Hotel Nives
Blubberndes Wasser, 37 Grad warm, darüber ein wolkenloser blauer Sommerhimmel. Wie es hier wohl im Winter ist, wenn der Rasen unter Schnee liegt, der Weg vom Hallenbad zum Whirlpool nur eben fußbreit freigeschaufelt, aber voller Gäste ist? Wolkenstein ist schließlich ein Wintersportort, direkt an der Sella Ronda gelegen, dieser legendären Skischaukel rund um den Sellastock. Im Sommer herrscht weniger Trubel - und Luxushotels wie das "Nives" sind deutlich preiswerter.
Das edle Spa mit finnischer Sauna, römischem Dampfbad und Aromaduschen kann ein Gast dann schon mal ganz für sich allein haben. Im Dezember 2007 wurde das Hotel am neu gestalteten Dorfplatz eröffnet. Gebaut ist es aus Holz, Stein und Glas, eingerichtet in Erdtönen.
Ein paar Karo- und Trachtenmuster setzen in den schnörkellosen, holzgetäfelten Zimmern kleine Wohlfühlakzente, ebenso die sepiafarbenen Bergsteigerfotos aus den Zeiten von Luis Trenker. Nach einem 5-Gänge-Menü - Goldbrassenfilet mit Thymian und köstliche Panna Cotta mit Erdbeerglace – lümmeln sich die Gäste in den Lounge-Polstern auf der Sonnenterrasse und zählen die Sterne über dem Sella-Massiv.
Wolkenstein, Nives Str. 4, Tel. 0471-77 33 29, www.hotel-nives.com
Biancaneve Family & Designhotel Wolkenstein
Design und Kinderfreundlichkeit müssen sich nicht ausschließen. Die stilvollen großen Zimmer und Suiten dieses modernen Hotels sowie ein luxuriöser Spa-Bereich erfreuen die Eltern, der Nachwuchs hat viel Platz zum Spielen drinnen wie draußen und ein eigenes Kinderschwimmbad – das „Schneewittchen“, so die deutsche Übersetzung von Biancaneve – macht alle glücklich. Und im Winter startet der Schlepplift direkt vor der Haustür.
51 52 Cir Str. 36, Tel. 0471-79 51 48, www.biancaneve.it
Ciasa Lara
Der Hausherr hebt den Blick zum Himmel. " Vielleicht hält´s bis zum Abend", sagt Walter Craffonara, "vielleicht auch nicht." Das Wetter in der Alta Badia, dem ladinischen Herzstück der Dolomiten, kann launisch sein. Bevor wir den Sessellift zur Wallfahrtskirche Heilige Kreuz erreichen, schüttet es bereits wie aus Kübeln. Also zurück ins Hotel, das schöne, weitläufige Spa aufsuchen. Es trägt den ladnischen Begriff ega sarena - klares Wasser. Im Pool lullen New-Age-Klänge die Gäste ein, während draußen, hinter eine Glasfront, die Wolkne brechen.
Ein paar mutige Saunagänger nutzen den Regenguss als natürliche Schwallbrause auf der Terrasse. Wir ziehen uns aufs Zimmer zurück, das nach dem hellen Fichtenholz der geradliningen Möbel duftet. Zum Abendessen servieren Walter Craffonara und seine Frau Rosa köstliche Ravioli aus Schwarzbrotteig gefüllt mit Tropeazwiebeln. Am Nachbartisch wird verschämt um Nachschlag gebten. Kein Poblem: Die Craffonaras sind Gastgeber mit Leib und Seele. Vor fünf Jahren, erzählen sie beim caffé am langen Holztresen der Bar, ließen sie ihre alte, verbaute Pension niederreißen und wagten den Neuanfang mit diesem Design-Hotel. "Den Abriss habe ich mir lieber nicht angeschaut", gesteht Rosa Craffonara. "Es hingen zu viele Erinnerungen daran. Aber jetzt haben wir es schön." Und ihre Gäste erst!
