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Bodenakustik Geheimnisse der Unterwelt: Horch, was da kriecht

Lebewesen unter der Erde sind nicht still, egal ob sie fressen, sich fortbewegen oder wachsen. Manche Wurzeln richten ihren Wuchs sogar nach Tönen aus
Lebewesen unter der Erde sind nicht still, egal ob sie fressen, sich fortbewegen oder wachsen. Manche Wurzeln richten ihren Wuchs sogar nach Tönen aus
© Patric Jonsson/Alamy/mauritius images
Das Erdreich ist kein stiller Ort, im Gegenteil: Larven klopfen in ihren Kokons, Waldmaikäfer zirpen mit ihren Kiefern und Wurzeln knistern. Forschende fangen diese Geräusche ein und erfahren bisher Ungehörtes über die Unterwelt

Als Marcus Maeder das erste Mal in den Boden lauschte, war er einfach nur neugierig. Der Akustikökologe und Klangkünstler saß auf einer Bergwiese und steckte spontan einen selbst gebauten Geräuschsensor in die Erde. Bisher hatte er damit nur die oberirdische Geräuschkulisse der Natur vermessen, für seine Promotion über die Klänge der Biodiversität an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Maeder staunte, was aus der Erde in seine Kopfhörer strömte. "Es waren sehr fremdartige Geräusche. Es brummte, zirpte, quietschte, rasselte. Man bräuchte ein völlig neues Vokabular, um es zu beschreiben", sagt er. Maeder wurde klar: Was er hörte, waren die Tiere im Boden.

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