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Die GEO-Familie hat 1786 Kilometer in 14 Tagen zurückgelegt: von Halifax über Sherbrooke, Cape Breton, Parrsboro,
Annapolis Royal, Kejimkujik National Park, Lunenburg und zurück nach Halifax. Die genaue Route zum Nachreisen per Google Earth können Sie hier herunterladen.
Hier sehen Sie die Route dargestellt mit Google Maps:
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Fast jede Wohnmobiltour in Kanada schafft übersichtliche Leere in der Familienkasse: Zwei Wochen Nova Scotia in der Hauptsaison (Juli bis August) kosten für zwei Erwachsene und zwei Kinder, inklusive Flug, Hotel, Camper, Campingplatzgebühren, Benzin und sämtlichen weiteren Posten, etwa 8500 €. Bequem und sicher ist die Buchung eines Komplettpakets über eine deutsche Agentur, bei der oft Rabatte möglich sind – etwa über den Hamburger Spezialanbieter Canusa, Tel. 0180/530 41 31, www.canusa.de. Umständlicher, eventuell aber preiswerter ist die individuelle Onlinebuchung von Flug (etwa über www.opodo.de), Hotel (www.expedia.de) und Wohnmobil
Nachlässe gibt es auch für Frühbucher – und bei Touren außerhalb der Hochsaison, was jedoch nur für Eltern mit nicht schulpflichtigen Kindern eine Option sein dürfte. Insgesamt lassen sich durch geschickte Planung 500 bis 1000 € einsparen. Immer noch ganz schön happig – doch dafür erleben Eltern und Kinder einen Familienurlaub, wie er aufregender kaum sein kann.
Reisen und sparen
Anmietung: Für eine vierköpfige Familie empfiehlt sich etwa das Motorhome MH-B (des Vermieters Canadream) auf Basis eines Ford-Trucks, rund 7,50 Meter lang. Preise schwanken und liegen in der Hochsaison bei 1770 € pro Woche. Günstiger reisen Paare ohne oder mit höchstens einem Kleinkind: der Maxi Travel Camper TC-A ist ein 5,70 Meter langer Diesel-Pick-up mit Aufbau; Kosten im Hochsommer rund 1200 €/Woche, sein Kraftstoffverbrauch liegt etwa ein Viertel unter dem des Motorhomes.
Für Flugbuchung und vor allem die Anmietung des Campers ist eine Kreditkarte erforderlich. Wer statt der „normalen“ mit einer „goldenen“ Visa- oder MasterCard zahlt, besitzt automatisch Internationale Unfallversicherung, Krankenversicherung für das Ausland, einen Autoschutzbrief und weitere Versicherungen. Die Gebühren einer solchen Kreditkarte (um die 50 € im Jahr) sind allemal günstiger als die sonst beim Anmieten abzuschließenden Versicherungen. Die Anmietung gilt nur für einen Fahrer; wird eine zweite Person eingetragen, kostet dies rund 5 CAN-$ extra pro Tag. Wenn also klar ist, dass nur einer fährt: diese Option streichen.
Benzin: Treibstoff ist zwar billiger als in Deutschland, schlägt aber trotzdem noch mit fast einem Euro pro Liter zu Buche – und ein Wohnmobil verbraucht etwa 25 Liter auf 100 Kilometer. Bei einer zweiwöchigen Tour durch Nova Scotia sollte man mit 1500 bis 2000 Fahrtkilometern rechnen. Eine sorgfältige Routenplanung vorab, die Umwege und Fahrten im Stop-and-go-Verkehr größerer Städte vermeidet, spart deshalb ordentlich Geld.
Essen und Trinken: Kreuzt man mit Knirpsen in kanadischen Restaurants auf, erhält man fast immer unaufgefordert Malstifte und Papier – noch bevor die Speisekarte kommt. Wohnmobilisten können sich auch in Supermärkten, General Stores und bei Farmern eindecken, müssen aber trotzdem mit höheren Belastungen als zu Hause kalkulieren. Besonders saftig sind die Preise für Alkohol. Eine Flasche (eher schauderhaften) kanadischen Weins bekommt man kaum für weniger als 13 $.
Übernachtung: Campingplätze kosten 20 bis 30 $ pro Nacht. Wer wild campt, muss nicht zahlen. Allerdings ist dies in National- und Provinzparks verboten, auf öffentlichem Grund wird es mal toleriert, mal nicht – sofern ein Officer Ihr Wohnmobil im einsamen Land überhaupt bemerkt.
Ansehen
Wer ADAC-Mitglied ist und seine Karte vorlegt, erhält in Museen, Nationalparks und anderen Institutionen oft Rabatt. Die meisten Museen haben zudem eigene Programme für Kinder: ein Quiz, eine spezielle Führung, Ausstellungsräume mit hohem Mitmachfaktor oder ähnliches.