Stern, Altin Str. 9, Tel. 0471-847257, www.ciasalara.it
Gasthof Kohlern in Bozen
Bereits die fünfminütige Anfahrt mit der Kohlerer-Bahn, der ältesten Personenseilbahn der Welt, ist spektakulär. Schlern, Rittner Horn, Etschtal, Bozen... Was für ein Panorama! Auch vom "Gasthof Kohlern", auf 1130 Höhenmetern gelegen, schweift der Blick endlos in die Ferne. Ob vom holzgetäfelten Speisesaal, beim Schwimmen im neuen Außenpool, vom Balkon der Zimmer, ja sogar durchs Fenster in der winzigen Sauna: Man schaut und schaut auf die grandiose Aussicht. Der Weiler Kohlern mit seiner Handvoll Jugendstilvillen ist ein Sommerfrischeparadies für hitzegeplagte Bozner.
In der Vergangenheit vielleicht nicht ganz so beliebt wie der Ritten gegenüber, hat dieses architektonische Kleinod seinen Charme bewahrt. Der 140 Jahre alte Gasthof ist seit 1966 im Besitz der Familie Schrott. Josef Schrott wuchs hier auf und führt das Lebenswerk seiner Eltern fort. Mit viel Liebe fürs Authentische hat er die Zimmer und Aufenthaltsräume aufgefrischt: Korbsessel, Holzfußböden, Bauernmöbel harmonieren prächtig, jede Ecke strahlt Behaglichkeit aus. Nach einem vorzüglichen Abendessen fährt der Hausherr den Schnapserlwagen von Tisch zu Tisch und überredet seine Gäste zu einem vollmundigen Grappa Gewürztraminer Cornell von der Kellerei Schreckbichl. Eigentlich zuviel des Guten, denn sie sind bereits trunken – von der Aussicht auf Bozen und den in allen Blautönen schimmernden Abendhimmel.
Bozen, Kohlern 11, Tel. +39 0471-32 99 78, www.kohlern.com
Pension Briol
Die weiß getünchten Gästezimmer haben weder fließend Wasser noch Heizung. Es gibt keinen Fernseher, kein Telefon und nur zwei Duschen pro Etage. Alles ist so geblieben, wie es 1928 von dem Innsbrucker Architekten Hubert Lanzinger eingerichtet wurde. Und doch soll ein wohlhabender Stammgast gesagt haben: "Dieser Luxus ist mit nichts zu vergleichen!" - als Antwort auf die Frage, weshalb er stets in die "Pension Briol" oberhalb von Bad Dreikirchen wiederkehre, obwohl er sich doch die teuersten Hotels der Welt leisten könne.
Wie recht er hat, denke ich schon morgens, als ich barfuß über eine taufeuchte Wiese laufe und in ein chlorfreies Bergquellbecken tauche. Das Wasser ist eiskalt, aber der Blick über Wiesen und Wald hinweg, weit übers Eisacktal bis hin zum Schlern: unvergesslich. Welch verschwenderische Ruhe!
Die Abgeschiedenheit, Stille und schlichte Eleganz der Pension legen sich auf die Seele wie beruhigender Balsam. Die holzgetäfelten Wände, das einfache, formschöne Mobiliar, die Kokosläufer auf den Treppen - ein Gesamtkunstwerk österreichischen Jugendstils. Johanna von Klebelsberg, die das Haus in vierter Generation führt, will es auch in Zukunft genauso erhalten, wie es immer war. "Einfach ist das nicht bei den vielen Vorschriften", gibt sie zu, "aber ich bin eine Kämpfernatur." Als ich nachts in meinem Bett liege, zucken Blitze über den Bergrücken und dicke Regentropfen prasseln aufs Blechdach. Ich öffne die Fensterläden. Eine Eule ruft, es duftet üppig nach Wald und feuchter Erde. Nie wieder weg!
BAD DREIKIRCHEN/BARBIAN, Tel. +39 0471-65 01 25, www.briol.it
Hotel Schwarzer Adler
Einmal leben wie Ötzi! Der Archeoparc ist gleich um die Ecke vom "Hotel Schwarzer Adler" und kann sogar über Nacht besucht werden. Außerdem gibt es ein richtiges Bauernhaus zum Austoben, einen Streichelzoo und eine eigene Alm mit Schafen, Haflingern und Plumpsklo. Dazu eine großzügige Saunalandschaft sowie Doppelzimmer mit Beistellbett und solide eingerichtete Familienapartments. Das Klima im Schnalstal ist ideal für Pollenallergiker.
