Grashüpfer spielen in der öffentlichen Wahrnehmung üblicherweise keine große Rolle. Es sei denn, sie sind krass ungewöhnlich gefärbt. Die britische BBC berichtet nun von einem Hobbyfotografen, der in seinem Garten einen leuchtend pinkfarbenen Grashüpfer entdeckte – und sofort elektrisiert war.
Tatsächlich sind pinkfarbene Grashüpfer sehr selten; ihre extrem unnatürlich wirkende Farbe beruht auf einem genetischen Defekt. Der so genannte Erythrismus ist dafür verantwortlich, dass die Tiere zu wenig schwarze und zu viele rote Pigmente bilden, erklärt Paul Hetherington von der britischen Naturschutzorganisation Buglife gegenüber der BBC. Ähnliche, genetisch bedingte Farbabweichungen im Tierreich sind der Melanismus, der für eine dunkle Färbung sorgt, oder der Albinismus, der eine helle Haut, Haar- oder Fellfarbe mit sich bringt.
Erythrismus ist nicht auf Grashüpfer beschränkt. 2015 entdeckten Taucher am Great Barrier Reef einen rosa Rochen. Das Tier sorgte unter dem Namen "Inspektor Clouseau" (dem Detektiv aus der Krimikomödie "Der rosarote Panther") weltweit für Furore.
Auffällige Farbe macht die betroffenen Hüpfer zur leichten Beute
Die Besonderheit sei für die betroffenen Grashüpfer eher "nicht nützlich", so Hetheringteon – weil sie für Fressfeinde wie Vögel leichter zu sehen sind. Das ändere sich erst im Herbst wieder, wenn das Gras heller und bräunlicher werde. Dann heben sich die ungewöhnlichen Hüpfer farblich nicht mehr so eklatant von ihrer Umgebung ab.
Auch in Deutschland entdecken Natur- und Gartenfreund*innen immer wieder pinkfarbene Grashüpfer. Davon zeugen zahlreiche Berichte in regionalen Zeitungen oder in den sozialen Medien.
"Wenn man genau hinschaut und in Wiesen nach ihnen sucht, ist die Chance, einen von ihnen zu sehen, tatsächlich ziemlich groß", sagte Paul Hetherington der BBC. Er selbst habe schon drei von ihnen entdeckt.