanarischen Künstlers Martín Chirino. Seine sparsam verteilten, mit Sinn für Dramatik präsentierten Metallarbeiten verstehen sich als Referenzen an die altkanarische Guanchen-Kultur.

  • Calle Juan Rejón, Tel. 928-46 31 62

Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM)

Hinter einer klassisch-kanarischen Fassade in einer schmucken Altstadtgasse verbirgt sich moderne Architektur und eine der größten Sammlungen moderner Kunst des Archipels: Auf vier Etagen werden in Ausstellungen Werke von Künstlern aus Europa, Amerika und Afrika gezeigt – den drei Kontinenten, die gemeinsam die kanarische Kultur geformt und bereichert haben.

  • Calle Los Balcones 11, Tel. 928-31 18 00
Las Palmas, La Azotea de Benito
Den besten Blick über Las Palmas bietet - ob am Tag oder in der Dämmerung - die Dachterrasse von La Azotea de Benito
© Dagmar Schwelle

Erleben: Diese Orte in Las Paslmas sollten Sie gesehen haben

Plaza de Santo Domingo
Der harmonischste, friedlichste Platz der Stadt. Keine Bar, kein Café. In der Mitte sprudelt still ein gotischer Brunnen (der älteste der Stadt, heißt es). Ein prächtiges Steinportal schmückt die Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Auf den Steinbänken unter den Lorbeerbäumen sitzen reglos alte Männer. Doch dann gerät doch noch Bewegung ins Ganze: Aus dem grünen Flachbau erklingt Gelächter: Hinter der halb geöffneten Tür des Local Socialst ein einheimischer Senioren-Malkurs bei der Arbeit. Abstraktes in knalligen Farben und Landschaften in Öl entstehen auf den Staffeleien. Kanarischer Alltag zum Zusehen – das perfekte Erholungsprogramm.

Mercado del Puerto de la Luz
Einkaufen kann man unter dem schmiedeeisernen modernistischen Dach des Hafenmarkts natürlich auch – Blumen, Stockfisch in mehreren Varianten, dicke kanarische Karotten oder Süßkartoffeln. Doch die meisten
Marktbesucher kommen für einen Imbiss, einen Drink, eine kleine Pause an die zahlreichen Food-Theken und Imbissstände, die in den letzten Jahren aufgemacht haben. Je nachdem, auf wessen Barhocker oder Terrasse man sich niederlässt, bekommt man kunstvoll aufgetürmte montaditos (Sandwiches), marinierte Muscheln, Sushi oder Tapas mit geschmortem Schinken und Artischocken. Das Publikum ist eine fröhliche Mischung aus
Kreuzfahrttouristen und Büroangestellten.

Calle Tenerife

La Azotea de Benito
Unten Einkaufszentrum, oben herrliche Dachterrasse mit Cocktailbar und Blick auf die Kathedrale und die großen Pötte, die langsam in den Hafen einlaufen. Der perfekte Ort für einen Sundowner, zum Beispiel einen mediterranen Mojito mit Basilikum und Tomatenspieß, zeitgemäß serviert im Einmachglas. Entspannt lümmelt man sich auf gemütliche Sofas. Zu späterer Stunde das Lieblingsziel vieler junger, schicker Einheimischer.

Plaza de Hurtado Mendoza

Las Palmas, Restaurant El Novillo Precoz
Ein kleines Stück Uruguay auf den Kanaren versprüht das Restaurant El Novillo Precoz
© Dagmar Schwelle

Essen: Die besten Restaurants in Las Palmas

El Novillo Precoz
Wer eine E-Mail mit Reservierungswünschen verschickt, wird keine Antwort erhalten. Denn dieser kleine uruguayische Familienbetrieb ist kein Ort des Fortschritts. Dafür aber gibt es Tradition satt: holzgetäfelte Wände mit verblichenen Schwarz-Weiß-Fotos und Zeitungsausschnitten, von der Decke baumelnde Lassos und an der Registrierkasse die blondierte Chefin, die sich den ganzen Abend nicht vom Fleck rührt und der nichts entgeht. Gegessen wird: Fleisch. Uruguayische Rindersteaks in allen Formen, butterzart und saftig, gegrillt auf offenem Feuer gleich hinter der transparenten Küchenwand. Auch Zwiebeln und Gemüse brutzeln auf dem Grill und die Brotscheiben für die Vorspeise. Beliebt bei den Einheimischen, besser vorbestellen (per Telefon!).