Halifax: Besonders empfehlenswert für den Familientag: die Citadel in Halifax, ein altes britisches Fort hoch über der Stadt, in dem täglich eine alte Kanone abgefeuert wird. Zum Maritime Museum of the Atlantic in Halifax gehört die „Acadia“, ein rund hundert Jahre altes dampfbetriebenes Forschungsschiff, mit dem einst Wissenschaftler die Arktis erkundeten. Im Museum selbst steht ein Deckstuhl der „Titanic“ neben anderen Memorabilia, die Seeleute aus Halifax 1912 an der berühmten atlantischen Unglücksstelle bargen.
Sherbrooke: Das Sherbrooke Village an der Atlantikküste ist eine Siedlung des 19. Jahrhunderts, die zum Museumsdorf umgestaltet worden ist – mit Freiwilligen, die in der Schmiede hämmern, Krüge auf Töpferscheiben formen und noch viele andere Dinge tun, die Kinder heute kaum noch irgendwo mit eigenen Augen sehen können.
Chéticamp: Bis 1947 führte keine Straße hierher – heute ist das kleine Chéticamp einen Stopp wert. Für einen ausgedehnten Spaziergang an wenig bevölkerten Stränden wie Plage St-Pierre oder dem Petit Etang Beach. Oder für einen Besuch in den Museen des Ortes, zum Beispiel dem
Musée Acadien, das die Geschichte der Region erzählt.
Cape Breton Highlands Nationalpark: Eine spektakuläre Landschaft, Hügel, Klippen, tiefe Canyons. Der Cape Breton Highlands Nationalpark bietet einige der schönsten Aussichtspunkte vom Cabot Trail. Mit ein bisschen Glück zeigen sich auch Elche oder sogar Braunbären – viel besser als im Zoo.
Pleasant Bay: Captain Mark garantiert ein Zusammentreffen der besonderen Art, nämlich mit Walen und Delfinen vor der Küste von Cape Breton. Von Pleasant Bay im Norden der Halbinsel Cape Breton aus schippert er mit seinem Boot „Double Hookup“ Besucher aufs Meer, Saison ist von Mai bis Oktober.
Wagmatcook Museum: Im Zentrum von Cape Breton gewähren die Mi’kmaq-Indianer Einblicke in ihre Kultur. Das Wagmatcook Culture and Heritage Center ist Museum, Versammlungshaus, Kunsthandwerk-Laden und Restaurant zugleich. Besucher können sich ein Wigwam anschauen, Indianer-Geschichten erzählen lassen oder sich im Restaurant kulinarisch den Ureinwohnern der Region nähern.
Minas Basin und Parrsboro: Der höchste Tidenhub der Welt hebt und senkt das Meer im Minas Basin in der Zentralregion Nova Scotias um rund 15 Meter. Bei Ebbe kann man auf Schatzsuche gehen: In der urzeitlichen Bucht lagern viele Fossilien. Einige Funde sind im Fundy Geological Museum in Parrsboro zu sehen. Dort überragt ein imposantes Saurierskelett diverse kaum weniger interessante Fossilien. Zudem bieten Mitarbeiter regelmäßig Führungen zur Küste an, wo neue Schätze der Vorgeschichte geborgen werden können.
Annapolis Royal: Das kleine Annapolis Royal im Westen von Novia Scotia ist ein Idyll aus bunten Holzhäusern, einem kleinen Hafen und einem Leuchtturm. Dabei ist der Ort – eine der ältesten europäischen Siedlungen Nordamerikas – so stark von Indianern, Franzosen und Briten umkämpft worden wie kein anderer.
Kejimkujik Nationalpark: Mitten im dünn besiedelten Herzen der Südhälfte Nova Scotias liegt der
Kejimkujik Nationalpark. Mit „Müder Muskel“ wird der indianische Name übersetzt – vielleicht weil die vielen Seen und Flüsse hier für die Ureinwohner eine wichtige (und nicht immer leicht zu befahrende) Route zwischen Bay of Fundy und der Atlantikküste waren. Für Kanu-Touren ist der Park ideal, auch für einen ornithologischen Spaziergang durch seine Wälder oder ein erfrischendes Bad in seinen Seen.
Lunenburg: Die Stadt an der Südküste ist einst von Deutschen, Schweizern und französischen Protestanten gegründet worden. Hier wurden die schnellsten Schoner gebaut, mit denen Fischer auf den Atlantik fuhren. Heute ist Lunenburg mit seinen rot, blau, grün oder violett leuchtenden Holzhäusern aus dem 19. Jahrhundert Unesco-Weltkulturerbe. Im Hafen können Besucher an Bord der „Bluenose II“ gehen, einem Nachbau der legendären „Blunose“. Der Schoner hat im 19. Jahrhundert jede Regatta gewonnen, die Hochseefischer gegeneinander fuhren.
Peggy’s Cove: Zu pittoresk um ein Geheimtipp zu bleiben, ist der kleine Fischerort Peggy’s Cove an der Südküste von Nova Scotia. Geradezu ein Muss für Hobby-Fotografen ist der Leuchtturm auf den rund geschliffenen Felsen vor tiefblauem Meer. In der Saison gibt es außerdem frischen Hummer. Die Tour endet schließlich wieder in Halifax.