Tomaten sind unser liebstes Gemüse. Fast 25 Kilogramm vertilgen Deutsche pro Jahr. Doch die Pflanze, die ursprünglich aus Mittelamerika stammt, liebt Wärme. Und darum kommt ein Großteil der Ernte aus dem sonnigen Süden - oder aus dem beheizten Gewächshaus. Mit katastrophalen Folgen für die Klimabilanz der Frucht.
Nach Berechnungen der Uni Gießen schlagen Freilandtomaten aus Spanien mit 600 Gramm CO2 pro Kilogramm zu Buche - wegen des Transports in den Norden. Weitaus mehr Energie verschlingt allerdings die Heizung der Gewächhäuser außerhalb der Saison. Der konventionelle Anbau im Treibhaus sorgt durchschnittlich für 9,3 Kilogramm CO2 pro Kilogramm Gemüse.
Der CO2-Rucksack der saisonalen Freiland-Tomate aus der Region ist dagegen 109 mal leichter. Denn hier heizt nur noch die Sonne - und die Transportwege sind kurz.
Unterschied zwischen Bio und konventioell vergleichsweise gering
Der Unterschied zwischen zwischen bio- und konventionellem Anbau ist in absoluten Werten vergleichsweise klein: Dennoch ist das ökologisch angebaute Gemüse noch einmal besser. Während die konventionelle Tomate aus dem Freiland pro Kilogramm 85 Gramm CO2 verursacht, sind es bei der Bio-Ware weniger als die Hälfte: nur 35 Gramm. Ein Grund dafür ist der Verzicht auf mineralischen Stickstoffdünger, dessen Produktion viel Energie verschlingt.
Was für die Tomate gilt, gilt natürlich auch für anderes Gemüse und Obst: am besten saisonal, regional und bio. Alles in einem - und damit unschlagbar - ist die Tomate vom eigenen Balkon oder aus dem eigenen Garten.
Nicht berücksichtigt wurden in dem Vergleich die Auswirkungen auf Böden, Grundwasser und Artenvielfalt. Der Tomatenanbau im südlichen Spanien etwa verschlingt gewaltige Mengen des ohnehin knappen Grundwassers, durch den Einsatz von Mineraldüngern und Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft verarmen die Böden, Insekten verschwinden - und mit ihnen Vögel und Fledermäuse, die sich von ihnen ernähren.
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