Unser Frau 26, Tel. +39 0473-66 96 52, www.adlernest.com
Hotel Bad Schörgau
Rosi Wenter glaubt an die Kraft magischer Orte. Zum Beispiel an den Platz der "Stoanernen Mandln" hoch über dem Sarntal, wo sich einst Hexen versammelten und Wanderer noch heute Steinmännlein auftürmen, die oft mannshoch sind. "Eine Vollmondnacht dort oben gibt Energie fürs ganze Jahr", schwärmt die Hotelchefin.
Ihre Gäste haben es einfacher: rein ins 39 Grad warme Sarner Latschenkiefernbad. Vorher ein Peeling, danach eine Massage - und der Alltagsstress verfliegt. Die Wanderstiefel hätte ich schnüren wollen und den Berg zum Kirchlein am Putzer Kreuz hinauflaufen, aber dann setze ich mich doch auf die Terrasse und lege die Füße hoch.
Rosi Wenter leitet ihr Traditionshotel gemeinsam mit ihrem Sohn, dem Gourmetkoch Gregor, sowie ihren zwei Töchtern. Ein Holzhaus mit großen, hellen Zimmern haben sie neu erbaut und ein kleines Badehaus mit mineralhaltiger Quelle, ganz wie früher, als das "Hotel Bad Schörgau" noch ein öffentliches Bauernbad war.
Damals duftete nur das Badewasser nach den ätherischen Ölen der Sarner Latsche. Dank Gregor Wenter liegt das Aroma der Kiefer nun auch würzig auf der Zunge: Seine Tortellini sind gefüllt mit Latschenpesto, einer hauseigenen, geschützten Kreation. "Die Italiener sind ganz verrückt nach der Rezeptur", sagt Rosi Wenter. Dazu serviert sie am liebsten einen Riesling 2006 vom Weingut Falkenstein in Naturns, eine der 400 Sorten aus ihrem Weinkeller. Einfach nur genießen!
SARNTHEIN, Tel. +39 0471-62 30 48, www.bad-schoergau.com
vigilius mountain resort
Nur mit der Seilbahn ist das Designhotel vigilius mountain resort zu erreichen. Das Fünf-Sterne-Hotel ist für Designfans ein Muss, denn keiner geringer als Stardesigner Matteo Thun hat dieses Refugium der Ruhe geschaffen. Hoch oben über dem Tal bettet es sich perfekt in die Landschaft des autofreien Vigiljoch. Stress und Hektik bleiben gleich unten im Tal der Ortschaft Lana im Etschtal. Hier oben ist der Ausblick auf die fernen Dolomiten und die umliegende Bergwelt einmalig schön. Kein Wunder das es ist schon seit jeher eines der beliebtesten Ausflugziele von Meran ist.
Seit 1912 juckelt die Seilbahn hier hinauf, hoch zu den Vigiljocher Quellen, die das Wasser für die Meraner Therme liefern und für das Mineralwasser und das Forst Bier der Stadt. Auf 1500 Meter ist eben nicht nur die Luft klar. Genauso klar ist das moderne Fünf-Sterne-Hotel. Der ganze Bau unterliegt Matteo Thuns Credo: "Öko, nicht ego" und ist ganz der Natur verpflichtet. So wurden in den edlen Zimmern keine Tropenhölzer verbaut, sondern ausschließlich 100 Jahre altes Lärchenholz aus der Region verwendet. Der Schlaf- und Badbereich wird durch eine naturbelassene Lehmwand getrennt. Eine der vielen Kriterien, die dem Designhotel bereits 2010 die Umweltzertifizierung nach ISO 14001 einbrachten.
Das Interieur ist ein gekonnter Mix aus modernem Design und alten Bauernmöbeln made in Südtirol. Die großen Fensterflächen die jedes Zimmer besitzt, lassen genau verfolgen, was draußen in der Bergwelt so vor sich geht. Wer sich einfach nur ans Fenster setzt und in den Himmel schaut, wird quasi von ganz allein entschleunigt und findet das, was das ganze Haus ausstrahlt: Ruhe!
