Sizilien Der Ätna ist erneut ausgebrochen – höchste Warnstufe für Flugverkehr ausgerufen

Rauchschwaden steigen vom Vulkan Ätna auf
Rauchschwaden steigen vom Vulkan Ätna auf
© Giuseppe Distefano/AP / dpa
Schon wieder sorgt Europas größter aktiver Vulkan für Aufregung: Der Ätna ist erneut ausgebrochen. Für den Luftverkehr galt am Montagabend Alarmstufe Rot

Auf der Mittelmeerinsel Sizilien ist der Ätna erneut ausgebrochen. Nach Angaben des italienischen Instituts für Geophysik und Vulkanologie (INGV) wurden an den Gipfelkratern des größten aktiven Vulkans Europas starke Asche-Emissionen beobachtet, deren Höhe am Abend nicht abgeschätzt werden konnte. Für den Flugverkehr wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. Der internationale Flughafen von Catania blieb vorerst geöffnet.

Der über 3.300 Meter hohe Ätna bricht regelmäßig aus und wird ständig überwacht. Diese sogenannten strombolianischen Eruptionen – explosive Ausbrüche mit Lava und Asche – liefern oft spektakuläre Bilder und ziehen zahlreiche Zuschauer an.

Neuer Mindestabstand am Ätna

Wegen allzu sorgloser Touristen gilt am Ätna jetzt ein Mindestabstand: Mit sofortiger Wirkung ist es verboten, sich den Lavaströmen in den oberen Bereichen auf weniger als 50 Meter zu nähern. Mitte August waren ganze Gruppen von Ausflüglern auf etwa 2300 Metern Höhe in unmittelbarer Umgebung der aktuell aktivsten Lavazunge unterwegs. Viele gingen immer näher heran, um mit ihren Handys gute Bilder zu machen.

Der Bürgermeister der Ätna-Gemeinde Biancavilla, Antonio Bonanno, erließ nun eine Verordnung, die den Zugang einschränkt. Die derzeit am weitesten vorgeschobene Lavafront befindet sich nach Angaben des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie auf dem Gebiet seiner Gemeinde, oberhalb der sogenannten Grotta degli Archi (Höhle der Bögen). Immer wieder kommt es dort auch zu Explosionen. Bislang wurde niemand verletzt.

Der Bürgermeister versicherte, dass der Ätna zugänglich bleibe - aber nur unter sicheren Bedingungen und mit genauen Regeln. In Begleitung von Bergführern oder Vulkanologen sind Ausflüge weiterhin erlaubt, wenn Schutzausrüstung samt Helm getragen wird. "Der Ätna ist ein außergewöhnliches Naturerbe, aber auch eine sich ständig verändernde Realität", sagte Bonnano. "Bewundern ja - herausfordern nein. Alle müssen Verantwortung übernehmen."

Im Video: Aufnahmen des Ätna-Ausbruchs von Juni 2025

Sizilien: Lava und fliehende Touristen: Aufnahmen zeigen Szenen des Ätna-Ausbruchs
© X / aurelienpouzin
Lava und fliehende Touristen: Aufnahmen zeigen Szenen des Ätna-Ausbruchs
© Foto: X / aurelienpouzin

Der Vulkan auf der italienischen Mittelmeerinsel ist mehr als 3300 Meter hoch. Seine Höhe ändert sich durch Ausbrüche und Schlackenkegel immer wieder. Seit Beginn des Monats rumort der Ätna wieder sehr. In den vergangenen Jahrhunderten kam es mehrfach zu spektakulären Ausbrüchen. Bei der mutmaßlich schlimmsten Katastrophe 1669 starben nach historischen Überlieferungen mehr als 20.000 Menschen.

dpa