  • Calle Portugál 9, Tel. 928-22 16 59

La Marinera
Den frischesten Fisch von Las Palmas gibt es im Norden des Stadtstrands, auf der Puntilla, der kleinen gepflasterten Landnase, auf der die Kids Skateboard fahren. Der Atlantik brandet gegen die große überdachte Terrasse mit den blau gedeckten Tischen; was er zu bieten hat, suchen wir uns an der langen Kühltheke aus: Meerbrassen, Zacken- und Wolfsbarsch, Langusten, Muscheln, Kaisergranat. Dazu kanarische Kartoffeln, Mojo und Meerblick. Am Wochenende fordern riesige spanische Tafelrunden die Kellner – Geduld mitbringen.

  • Paseo de las Canteras, Tel. 928-46 88 02

Casa Montesdeoca
Im schattigen Innenhof des altspanischen Herrenhauses mit seinen dunklen Holzbalustraden, Topfpalmen und weiß gedeckten Tischen fühlt man sich wie zu Gast bei König Carlos V. Doch was auf den Tisch kommt, schmeckt zum Glück schön zeitgemäß: Die engagierte italienische Chefin Diana Nuti aus Florenz lässt gegrillten Tintenfisch mit Apfelpüree auftragen und schwarzen Risotto mit Calamari und Honig-Aioli. Sehr fein!

  • Calle Montesdeoca 10, Tel. 928-33 34 66

Einkaufen: Tipps für Shoppingfans

Fedac
Sehr praktisch: Statt auf der Suche nach den besten kanarischen Kunsthandwerkern die ganze Insel abzuklappern, besucht man den schönen Laden im Altstadtquartier Triana. Hier hat die Fedac, eine Stiftung für Volkskunde und Kunsthandwerk, schon alles zusammengestellt: die Erzeugnisse von Keramikern und Korbflechtern, Gewebtes in edlen Erdfarben und zarte Stickerei, Schmuck und vieles mehr. Im Werkstattladen nebenan führen wechselnde Handwerker ihre Arbeit vor, manchmal auch der vergnügte alte Schmied Domingo Alemán Pérez, der aus Eisen Anhänger im Stil der altkanarischen Pintadere (Stempel) fertigt.

  • Calle Domingo J. Navarro 7, Tel. 928-36 96 61

Almazara de Triana
Feinstes Olivenöl, aus biologischem Anbau, kalt gepresst und – aus Gran Canaria! Tirajana Rural heißt das Landgut, das die autochthone Olivensorte Verdial Canaria zur grüngolden schimmernden Spezialität verarbeitet. Verkauft wird sie von Joaquina Manjas Roldán, die in ihrer Olivenöl-Boutique in Triana auch andere Produkte bereithält: feine Kosmetik, Gebäck und sogar Marmelade!

  • Calle Cano 22, Tel. 928-96 03 83
Las Palmas, San Cristobal
San Cristóbal ist ein halb verlassenes Fischerdorf auf Gran Canaria, das Surfer und Jogger gleichermaßen anzieht
© Dagmar Schwelle

Ausflüge: Touren ins Umland von Las Palmas

Jardín Canario
Die Kanaren: karg und trocken? Keineswegs, wie der Botanische Garten zeigt. Angelegt in einer Schlucht außerhalb der Stadt, zeigt er zwischen Flusslauf, Steilhang und Wasserfällen die Vielfalt der Vegetation des Archipels: Lorbeerwälder, Drachenbäume, Palmen- und Olivenhaine, tropische Flora im Treibhaus. Auf den Wegen und Treppen kann man sich herrlich im Grün verlieren.