Vigiljoch, 39011 Lana, Tel.: +39 0473 55 66 00, www.vigilius.it
Hotel Imperial Art
Bereits in seinem ersten Leben war dieses Haus, mitten im Zentrum von Meran, schon eine Institution. Das Café Imperial war das "Wohnzimmer" der Stadt. Bei Pianomusik entspannten die illustren Gäste in bester Wiener Caféhaus Tradition.
Heute ist in diesem Haus, das Hotel ImperialArt untergebracht. Ein paar Sessel und Fotos von damals sind noch heute im Haus zu finden. Hausbesitzer Alfred Strohmer kaufte 2009 das in die Jahre gekommene Café Imperial mit der Absicht, etwas Besonderes zu schaffen. Herausgekommen ist dabei ein Arthotel der Extraklasse. Gäste residieren nun inmitten von Kunst. Zwischen neun Kunstzimmern, zwei Penthouse-Suiten sowie einem Apartment haben die Gäste die Wahl.
In Zimmer Nummer elf funkeln Kristalle an den weißen Wänden, in Zimmer Nummer 21 finden sich restaurierte Designersessel, gleich neben modernem Design und farbenfroh getünchten Wänden.
Die drei Künstler Elisabeth Hölzl, Marcello Jori und Ulrich Egger haben hier bezaubernde Refugien geschaffen. In der Kristallgrote, vom in Meran geborenen Künstler Marcello Jori, gehören schlaflose Nächte auf jeden Fall der Vergangenheit an, denn die Kristalle an den weißen Wänden strahlen so eine tiefe Ruhe aus, dass hier jeder sofort in einen ruhigen Tiefschlaf fällt.
In dem von Ulrich Egger entworfenen Räumen spielen Fernsehbildschirme eine wichtige Rolle. Sie werden mit moderner Fotografie kombiniert. Bilderwelten der ganz anderen Art, die so das Hotel zu einer Kunstschau werden lassen. Aber keine Angst, dass
"Wohnzimmer"-Gefühl von einst ist dabei auch nicht verloren gegangen.
39012 Meran, Tel.: +39 0473 23 71 72, www.kunsthotel.it
Hotel Greif
"Augenlust" lautet das Motto des Hoteliers Dr. Franz Staffler, das er für sein Haus wählte. Was eher nach einem Kunstgeschichts-Seminar klingt, als nach einem Hotelmotto, war damals vor über zehn Jahren eine Pionierleistung. Hotelier Dr. Staffler ließ seine 33 Gästezimmer von 33 Künstlern frei gestalten.
Heute über zehn Jahre nach der Eröffnung ist die Suite 211 der Liebling der meisten Gäste. Künstler Manfred Alois Mayr schuf unterm Dach ein Refugium mitsamt „Büthner“-Flügel, Wengé-Holzböden und Biedermeier-Möbeln.
Neben Kunstwerken des 18. und 19. Jahrhunderts überwiegen die Zimmer, die mit Arbeiten zeitgenössischer Künstler aus Südtirol und Umgebung ausgestattet sind. Dieser besondere Mix des Hauses macht den Unterschied. Hotelier Steffen, dessen Familie in der vierten Generation Eigentümer ist, hat dennoch nie die Tradition des Hauses aus den Augen verloren.
Heute ist Hotel Greif nicht nur eines der ältesten Häuser von Bozen, im Gasthaus „Schwarzer Greif“ kehrten schon vor rund 500 Jahren Gäste ein, sondern auch das stadtbekannteste.
Die futuristische Grifoncino Bar serviert nicht nur spritzige Cocktails, sondern auch aufwendige Audio- und Video Installationen. Wer es lieber ruhiger möchte, kann auf die Gartenanlagen des benachbarten Parkhotels Laurin ausweichen. Unter 100 Jahren alten Bäumen zu dinieren, macht den Aufenthalt perfekt.
39100 Bozen, Tel.: +39 0471 31 80 00, www.greif.it