20 Jahre ist es her, dass wir diese beiden Gasriesen zuletzt so nah beieinander sehen konnten: Jupiter und Saturn bilden im Juni ab Mitternacht ein prächtiges Paar. Schon in den vergangenen Jahren näherten sich die beiden Riesenplaneten immer mehr an.
Jupiter regiert jetzt als hellster Lichtpunkt das nächtliche Firmament. Der „König der Planeten“ wandert im südlichsten Tierkreissternbild Schütze – während Saturn nur wenige Grad „links“ von ihm bereits im Sternbild Steinbock leuchtet.
Jupiter und Saturn sind nicht nur die größten, sondern auch die fernsten Planeten, die wir mit bloßem Auge erkennen können (Uranus und Neptun sind zumeist nur mit optischen Hilfsmitteln wie einem Fernglas oder Fernrohr zu sehen). Damit sind sie auch die langsamsten. So braucht Jupiter fast zwölf und Saturn sogar rund 29,5 Jahre, um einmal um die Sonne und durch alle Tierkreissternbilder zu wandern. Jupiter überholt daher nur alle 20 Jahre den langsameren Saturn und beide Planeten können dann mehrere Monate lang in nahezu derselben Blickrichtung von der Erde aus gesehen werden.

Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
Die beste Sicht: Vom 8. auf den 9. Juni 2020
Zwar kommen sich die beiden Planeten am Jahresende noch näher, aber die beste Beobachtungszeit für dieses nächtliche Riesenpaar ist von Juni bis Oktober. Ab Mitternacht sind die Gasriesen über dem südlichen Horizont leicht zu finden. Im Unterschied zu den Sternen glänzen sie in einem ruhigen Licht. Ein besonders schöner Anblick bietet sich uns in der Nacht vom 8. auf den 9. Juni. Dann zieht auch der Mond an ihnen vorbei und sie bilden bis zur beginnenden Morgendämmerung ein strahlendes Trio über dem Südhorizont.