Im Vorort Tafira, Tel. 928-21 95 80, Bequemer als der höher gelegene Eingang (viele Busse) ist der Haupteingang im Tal!

San Cristóbal
In einer halben Stunde ist man vom Stadtteil Vegueta ins Fischerdorf San Cristóbal spaziert – auf der breiten Meerespromenade, auf der Einheimische joggen und ihre Hunde ausführen. San Cristóbal ist ein halb
verlassenes Fischerdorf mit reizvoll-morbider Atmosphäre. Von den bunten Häuschen blättert die Farbe, durch Gassen schleichen Katzen, am uralten Wehrturm spritzt die Gischt hoch. Ein paar alte Fischer sitzen auf dem Platz vor dem Restaurant Les Botes. Weit weg ist das geschäftige Las Palmas – eine andere Welt.

Las Palmas, The Boutique Rooms, Casa Montesdeoca
Eine tolle Atmosphäre bietet die Unterkunft "The Boutique Rooms" in Las Palmas
© Dagmar Schwelle

Übernachten: Die schönsten Unterkünfte in Las Palmas

Santa Catalina
Zuckerbäckertürmchen, fein geschnitzte Holzbalkons, ein tropischer Garten und reichlich Marmorglanz: Seit 1890 ist das Hotel Santa Catalina die erste Adresse am Platz. Es liegt zwischen historischer Altstadt und dem quirligen Viertel rund um den Parque de Santa Catalina, in vornehmer Distanz zum Meer. Die Einrichtung der geräumigen, perfekt gewienerten Zimmer und Bäder verströmt eine leicht ältliche Eleganz. Doch die Terrassenbar mit Palmen und Korbmöbeln und reichlich Personal mit besten Manieren hält die Fünf-Sterne-Atmosphäre erfolgreich am Leben. Wenn Ende 2017 die neuen Besitzverhältnisse feststehen, soll kräftig durchrenoviert werden.

  • Calle León y Castillo 227, Tel. 928-24 30 40, DZ/F ab 137 €

La Casa de Vegueta
In das stille Altstadtviertel mit seinen geradlinigen Gassen taucht man ein wie in einen schönen Traum. Hier lebt die Kommunikationsberaterin Ana Lola Betancor in einem pistaziengrün gestrichenen Haus. Sie vermietet drei entzückende Gästezimmer rund um einen kleinen Innenhof, die sie mit fein polierten Antiquitäten aus dem Besitz des Rationalismus-Architekten Miguel Martín-Fernández de la Torre eingerichtet hat, eines Freundes der Familie. An den vielen liebevollen Details kann man sich kaum sattsehen. Zum Frühstück gibt es selbst gemachte Marmeladen, aufgeschnittene Avocados, Gofio und frischen Ziegenkäse – und Ana, die mit einer Tasse Kaffee zum Plaudern dazustößt.

  • Calle Pedro Díaz 5, Tel. 928-32 26 57, DZ/F ab 83 €

The Boutique Rooms
Ein finnisches Architektenpaar lebt seit Jahren in Las Palmas und verwandelt Altstadthäuser mit Geschmack und Sinn für optimale Raumnutzung in Ferienwohnungen und -zimmer. Highlight: zwei Apartments in einem Palacio aus dem 16. Jahrhundert, der Casa Montesdeoca. Reizvolle Kombination aus Antiquitäten und zeitgenössischer Kunst. Das Murmeln der Restaurantgäste im Innenhof stört da kaum.

  • Calle Hernán Pérez de Grado 24, Tel. 646-48 73 77, ab drei Nächten, Apartments ab 58 €, DZ/F ab 46 €
GEO SPECIAL Nr. 5/2016 - Kanarische Inseln

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