Buchenwald auf Rügen Dank Spenden und TV-Show: "GEO schafft Wildnis" kauft erste Waldstücke

Die Waldstücke werden nach dem Kauf sich selbst überlassen - damit sich die Natur frei entfalten kann
Die Waldstücke werden nach dem Kauf sich selbst überlassen - damit sich die Natur frei entfalten kann
Mit Spendengeldern und den Gewinnen aus der "Großen GEO-Show" hat der Verein "GEO schafft Wildnis" vier Waldstücke auf Rügen gekauft. Sie helfen, ein großes Wildnisgebiet zu erweitern und zu verknüpfen

Inmitten der Ackerlandschaft an der Südostküste Rügens blieb wie durch ein Wunder ein alter Hochwald von der Abholzung verschont: die Goor. Bis zu 150 Jahre alte Rotbuchen wachsen hier gemeinsam mit Hainbuchen, Vogelkirschen, Bergahornen und Nadelbäumen. Seltene Tiere wie die Kreuzkröte, die Raubseeschwalbe und der Seeadler finden Schutz am bewaldeten Ufer der Ostseeküste.

Seit 1990 schon ist der Goor-Wald Naturschutzgebiet, große Teile gehören inzwischen Stiftungen, die den Wald der Natur zurückgeben und verwildern lassen. Doch es gibt immer noch Waldstücke, die im Besitz von Privatpersonen sind. Vier dieser Waldstücke hat der Verein "GEO schafft Wildnis" nun gekauft – dank der Spenden von Leser*innen und Zuschauer*innen und den bei der "Großen GEO-Show" erspielten Geldern. In den ersten beiden Ausgaben der GEO-Show wurden 18.500 Quadratmeter Wildnis erspielt, dank der zusätzlichen Spenden konnte "GEO schafft Wildnis" sogar noch mehr Wald kaufen. Dieser wird nun von unseren Partnern von der Loki Schmidt Stiftung dauerhaft als Stiftungsland gesichert.

Waldstücke vernetzen und vergrößern Wildnisgebiet

Die gekauften Waldstücke tragen dazu bei, das bestehende Wildnisgebiet zu vergrößern und in der 80 Hektar großen Goor für eine bessere Vernetzung der Wildnis zu sorgen. Für den Artenschutz ist ein solcher Flächenverbund wichtig, damit Tier- und Pflanzenarten Raum für Rückzug, Ausbreitung und Anpassung finden.

Im Goor-Wald ist insbesondere die hier ansässige Rotbuche wertvoll: Gäbe es keine Forstwirtschaft und keine Monokulturen, wäre sie heute die dominierende Baumart in Deutschland. Tatsächlich bestehen aber nur noch 15 Prozent der deutschen Wälder aus Buchen. Weil die Rotbuche natürlich nur in Europa vorkommt und Deutschland ein Hotspot des Buchenvorkommens ist, tragen wir eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Rotbuchenwälder.

Waldkauf Rügen
Waldkauf Rügen

Doch nicht nur Rotbuchen sind in Deutschland rar, auch Wildnisgebiete gibt es wenige:  Obwohl die Bundesregierung bis Ende 2020 zwei Prozent der Landesfläche in Wildnis verwandeln wollte, wuchert diese tatsächlich nur auf etwa 0,6 Prozent der Fläche. Das ist einer der Gründe, warum fast ein Drittel unserer heimischen Wildpflanzen und mehr als 7000 Tierarten auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.

Dabei brauchen gerade bedrohte Waldbewohner wie der Baumschläfer oder die Kleine Hufeisennase-Fledermaus natürliche, unzerschnittene Lebensräume - als Versteck, Rückzugsort und Jagdgebiet. 

Helfen Sie mit, weitere Waldstücke zu kaufen

Das will der Verein "GEO schafft Wildnis" ändern: Gemeinsam mit unseren Partnern von der Loki Schmidt Stiftung schaffen wir Räume, in denen sich die Natur frei entfalten kann. Indem wir mit Spendengeldern Waldstücke kaufen und dann: nichts tun. So kann sich die Natur frei entwickeln. Nur wenn Bäume, die in der Region nicht natürlich vorkommen, die Entwicklung des Waldes behindern, können diese behutsam entfernt werden. Anschließend kann sich der Wald ungestört nach seinen eigenen Gesetzen entwickeln.

Wir wollen noch mehr und größere Waldstücke kaufen: Mit dem erspielten Geld aus der dritten GEO-Show und mit Spenden von Leserinnen und Zuschauern. Deshalb: Spenden Sie uns bitte weiterhin Geld oder bieten Sie uns Ihr Waldstück zum Verkauf an. Mehr Infos dazu auf www.geo.de/wildnis