
Im vergangenen Sommer sorgte eine Entdeckung in Nordsibirien für Verwirrung. Mitten in den Weiten der sibirischen Tundra klaffte ein enormer Krater mit glatten, fast senkrechten Wänden. Eine Ursache war nicht erkennbar. Handelte es sich um einen Meteoriten-Einschlag? Oder waren gar Außerirdische am Werk?
Mittlerweile sind sieben solcher Krater bekannt - vor allem in dem an Bodenschätzen reichen Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. Der Geologe Vasily Bogoyavlensky von der Russischen Akademie der Wissenschaften berichtete zuletzt von einem Krater mit einem Durchmesser von einem Kilometer in der Republik Jakutien.
Er und seine Kollegen nehmen an, dass nicht Gesteinsbrocken aus dem All oder Außerirdische dafür verantwortlich sind - sondern der Klimawandel.
Die Kraterbildung stellt sich Bogoyavlensky ähnlich wie einen Vulkanausbruch vor: Im Permafrostboden schmilzt das Eis; freigesetztes Methan erzeugt einen hohen Druck und führt schließlich zur Explosion.
Nun versuchen die Forscher, das Gefährdungspotenzial solcher Eruptionen abzuschätzen. Denn Methangas ist hoch entzündlich - und klimaschädlich.