
Einstimmen
Am Besten nähert man sich der Alb mit dem Rad. Südlich von Tübingen geht es vorbei an Streuobstwiesen, bis am Horizont ein grünes Band auftaucht. Üppiger Wald bedeckt den Albtrauf, den Nordwestrand der Schwäbischen Alb, dieses rund 180 Kilometer langen Karstgebirges zwischen Stuttgart und dem Bodensee, das sich mehrere hundert Meter hoch steil aus dem Flachland erhebt.
Wie zwei große Arme legen sich Neckar und Donau um den wildromantischen Felsriegel mit seinen stillen Tälern und weiten Hochflächen, mit Burgen und Schlössern, die dort die Klippen und Vulkankegel überragen. In der Tiefe hat das Wasser vor Urzeiten Höhlen ausgewaschen, darunter auch die Nebelhöhle mit ihren riesigen Tropfsteinen. Dieser Landstrich mit seinem rauen Charme begeistert Radler und Wanderer ebenso wie Wassersportler.
Paddeln
Die Bäume strecken ihre Zweige über den schmalen Fluss, das Kanu gleitet durch ein grünes Gewölbe. Libellen schwirren über Wasserlinsen, am Ufer haben Biber ihre Höhlen gegraben, ein Reiher stakst zwischen grasenden Kühen, und Enten erteilen ihren Küken Schwimmunterricht. Zwischen Wald und Wiesen windet sich die Grosse Lauter durch ein enges Tal. Ab und zu muss ich mich ducken, um unter einer niedrigen Brücke durchzukommen. Vor der ersten Stromschnelle habe ich noch Respekt, nach der zweiten weiß ich: Die sind harmlos und machen selbst Kindern großen Spaß.
Kanutouren im Wilden Süden: www.kanutouren.com
Radeln
Der 186 Kilometer lange Albtäler Radwegbeginnt in Amstetten und führt meist über autofreie Wege vorbei an den typischen Wacholderheiden. Bis Oppingen können müde Radler auch auf die dampfbetriebene Museumseisenbahn umsteigen. www.albbaehnle.de
Wandern
Der Albsteig schlängelt sich am Albtrauf entlang, führt durch dichten Mischwald und zu
Aussichtsfelsen. In 15 Etappen reicht der rund 350 Kilometer lange Fernwanderweg von Tuttlingen bis Donauwörth, streift den höchsten Berg der Alb, den 1015 Meter hohen Lemberg, und das postkartenschöne Schloss Lichtenstein. Wer keinen Rucksack schleppen möchte, lässt das Gepäck transportieren. www.albsteig.com
Raue Schluchten und Panoramablicke: Die Traufgänge rund um Albstadt eignen sich auch für kürzere Touren, einige allerdings haben steile An und Abstiege. www.traufgaenge.de
Mehr als ein Jahrhundert blieb der 1895 ein gerichtete Truppenübungsplatz auf der hügeligen Hochebene bei Münsingen militärisches Sperrgebiet. Heute ist das Areal ein Biosphärengebiet.
Im Herbst bietet der Schäfer Gerhard Stotz Wanderungen durch die Wacholderheide an, erklärt, wie Schafherden die Kulturlandschaft formten und welche Kräuter die Tiere hier finden. www.schaefer-stotz.de
Essen
Das Lagerhaus ist ein idyllisches Café mit Chocolaterie am Ufer der Lauter.
Gomadingen, www.lagerhaus-lauter.de
Die urige Traufganghütte Brunnental bietet regionale Küche, etwa Maultaschen mit Kartoffelsalat.
Albstadt-Laufen, www.traufganghuette-brunnental.de
Der Gasthof Friedrichshöhle steht am Eingang einer Tropfsteinhöhle, die Besucher mit dem Boot befahren können, und serviert Forellen aus dem Teich an der Terrasse.
Hayingen-Wimsen, www.tress-gastronomie.de
Im Restaurant Hirsch hat der Gast die Wahl zwischen verfeinerter Regionalküche in der Dorfstube, etwa Zwiebelrostbraten, und Lamm von der Wacholderheide im Feinschmecker-Restaurant.
Sonnenbühl-Erpfingen, www.restaurant-hotel-hirsch.de
Schlafen
So war’s mal auf der Alb: Abends legte sich der Wanderschäfer zum Schlafen in seinen Schäferkarren. In Münsingen kann man das noch erleben. Die kuscheligen Schäferwagen auf dem Hofgut Hopfenburg haben Platz für zwei.
DZ ab 67 €, www.hofgut-hopfenburg.de
In Odenwaldstetten setzt das Lamm Kontraste: ein modernes Hotel mit traditionellem Gasthaus, wo Bodenständiges wie Spätzle und frisch Gezapftes aus der Mikrobrauerei auf der Karte stehen. DZ/F ab 86 €, www.speidels-braumanufaktur.de
Das Burghotel Staufeneck punktet mit seinem Ausblick über das Filstal und großzügig modernen Zimmern hinter alten Mauern.
Salach, DZ/F ab 200 €, www.burg-staufeneck.de