Jürgen Bischoff war ein unerschütterlicher Optimist, stets fasziniert von neuen Technologien und ihren Möglichkeiten – und dabei ein zutiefst politischer Kopf, der energisch gegen Ungerechtigkeit und Dummheit kämpfte. „Wir haben Jürgen Bischoff geschätzt als in jeder Hinsicht unabhängigen Geist, voller Leidenschaft für seine Geschichten und voller Abneigung gegen Lügen jeder Art“, so GEO-Chefredakteur Christoph Kucklick. „Sein Eigensinn, seine Energie und sein großes Wissen werden uns sehr fehlen.“

In diesem Geist ist er auch seine Krankheit angegangen und hat voller Zuversicht neueste Therapieformen recherchiert und ausprobiert. „Er ist gestorben, wie er gelebt hat: als Kämpfer mit großem Mut und bewundernswerter Ehrlichkeit“, so Christoph Kucklick.
Jürgen Bischoffs Karriere begann im Oktober 1980 als Redakteur bei der „Kieler Rundschau“. 1984 absolvierte er im dritten Jahrgang die Hamburger Journalistenschule (heute Henri-Nannen-Schule). Nach Stationen beim „ZEITmagazin“ und bei der „Hamburger Morgenpost“ arbeitete er mehr als ein Jahrzehnt lang als freiberuflicher Reporter für fast alle wichtigen deutschen Magazine und Zeitungen.
Im Februar 2000 kam Jürgen Bischoff zum „Lufthansa Magazin“, 2004 wechselte er zur GEO-Gruppe. Er arbeitete zwei Jahre lang als Redakteur bei GEOkompakt und schrieb regelmäßig auch für GEO EPOCHE.

Bei GEO betreute er als Redakteur die Bereiche Wissenschaft und Zukunftstechnologien. Trotz seiner Erkrankung arbeitete er bis zuletzt an einer Wissenschaftsreportage über neue archäologische Funde in der Mongolei.
Neben technologischen und wissenschaftlichen Fragen beschäftigten Jürgen Bischoff stets auch politische Themen, die er mit klarer Haltung und starker Meinung verfocht. Christoph Kucklick: „Mit Jürgen Bischoff konnte man streiten, um die richtigen Argumente und um den richtigen Weg, weil ihm nie egal war, was mit der Welt und mit der Solidarität in dieser Welt passiert. Wir vermissen einen wunderbaren Kollegen.“