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Príncipe Real Die besten Tipps für Lissabons neues In-Viertel

Lissabon
Das im Norden Lissabons gelegene Viertel Príncipe Real ist der momentane Liebling der Szene
© mauritius images / Cultura / Philip Lee Harvey
Nachdem die Stadt in den vergangenen Jahren das Tejo-Ufer entdeckte, verlagert sich die Szene langsam nach Norden ins Príncipe-Real-Viertel, wo es grüner und deutlich schicker ist

Das Leben genießen im Jardim do Príncipe Real

Im Schatten einer ausladenden Zeder spielen Männer Karten, Kinder sausen über die Wiese, zwei Kioske verkaufen Kaffee und Limonade. Zweimal im Monat nutzen auch Antikhändler die Plätze und Wege im Jardim do Príncipe Real. Am schönsten ist aber der Samstag, wenn der Biomarkt öffnet. Dann kann auch der historische Wasserspeicher Reservatório da Patriarcal (unter dem Springbrunnen im Park) besichtigt werden.

Praça do Príncipe Real, www.epal.pt

Souvenirs shoppen bei Solar Antiques

Was wäre Portugal ohne die blauweißen Azulejos? Bahnhöfe, Schulen, Hauswände, selbst Gehsteige schmücken die blau-weißen Fliesen, teils aufwendig bemalt oder mit orientalischen Mustern verziert. Werden Häuser renoviert oder abgerissen, bergen die Händler von Solar Antiques die schönsten Stücke und verkaufen in dem großen Laden Preziosen aus fünf Jahrhunderten, viele einzeln, manche mehrere Tausend Euro wert, aber auch
hübsche Azulejos für wenig Geld. Selbst wer nicht kauft, kann das Kunsthandwerk bewundern.

Rua Dom Pedro V 70, Tel. 00351-210-45 89 93, www.solar.com.pt

Bester Portwein bei Solar de Lisboa

Die älteste Flasche ist von 1937. Um die 150 verschiedene Portweine schenkt das Solar de Lisboa aus. In den weißen Ledersesseln der schummrigen Bar im Ludovico-Palast aus dem 18. Jahrhundert lassen sich edle Branntweine stilvoll verkosten. Der Service hielt sich mit der Beratung etwas zurück, umso überraschender waren die Walnuss-, Tabak- und Dattel- Aromen der verschiedenen Weine.

Rua de São Pedro de Alcântara 45, www.ivdp.pt

Insolito, Lissabon
Nicht nur die Aussicht überzeugt, sondern auch die Küche. Das "The Insólito" liegt über den Dächern des Príncipe Real
© Francisco Nogueira/Insolito

Essen mit Aussicht "The Insólito"

Das Essen müsste gar nicht so gut sein: Allein die Aussicht von der Terrasse des The Insólito auf Alfama mit dem Castelo São Jorge und das Blau des Tejos wären allein schon eine Reservierung wert. Dass die Cocktails in der Bar köstlich schmecken und Nuno Bandeira de Lima ein Kochkünstler am Herd ist (z. B. Sardinen mit Tamarillo-Creme und Wasserkresse oder Risotto mit Rinderfilet) und ein siebengängiges Menü unter 50 Euro anbietet, hat mich endgültig begeistert. Unbedingt reservieren.

Rua São Pedro de Alcântara 83, Tel. 00351-21-130 33 06, www.theinsolito.pt

Ruhepol mit indischer Küche

Ein bisschen Indien-flair vermittelt das gemütliche Lokal Lost in Esplanada. Auf der Terrasse stehen Liegen unter den großen Baldachin-Schirmen, von den Wänden lächeln Hindu-Götter und Tempeltänzerinnen, die Snack-Karte mischt portugiesische und indische Leckereien. Der perfekte Platz, um mal die Beine hochzulegen und zu verschnaufen.

Rua Dom Pedro V 56, Tel. 00351-917-75 92 82, www.facebook.com/lostin.esplanada

Romantischer Aussichtspunkt über den Dächern

Gold anschauen heißt miradouro wörtlich übersetzt. Und wer zum Beispiel auf dem Miradouro São Pedro de Alcântara der Sonne beim Untergehen oder dem blutroten Vollmond beim Aufgehen zugeschaut hat, weiß, warum sich auch die Lissabonner so gern abends auf ihren Aussichtspunkten versammeln. Dieser hier ist einer der schönsten.

Rua São Pedro de Alcântara

Lissabon, O Prego Da Peixaria
Portugiesische Burgerküche erwartet die Besucher des "O Prego da Peixaria"
© PR

Lecker: Portugiesische Burger!

„Mal“ oder „bem“? Englisch oder gut gebraten? Prego heißt die portugiesische Variante des Hamburgers, die noch deutlich besser schmeckt als das Original. Am allerbesten im O Prego da Peixaria – mit Knoblauch, Pilzen oder als Thunfischvariante, pur oder zwischen zwei Johannisbrothälften. Auf den Tisch muss man immer ein bisschen warten. Aber es lohnt sich. Garantiert!

Rua da Escola Politécnica 40

Flanieren im Palast

Wie viel Geld man einst mit Tabak in Brasilien verdienen konnte, beweist der Palast Embaixada. Das Wohnhaus José Ribeiro da Cunhas wurde vor Kurzem als Mini-Shoppingmall wiederbelebt. In den maurisch anmutenden Räumen verkaufen portugiesische Designer Schmuck, Taschen und Schuhe. Kaffeedurstige sitzen im Patio oder unter den Palmen im Garten. Oft finden auch Kulturevents statt.

Praça do Príncipe Real 26, www.embaixadalx.pt

Zu Besuch bei einer Kunstikone

Einem der ganz großen portugiesischen Künstler kommen Besucher im Atelier-Museu Júlio Pomar auf die Spur. Der inzwischen hochbetagte Maler wirkte bis vor Kurzem in den großzügigen Räumen des ehemaligen Lagerhauses, das ganz in Weiß gehalten ist. Im Museum werden seine farbenfrohen, neorealistischen Bilder, Keramiken, Skulpturen und Grafiken gezeigt, die Pomar früher auf Kunstbiennalen und in den Museen der Welt ausstellte.

Rua do Vale 7, www.ateliermuseujuliopomar.pt

Königlich gebettet

Wie Könige wohnen Reisende in den neun riesigen Zimmern im ersten Stock des Casa do Príncipe, die nach portugiesischen Royals heißen. Unter den vier Meter hohen Stuckdecken hängen Spiegel, Gemälde und Lüster, in den flauschigen Kissen könnte ich Stunden versinken, vor den bodentiefen Fenstern breitet sich die Pracht des Botanischen Gartens aus. Ein Boutique-Hotel mit sehr freundlichen Gastgebern.

Praça do Príncipe Real 23, Tel. 00351-21-826 41 83, www.casadoprincipe.com, DZ/F ab 99 €

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